01.
2014
SVWE-Rumpftruppe demontiert Chur
Einen denkwürdigen Tag erlebt die Grossmatthalle in Kirchberg. Ein veritables NLA-Rumpfteam Wiler-Ersigens demontierte (sechs Stammspieler fehlten krank, weitere gingen angeschlagen ins Spiel) das noch um den vierten Rang kämpfende Chur mit 11:2.
Die prekäre Personalsituation sorgt allerdings für eine unsichere Situation bezüglich des Cup-Halbfinals vom Sonntag gegen Malans, will man beim SVWE doch notfalls das Reglement in Anspruch nehmen, dass eine Spielverschiebung wegen zu vielen Absenzen vorsieht.
SVWE-Cheftrainer Johan Schönbeck erlebte unruhige Momente vor dem Spiel gegen Chur, wie er sie in seiner doch schon langen Karriere als Trainer selbst noch nie erlebt hatte. „Es fing bereits am Freitagmittag an, als sich erst Gloor und kurze Zeit später auch Rosén krank meldeten." Am Samstagmorgen ging es dann beinahe im Minuten-Takt weiter. „Ein halbes Dutzend Spieler rief mich an, sagte, dass sie sich nicht gut fühlen. Ich habe etwa zehn verschiedene Aufstellungen gemacht bis Spielbeginn".
Adrian Zimmermann, Christoph Hofbauer und Simon Garnier mussten mit Fieber schliesslich auch definitiv Forfait geben. Kurzfristig erwägte man sogar eine Spielabsage, „ aber das wäre ja vom Terminplan her kaum zu bewältigen gewesen", sagte Wiler Sportchef Marcel Siegentaler. So entschied man in Absprache mit Teamarzt und Physio, für die Methode "auf die Zähne beissen" und dass es die übrigen angeschlagenen Spieler versuchen sollten. Nico Berlinger, der gegen GC mit einem blockierten Rücken verletzt ausschied und auch gegen die Tigers ausgefallen war, entschied erst nach dem Einschiessen über einen Einsatz und auch Fankhauser lief trotz eines am Spieltag diagnostizierten Infekts ein und hielt 50 Minuten durch.
Kurzfristig wurden auch die beiden Doppel-Lizenz-Spieler Althaus und Stirnimann aufgeboten und konnten die beiden U21-Spieler Tobias Känzig und Tobias Eyer nach dem U21-Spiel die Spielkleidung gleich anbehalten. So standen dann doch noch 17 Akteure auf dem Matchblatt in einer Zusammensetzung, die es in dieser Form kaum je mehr geben wird. Umso erstaunlicher dann, was sich im Spiel zutrug. Klar gingen die noch um das Heimrecht in den Playoffs kämpfenden Churer 1:0 und 2:1 in Führung und schienen die Gunst der Stunde zu nutzen.
Doch frei von jedem Druck agierte die zusammengewürfelte SVWE-Rumpftruppe äusserst spielfreudig und konnte die Partie mit einem Doppelschlag kurz nach Beginn des Mittelabschnittes kehren. Nach diesem Rückstand fiel die Bündner Truppe innerhalb von Minuten auf unglaubliche Art und Weise auseinander und brachte kein Bein mehr vor das andere. In der Defensive offenbarten die Churer riesige Löcher, in der Offensive war die Qualität der Abschlüsse teilweise erbärmlich. Am Ende stand auf der Resultattafel ein 11:2 für das Heimteam, das mit drei Linien durchspielte. Dabei trugen sich acht verschiedene Spieler in die Torschützenliste ein. Ein hektischer und turbulenter Tag nahm damit für das NLA-Team ein unerwartetes Ende, in positiver Sicht.
SV Wiler-Ersigen - Chur Unihockey 11:2 (2:2, 5:0, 4:0)
Grossmatt, Kirchberg BE. - 523 Zuschauer. - SR Stäheli/Zähnler.
Tore: 8. Schneider (Darms) 0:1. 9. Bichsel (Fankhauser) 1:1. 10. Riedi (Binggeli) 1:2. 20. Fankhauser (Bichsel) 2:2. 23. Berlinger (Stirnimann) 3:2. 28. Väänänen (Markus Gerber) 4:2. 33. Markus Gerber (M. Hofbauer) 5:2. 36. M. Hofbauer (Wittwer) 6:2. 37. Stirnimann (Berlinger) 7:2. 42. M. Hofbauer (Wittwer) 8:2. 51. Markus Gerber (Fankhauser) 9:2. 57. Bichsel (Wittwer) 10:2. 60. (59:31) Steffen (Flühmann) 11:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 3mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey.
Bemerkungen: SVWE ohne Mendelin, S. Garnier, Gloor, C. Hofbauer, Rosén, A. Zimmermann (alle krank), ab 40. ohne Bieber (verletzt). - Erstmals mit U21-Spielern T. Eyer, T. Känzig sowie Doppellizenzspielern Althaus (ULA) und Stirnimann (Basel Regio)