11.
2006
Männer NLA: Die Leichtigkeit des Siegens
Mit verblüffender Leichtigkeit hat Floorball Köniz die viertplatzierten Grasshoppers mit 9:2 überrollt. Die Mannschaft von Coach Berliat legte eine beachtliche Darbietung an den Tag, während die Gäste ihrer Reputation nicht gerecht werden konnten und vom Heimteam phasenweise vorgeführt wurden. Köniz revanchiert sich damit für die Niederlage im Hinspiel (2:6), gewinnt das dritte Spiel in Serie und findet den Anschluss an die Mittelfeldplätze. Abgesehen von einem durchzogenen Startdrittel gelang der Könizer Mannschaft die wohl beste Leistung in der laufenden Spielzeit.
Starkes Könizer Kollektiv
Stellvertretend für die überzeugende Vorstellung der gesamten Mannschaft erhielt
Torhüter Thut nach Spielende die Auszeichnung des besten Akteurs. In der Tat
stand ein funktionierendes Kollektiv am Ausgangspunkt dieses Sieges. Mit
nüchterner Abgeklärtheit in der Defensive und einem selten gesehenen
Selbstverständnis vor dem gegnerischen Torhüter löste Floorball Köniz die
Aufgabe gegen das Pons’sche Team aus Zürich. Die Grasshoppers vermochten einzig
im Startdrittel das Geschehen ausgeglichen zu gestalten und scheiterten in der
Folge an der eigenen Passivität, vor allem aber an der überraschenden Stärke des
Platzherren.
Kissling stellt die Weichen
Der erste Durchgang fand (noch) auf bescheidenem Niveau statt: Der aufstrebende
Antener nutzte nach einer Viertelstunde ein tiefes Zuspiel Bills zur erstmaligen
Führung. Das Team des ehemaligen Könizers Pons vermochte postwendend eine
Antwort zu liefern, wie Verteidiger Osman mit einem klugen Pass seinen Stürmer
Ostransky fand, der abgeklärt zum Ausgleich traf. Der formstarke Stefan Kissling
stellte kurz vor Ende des Startdrittels die Weichen in die richtige Richtung,
indem er nach einem Energieanfall alleine vor Schlussmann Bruderer aufkreuzte
und diesem keine Chance liess.
Wenig Spielraum für die Grasshoppers
Im zweiten Abschnitt nutzte das Heimteam die Gunst der Stunde und begann den
Gästen das Spiel zu diktieren. Die Grasshoppers fanden kaum ins Spiel zurück,
verhielten sich erstaunlich passiv und sahen sich nach 40 Minuten einem
Dreitore-Rückstand konfrontiert. Die Könizer bestachen in dieser Phase nicht
zuletzt durch eine disziplinierte Spielweise, die dem Gegner wenig Spielraum
offen liess. Sinnbildlich für die aufkeimende Könizer Überlegenheit setzte sich
Topskorer Blomberg nach einer halben Stunde in Unterzahl durch und erhöhte den
Vorsprung im Alleingang auf 3:1. Aus mittlerer Position bezwang Philipp Wanner
in der 38. Minute den Zürcher Torhüter mit einem platzierten Schuss zum
zwischenzeitlichen 4:1.
Drückende Überlegenheit im Schlussdrittel
Das Könizer Werk fand im Schlussdrittel seinen Höhepunkt. Blombergs schnelles
Tor zum 5:1 verdeutlichte, dass sich das Heimteam an diesem Abend auch auf das
nötige Glück verlassen durfte. Der Anschlusstreffer des Neo-Nationalspielers
Scalvinoni stellte sich nachträglich als Tropfen auf den heissen Stein dar, da
Blomberg selbst den Viertore-Vorsprung mit einem eiskalten Abschluss wieder
herstellte. In den Könizer Reihen griff nun ein Rädchen ins andere, dem Gast
blieb die Rolle des Zuschauers. Während Lorendahl nach einem überharten Check an
Bigler auf der Strafbank schmorte, erhöhte Dunkel mit einer Direktabnahme auf
7:2. Zehn Minuten vor dem Ende war es Kissling, der erneut alleine vor Bruderer
auftauchte und ohne lange zu fackeln die Führung ausbaute. Für den Schlusspunkt
sorgte Verteidiger Neyer, nachdem er von Trüssels Übersicht profiterierte und
zum 9:2 traf. Leichtfüssig, selbstbewusst und souverän entledigte sich Köniz dem
besser platzierten Gegner und lässt mit dieser eindrücklichen Leistung den
Glauben an bessere Tage endgültig wieder aufkommen.
Floorball Köniz – Grasshopper-Club Zürich 9:2 (2:1, 2:0, 5:1)
Lerbermatt, Köniz – 231 Zuschauer
SR: Erhard / Renz
Tore: 16. Antener (Bill) 1:0, 17. Ostransky (Osman) 1:1, 20. Kissling 2:1, 31. Blomberg (Ausschluss Kissling!) 3:1, 38. Wanner (Bigler) 4:1, 41. Blomberg (Bill) 5:1, 43. Scalvinoni 5:2, 46. Blomberg (Antener) 6:2, 48. Dunkel (Blomberg/Ausschluss Lorendahl) 7:2, 50. Kissling (Trüssel) 8:2, 59. Neyer (Trüssel) 9:2
Strafen: Köniz 2x2'; GC 2x2'
Floorball Köniz: Thut; Ahl, Schmocker; Neyer, Schweizer; Von Gunten; Bill, Antener, Blomberg; Trüssel, Kissling, Albrecht; Wanner, Bigler, Dunkel; Hunziker
Bemerkungen: 49:02 Time-out GC