02.
2006
Männer NLA: Langnau Sieger in einem faden Derby
Die 211 angereisten Zaungäste erhofften sich mehr von dieser Affiche. Beide Teams konnten in der laufenden Saison die Erwartungen nicht erfüllen und müssen sich nun in der verbleibenden Abstiegsrunde abmühen. Man hätte deshalb ein Aufbäumen der Teams erwarten dürfen, ein prestigeträchtiges Derby mit Emotionen, ein Ausdruck von Motivation zumindest den kantonalen Rivalen Ende Saison hinter sich zu lassen. Doch dazu kam es nicht. Die Begegnung glich eher einem lauen Lüftchen, einem faden Derby eben. Immerhin entfachte die Aufholjagd der Gäste aus dem Emmental noch Spannung, so dass die Zuschauer im letzten Abschnitt auf ihre Rechnung kamen.
Köniz über weite Strecken besser
Berliats Schützlinge starteten stilsicherer in die Partie und lagen nach 18
Minuten mit zwei Toren im Vorsprung. Die Defensive wirkte sattelfest und vor dem
Gehäuse des Langnauer Leisi war erst Wanner auf Zuspiel Kisslings und später
Topskorer Pergelius erfolgreich. Die Tigers wurden ihrem Namen in keinster Weise
gerecht. Sie wirkten weder dynamisch noch bissig, eher behäbig und zahm. In der
Tat war Floorball Köniz, ohne an die Grenzen zu gehen, in diesem Derby über
weite Strecken die bessere Equipe. Nach einer zwischenzeitlichen Aufholjagd der
Emmentaler durch Tore von Nationalspieler Stucki und Verteidiger Gerber erhöhte
Peter Bigler in der 44. Minute postwendend auf 3:2. Dennoch schaffte es das
Heimteam nicht, dem harmlosen Gegner weiter das Spieldiktat aufzuzwingen.
Ein Drittel reichte
Im Gegenteil: Die Mannschaft von Trainer Niklaus Engel begann im letzten Drittel
allmählich aus dem Dauerschlaf zu erwachen und konfrontierte die Könizer
Hintermannschaft in zunehmender Spieldauer mit größeren Problemen. So erzielte
der Gast, in der Rangliste vor dem Lerbermatt-Team klassiert, nach dem 2:2 in
der 43. abermals den Ausgleich zum 3:3 in der 52. Minute durch den jungen Kiener.
Der Könizer Pergelius, der in diesem Spiel seine gute Form nicht bestätigen
konnte, erhöhte sechs Minuten vor dem Ende zwar noch einmal auf 4:3, doch die
Tigers schienen um die Nervosität des Platzherren mit den letzten Spielminuten
Bescheid zu wissen und glichen in der gleichen Minute durch Gerber zum 4:4 aus.
Ein ansprechendes Drittel reichte den Langnauer aus, um die Verlängerung zu
erzwingen.
Später Sieg Langnaus – wie schon im Oktober
Mit einem sehenswerten Schuss ins hohe Eck fügte der Langnauer Aeschbacher
dem Heimteam nach 1:10 der Verlängerung den schnellen Tod bei. In ähnlichem Stil
hatten die Tigers schon im Oktober die Lerbermatt erobert. Damals gewannen die
Emmentaler mit 5:6. Die Serie der Sieglosigkeit in Heimspielen gegen den
gleichen Gegner (vorher Zäziwil-Gauchern) beträgt nun schon fünf Spiele. Zuletzt
siegte Köniz im November 2002 unter der Regie von Johan Östman gegen die
Emmentaler (3:2). Weitaus mehr Sorgenfalten bereitete den Beobachtern allerdings
die Gesamtdarbietung dieses Abstiegsrunden-Derbys. Kaum einmal wurde ein
Aufeinandertreffen dieser Equipen derart freundlich und emotionslos ausgetragen.
Etwas mehr Inspiration und Spielfreude hätte das Spiel gut ertragen können. Ob
die Zuschauer im Rückspiel in Biglen vermehrt auf ihre Kosten kommen werden?
Floorball Köniz - Tigers Langnau 4:5 n.V. (2:0, 0:1, 2:3)
Lerbermatt, Köniz - 211 Zuschauer
SR: Brechbühl / Gmür
Tore: 9. Wanner (Kissling) 1:0, 18. Pergelius 2:0, 31. Stucki (M. Gerber/Ausschluss Schweizer) 2:1, 43. M. Gerber 2:2, 44. Bigler (Schneiter) 3:2, 52. Kiener (Aeschlimann) 3:3, 55. (54:07) Pergelius (Lindberg/Ausschluss Kiener) 4:3, 55. (54:54) M. Gerber (Aeschlimann/Ausschluss Kissling) 4:4, 62. Aeschbacher (Wyss) 4:5
Strafen: je 2x2'
FBK: Steck; Bill, Jungo; Wermuth, Gerber; Von Gunten, Schweizer; Lindberg, Schneiter, Bigler; Hunziker, Kissling, Wanner; Albrecht, Balmer, Pergelius
Bemerkungen: Köniz ohne Minder, Neyer und Koch (Ersatz), Köstinger, Holdener (verletzt); 56:55 Time-out Köniz, 59:28 Time-out Langnau