12.
2011
SVWE: Von Offensivlust und Defensiv-Schlendrian
Und weiter geht das Wiler Schützenfest und die Rekordjagd in der Qualifikation. Mit den Siegen 13 und 14 in Folge konnte der Meister nicht nur den Abstand auf die Verfolger weiter ausbauen, sondern nähert sich auch immer deutlicher der neuen Tor-Rekordmarke. Diese steht bislang bei 164 Toren (9.1 Tore pro Spiel in 18 Runden), erzielt in der Triple-Saison 2004/2005. Bereits bei 154 Toren ist der SVWE angelangt, der neue Liga-Tor-Rekord ist wohl Formsache, dürfte noch vor Weihnachten in der Doppelrunde gegen die Jets und Uster fallen. Aus der Triple-Saison stammt auch der Rekord von 14 Quali-Siegen in Serie, welcher nun auch zu fallen droht.
Angesichts der Ueberlegenheit in der Liga und den über 10 Toren pro Spiel scheint es fast ein wenig ketzerisch nach dem berühmten Haar in der Suppe zu suchen. Wir tun es trotzdem: Bei den zwei Siegen vom Wochenende gegen Zug und Uster war es bestimmt die mangelhafte Defensiv-Leistung während einigen Spielphasen. So grenzte das 6:6 im Schlussabschnitt gegen Zug angesichts des Klassenunterschiedes zwischen den beiden Teams (die fünf absolvierten Drittel zuvor endeten mit dem Skore von 30:3) schon beinahe an Arbeitsverweigerung, ohne gegenüber dem Aufsteiger respektlos wirken zu wollen. Und auch gegen Uster schien es im gleiche Stile weiter zu gehen, musste man den Gästen schon im Startabschnitt drei Tore zugestehen. Dass sich die offensive Spielweise mit vielen Toren nämlich nicht unbedingt negativ auf die Defensivleistung auswirken muss, zeigen die Mitteldrittel in den beiden Spielen. Diese wurden 5:0 und 7:0 gewonnen.
Doch damit genug der ansatzweisen Kritik, denn eine gute Defensivarbeit ist natürlich primär ein Angelegenheit, die sich im Kopf abspielt und da muss man gegenüber den Spielern angesicht der Dominanz in der Liga auch Mal nachsichtig sein, wenn nicht mit letzter Konsequenz nach hinten gearbeitet wird. Grundsätzlich begeistert dieser neue SVWE natürlich. Denn die Kreativität hat weniger mit dem Kopf, denn mit der individuellen Klasse der Spieler zu tun, die reihenweise vorhanden und auch von den Spielertypen her gut ausbalanciert ist. Die Zuschauer kommen auf ihre Kosten, die Tore sind meistens das Produkt von beeindruckendem Tempospiel und herrlichen Direktkombinationen. Und das Spiel wird auch von allen drei Linien gleichermassen intensiv praktiziert. Zwar fallen die Tore in den beiden ersten Formationen noch regelmässiger, aber angesichts der zahlreichen Rotationen in Block 3 ist auch dessen Ausbeute ganz ok. Am Wochenende gingen immerhin 9 Tore auf das Konto der dritten Formation. Und auch grundsätzlich sind die Skorerpunkte auf das ganze Team aufgeteilt. Natürlich gibt es Spieler, die regelmässig punkten, allen voran natürlich Captain Matthias Hofbauer, der in allen der nun 15 Meisterschaftsspielen mindestens einen Treffer erzielt hat! Aber mit Simon Bichsel (immerhin schon neun Assists) ist nur noch ein Spieler ohne Torerfolg, nachdem am Wochenende auch noch Oli Hirschi mit dem Toreschiessen begonnen hat (gleich deren 3).
SV Wiler-Ersigen - UHC Uster 15:5 (5:3, 7:0, 3:2)
Sportzentrum, Zuchwil. 420 Zuschauer. SR Lehmann/Schorr.
Tore: 1. Christoph Hofbauer (Schmocker) 1:0. 2. Rüegsegger (Oilinki) 2:0. 5. Matthias Hofbauer (Fankhauser) 3:0. 9. Bolliger 3:1. 10. Jussila (Adrian Zimmermann) 4:1. 12. Honold (Delay) 4:2. 15. Fankhauser (Matthias Hofbauer) 5:2. 18. Häkkinen (Vizzini) 5:3. 22. Jussila (Mendelin) 6:3. 22. Jussila (Wittwer) 7:3. 24. Christoph Hofbauer (Matthias Hofbauer) 8:3. 28. Mendelin (Adrian Zimmermann) 9:3. 32. Adrian Zimmermann (Jussila) 10:3. 39. Schmocker (Christoph Hofbauer) 11:3. 40. Hirschi 12:3. 42. Häkkinen (Vizzini) 12:4. 43. Oilinki (Hirschi) 13:4. 46. Christoph Hofbauer (Bichsel) 14:4. 54. Honold (Häkkinen) 14:5. 60. (59:30) Meister (Oilinki) 15:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 1mal 2 Minuten gegen UHC Uster.
SV Wiler-Ersigen: Haab; Bichsel, Schmocker; Quist, Wittwer; Hirschi, Bieber; Nussbächer; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Fankhauser; Zimmermann, Jussila, Mendelin; Rüeggsegger, Oilinki, Steffen; Meister, Berlinger.
Zug United - SV Wiler-Ersigen 8:17 (2:6, 0:5, 6:6)
Stadthalle Herti Zug. - 314 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 6. Markus Grüter (Poletti) 1:0. 7. Berlinger (Quist) 1:1. 8. Berlinger (Jussila) 1:2. 11. Adrian Zimmermann (Jussila) 1:3. 16. Meier (Sidler) 2:3. 16. Meister (Rüegsegger) 2:4. 17. Schmocker (Matthias Hofbauer) 2:5. 20. Christoph Hofbauer (Bichsel) 2:6. 22. Quist (Adrian Zimmermann) 2:7. 22. Rüegsegger (Meister) 2:8. 27. Matthias Hofbauer (Christoph Hofbauer) 2:9. 39. Jussila (Steffen) 2:10. 40. Oilinki (Rüegsegger) 2:11. 46. Wittwer (Jussila) 2:12. 50. Blöchliger (Trinkler) 3:12. 52. Hirschi (Nussbächer) 3:13. 53. Eigentor 4:13.55. Oderbolz (Eberle) 5:13. 56. Matthias Hofbauer (Mendelin) 5:14. 58. Hirschi (Oilinki) 5:15. 58. Pätynen 6:15. 59. Matthias Hofbauer (Bichsel) 6:16. 59. Markus Grüter (Poletti) 7:16. 60. (59:44) Steffen (Wittwer) 7:17. 60. (59:52) Oderbolz (Wyttenbach) 8:17. Strafen: Keine
Bemerkungen: Wiler im Vergleich zum Uster-Spiel mit S. Zimmermann im Tor und zusätzlich mit M. Garnier als Verteidiger. Ohne Fankhauser (geschont).