09.
2013
Punktelose finnische Uster-Akzente
Der UHC Uster kämpft im ersten Meisterschaftsspiel über weite Strecken auf Augenhöhe, unterliegt zum Schluss aber Floorball Köniz mit 3:4.
«In der Schweizer Liga ist die athletische Komponente viel wichtiger», konstatierte Usters neuer finnischer Verteidiger Kimmo Kontiainen nach seinem Debut in der NLA. «In Finnland geht es um Taktik, Technik und um Spielkontrolle, hier wird dafür viel mehr gekämpft», fasste der Neulinge die Unterschiede zusammen. Trotzdem vermochte er und sein Kollege Henri Mäenpää bereits einige Akzente zu setzen. «Wir brauchen noch ein, zwei Spiele, um uns mit der Spielweise ganz vertraut zu mache», bat Kontiainen um Geduld. Zwei der drei Ustermer Tore liessen sich aber die Neuzugänge aus dem hohen Norden gutschreiben. Mäenpää kam zu weiteren Abschlüssen, scheiterte aber mehrmals an Köniz-Goalie Patrick Eder oder verfehlte das Ziel.
Nach fünf Minuten deutete noch nichts auf eine ausgeglichene Partie hin. Manuel Maurer brachte die Berner Gäste bereits nach zwei Minuten in Führung und keine drei Zeigerumdrehungen später schloss Beni Fischer einen schnellen Konter erfolgreich ab. Das Heimteam konnte sich aber fangen und war nach Koitiainens Tor (11.) auch in der Saison 2013/14 angekommen.
Im zweiten Drittel blieben die Tore vorerst aus. Die Heimtruppe aber gefiel mit einem kämpferischen Auftritt und guten Abschlüssen. Just zu dem Zeitpunkt, als die Ustermer mit einer tollen Ballstafette eine der besten Chance kreierten, fiel im Gegenzug das 3:1 für Köniz (34.). Die Buchholz-Equipe liess sich dadurch aber nicht beeindrucken. Tim Bartenstein erwischte Eder kurz darauf mit einem Distanzschuss und bewerkstelligte so wieder den Anschluss (34.). Zwischendurch war nicht zu übersehen, dass beide Teams im Sommer einen grossen Umbruch erlebten. Ungenauigkeiten und technische Widerwärtigkeiten hemmten den Spielfluss. Auch die Berner müssen nach fünf Rücktritten, drei Abgängen nach Schweden und den Absenzen der Wälti-Brüder praktisch zwei ganze Blöcke ersetzen.
Trotzdem blieb das Spiel dank dem knappen Resultat unterhaltsam und spannend. Nach dem Ausgleich durch Mäenpää in Überzahl (47.) wurde es laut in der Buchholzhalle. Die Zürcher spürten nun, dass ein Punktegewinn tatsächlich in Reichweite lag. Köniz allerdings liess zwischendurch immer wieder seine Klasse aufblitzen. Usters Tormann Christoph Tschopp rettete zehn Minuten vor Schluss vor dem heranstürmenden Gegner. Und nach Raphael Berwegers Schuss rettete der Pfosten den geschlagenen Zürcher Keeper (55.). Kurze Zeit später war es dann aber soweit: Ivan Streit wurde von Fabian Hess freigespielt und brachte die Gäste wieder in Führung. Diese 4:3-Führung hielt bis zur Schlusssirene Stand.
«Köniz war glücklicher»
Usters Coach Andris Pilups war nach dem Spiel nicht zufrieden. «Es wäre mehr drin gelegen» analysierte er. «Köniz war nicht das bessere, aber das glücklichere Team», so der Lette. Vier Gegentore seien akzeptabel, «aber unsere Ausbeute in der Offensive war ungenügend.» Er habe aber gespürt, «dass unser neues Team und ihr Spirit, nicht aufzugeben, dem Publikum gefallen hat.»
UHC Uster - Floorball Köniz 3:4 (1:2, 1:1, 1:1)
Buchholz Uster. - 235 Zuschauer. - SR: Hürzeler/Peter.
Tore: 2. Maurer (Fischer) 0:1. 5. Fischer (Maurer) 0:2. 11. Kontiainen (Mäenpää) 1:2. 31. Müller (Ledergerber Ch.) 1:3. 34. Bartenstein (Aellig) 2:3. 47. Mäenpää (Kontiainen / Ausschluss Machala) 3:3. 56. Streit (Hess) 3:4.
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
Uster: Tschopp; F. Bolliger, Baumann, Kontiainen, Schläppi, Gmür, Nater; Hafner, Zeder, S. Bolliger, Wittausch, Suter, Mänepää, Gallati, Aellig, Bartenstein.
Floorball Köniz: Eder; Müller, Ch. Ledergerber, Machala, J. Ledergerber, Castrischer, Albrecht; Streit, Wilhelm, Antener, Maurer, Fischer, Berweger, Hess, Pillichody, Tröhler
Bemerkungen: Uster ohne Urner, Köniz ohne D. und N. Wälti (alle verletzt). - 55. Pfostenschuss Berweger, 59. (58:24) Timeout Uster, danach teilweise ohne Torhüter - Best Player: Mäenpää (Uster) und Eder (Köniz)