11.
2013
Mittellands Totalausfall
Unihockey Mittelland muss im Kellerduell gegen Uster eine bittere Pille schlucken und geht mit 2:10 baden.
Viel hatte sich Unihockey Mittelland im Spiel gegen Uster vorgenommen - davon umgesetzt werden konnte nur wenig. Mit einer über weite Strecken apathischen Leistung machten sich die Platzherren das Leben selbst schwer. Mit dem klaren Verdikt von 2:10 findet sich UM neu am Tabellenende wieder und muss wohl sämtliche Hoffnungen auf eine Playoff-Qualifikation vorzeitig begraben.
Wie oft in den vergangenen Spielen musste Mittelland auch gestern im Kellerduell gegen Uster einen frühen Gegentreffer hinnehmen. Das Offensivpressing der Ustermer machte sich dabei bezahlt. Im Nachstochern traf Tim Bartenstein. In einer Partie auf bescheidenem Niveau fanden die Mittelländer auch in der Folge kein Mittel gegen die Zürcher Oberländer. Erst nach zehn Minuten gab Mittelland in Person von Milos Tyl den ersten Torschuss ab. Der Tscheche scheiterte aber per Drehschuss am weitgehend beschäftigungslosen Gästehüter Weber. Auf der Gegenseite stellte besonders Usters Paradelinie UM immer wieder vor grosse Probleme. Ein zweites Mal liess sich Mittelland in der Verteidigung den Ball unter Druck abnehmen, was die Gäste zum Erhöhen ihrer Führung nutzten.
Untergang früh eingeleitet
Im zweiten Abschnitt machte Mittelland nun erste Anstalten, aktiv an der Partie teilzunehmen. Eine zehn Minuten währende Druckperiode mit dem Höhepunkt zur Spielmitte und Abschlüssen aus allen Lagen brachte aber kein Erfolg. Im Gegenteil: Mittels Doppelschlag, welcher erneut dank zweier Geschenke Mittellands zu Stande kam, erhöhten die Gäste auf 4:0. Eine Minute vor der zweiten Sirene gelang Lukas Schneeberger im Powerplay der lang ersehnte UM-Premierentreffer an diesem Abend. Das 5:1 Usters mit der Sirene nach einem Freistoss, welcher Uster mit sechs Feldspielern anstelle des Torhüters ausführte, wirkte da wie ein erneuter Tiefschlag. Bitter, da doch Mittelland mehrheitlich im Ballbesitz gewesen war und die besseren Chancen zu verzeichnen hatte.
Uster wie im Rausch
Mittelland warf für den letzten Abschnitt alles in die Offensive und stellte dafür auf zwei Linien um. Dies sollte sich nicht bezahlt machen. Mittelland liess jede Cleverness vermissen und zeigte vereinzelt gar Auflösungserscheinungen. Dies wussten die Ustermer auszunutzen und so lautete der Spielstand bis zur 49. Minute bereits 1:9, worauf auch Torhüter Jan Binder, welcher zuvor für seine Farben nach Kräften wehrte, genug hatte. Beidseits gab es noch einen Treffer zu bejubeln, wobei sich dieser auf Seiten des Heimteams verständlicherweise in Grenzen hielt. Nun gab das Trainerduo Thorsell/Moser den Ergänzungspielern nochmals Einsatzzeit. Bezeichnend für die fehlende Einsatzbereitschaft des Kollektivs war, dass der eingewechselte Jung-Verteidiger Dominik Rhiner die beste Kampfbereitschaft an den Tag legte.
Ein sichtlich enttäuschter Co-Trainer Daniel Moser fand nach Spielschluss für die Darbietung seines Teams klare Worte: „Wir haben alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben. Dass wir uns in einer derart entscheidenden Begegnung so abschlachten lassen, ist extrem enttäuschend." Weiter führte er aus, dass seine Mannen gestern nicht als Team den Erfolg gesucht hatten, sondern es jeder Einzelne auf eigene Faust versucht hätte. Für Mittelland, welches in dieser Liga nur über das Kollektiv zum Erfolg finden kann, bedeutet dies automatisch den Genickschlag.
Mittelland - Uster 2:10 (0:2, 1:3, 1:5)
Giroud-Olma Olten. - 123 Zuschauer. - SR Bründler/Büchi.
Tore: 3. Bartenstein 0:1. 14. S. Bolliger (Wittausch) 0:2. 34. Urner (Aellig) 0:3. 34. S. Bolliger 0:4. 39. Schneeberger (Pass, Ausschluss Schläppi) 1:4. 40. (40:00) Urner (Sutter) 1:5. 44. Sutter (S. Bolliger, Ausschluss Tyl) 1:6. 48. Urner (Mäenpää) 1:7. 48. F. Bolliger (S. Bolliger) 1:8. 50. F. Bolliger (Bartenstein) 1:9. 51. Gallati (Hafner) 1:10. 54. Solkio (Thomas) 2:10.
Strafen: je 1-mal 2 Minuten.
Mittelland: Binder (48. Schönbucher); Pass, Schaufelberger; Wolf, Baumann, Tyl; von Arx, Schneeberger; Solkio, Thomas, Stettler; Häfeli, Ottiker; Nyffenegger, Schmid, Kasper; Marti, Rhiner.
Uster: Weber; F. Bolliger, Baumann; Witausch, Bartenstein, S. Bolliger; Aellig, Schläppi; Suter, Urner, Mäenpää; Gmür, Jakob: Gallati, Hafner, Nef.
Bemerkungen: Mittelland ohne Haas, Infanger, Kofmel und Stegl (alle verletzt). - 34. Timeout Mittelland. - Urner (Uster) und Pass (UM) als beste Spieler ausgezeichnet.