Männer NLA: Kantersieg fürs Ustermer Selbstvertrauen

34 Sekunden waren in der Basler St. Jakobshalle erst gespielt, als die Ustermer Show begann. Andreas Gahlert übernahm den Ball ganz weit hinten im eigenen Drittel, führte ihn ohne Gegenwehr in die gegnerische Hälfte und drosch ihn zum 1:0 für Uster ins tiefe Eck. Ab diesem Zeitpunkt hatte man in etwa eine Ahnung, was dieser Abend bringen würde. Uster kombinierte frisch von der Seele, schoss aus allen Rohren und Lagen. Das – man muss es sagen – inferiore Schlusslicht Basel war hilflos überfordert und machte mit teils haarsträubenden Fehlern den Weg frei fürs Ustermer Schützenfestival.

Der zweite, der für die Oberländer traf, war Roberto Vizzini. Es war das erste Tor des 17-Jährigen für das Ustermer Fanionteam.Ab diesem 2:0 in der 9. Minute gings Schlag auf Schlag: Es trafen Hürlimann, Gahlert zum zweiten, Gadient, Berweger, Ermling zweimal hintereinander, Berweger und Hürlimann je ein zweites Mal – nach 37 Minuten hatte Uster das "Stängeli" komplett. Sah man das Geschehen auf dem Feld, erstaunt es nicht, dass Basel Magic punkt- und chancenlos das Tabellenende der Liga ziert. Für Uster-Coach Daniel Brunner ist klar, dass Basel in dieser Saison für Fehler büsse, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Zwar rechnen sie in Basel noch mit Zuzügen in der kommenden Transferperiode, doch fragt sich, wer in diesem Team noch die Kohle aus dem Feuer holen kann und vor allem will. In dieser Verfassung ist der Abstieg der Basler auf jeden Fall nicht zu verhindern.

Vor allem die Stürmer hatten Freude am Spiel
Im letzten Abschnitt kehrte bei Uster im Abschluss sogar noch der Schlendrian ein, doch angesichts des Spielstandes spielte das nicht mehr eine allzu grosse Rolle. Pascal Bieri, dem in dieser Partie die Rolle des Ersatzhüters und Statistikers zukam, zählte übers ganze Spiel hinweg über 100 Schüsse, welche die Ustermer aufs gegnerische Tor abfeuerten. Die Oberländer trafen im Schlussdrittel weitere fünf Mal und siegten am Schluss hochverdient mit 16:1. Wenn auch ein Gegner dieses Formates keinen endgültigen Aufschluss über die Formkurve der Ustermer gibt: Dieser Sieg, und vor allem wie eindeutig und unumstritten er zu Stande kam, bringt dem UHC Uster neben den dringend nötigen drei Punkten auch eine Portion Selbstvertrauen. Auch Usters Coach Daniel Brunner freute "die Art und Weise, wie der Erfolg zu Stande kam." Er hatte die gute Leistung seiner Schützlinge gesehen, welche er neben den drei Punkten verlangt hatte. Ausserdem gab die Partie den rot-weissen Stürmern Gelegenheit, ihr Punktekonto massgeblich aufzubessern. Die erfolgreichsten Skorer waren an diesem Abend Thomas Hürlimann mit vier, sowie Raphael Berweger mit drei Toren. Zwei weitere Gründe, warum der hohe Sieg in Uster Freude verbreitet: Das Torverhältnis konnte mit einem Schlag deutlich verbessert werden. Ausserdem war der 16:1-Erfolg der höchste Sieg des Clubs in seiner NLA-Zugehörigkeit. Am Sonntag treten die Ustermer in Chur an: Eine nicht unlösbare, aber mit Sicherheit schwierigere Aufgabe als die Partie in Basel. Gegen die Bündner hat Uster die letzten drei Pflichtpartien allesamt gewonnen.