09.
2010
Tigers überrollen die Lok
Das erste Saisonspiel verleitet Trainer wie Teams oft dazu, das gegenseitige Abtasten vor die Offensive zu setzen. Doch dies war im ersten Drittel nicht der Fall. Für den Zuschauer, der das letztjährige Rumpelunihockey von Lok noch im Hinterkopf hatte, war es eine Wohltat, relativ rasch feststellen zu können, dass im System der Aargauer eine Wandlung stattgefunden hat. Lok spielte mit und versteckte sich nicht. Trotz mehrheitlichem Ballbesitz für die Tigers gelang es den Aargauern immer wieder, Gefahr vor Philipp Gerber zu verursachen. Insbesondere die erste Lok-Linie war für mehrere Chancen verantwortlich. In der 15. Spielminute konnte Lok von einer Unkonzentriertheit in der Tigers-Defense profitieren. Held verlor den Ball hinter dem Tor, zwei Pässe später zappelte der Ball zum ersten Mal im Tigers-Netz. Doch die Tigers liessen sich nicht verunsichern und nur wenige Sekunden später war Stucki für den Ausgleich besorgt. Eine Strafe gegen Liechti konnte die Lok dann aber nicht ausnützen. Es war vielmehr die Tigers-Box, welche einerseits ausgezeichnet blockte und andererseits bei zwei Kontern beinahe den Führungstreffer erzielen konnte.
Deutlich mehr Druck entwickeln und den Willen, den Gegner zu Fehler zu zwingen, dies war im zweiten Drittel unübersehbar das Ziel der Tigers. Mit flüssigen Kombinationen verursachten die Tigers in der gegnerischen Zone immer wieder Löcher. Die Effizienz nahm eindeutig zu und dies machte sich auch auf der Resultattafel bezahlt. Besonders erwähnenswert das fünfte Tor, welches Oilinki nach einem Pass von Rahkonen herrlich verwertete; übrigens ein Treffer in Unterzahl. Derselbe Finne war es dann auch, der drei Minuten später für den sechsten Treffer verantwortlich zeichnete.
Für die letzten 20 Minuten erhielten die noch nicht zum Einsatz gekommenen Tigers Spielzeit. Dies hemmte den Spielfluss der Emmentaler aber in keiner Art und Weise. Im Gegenteil, die Lok wurde nun vom Tigers-TGV überrannt, die Gegenwehr der Aargauer schwand und wären die weiteren Chancen etwas konsequenter verwertet worden - alleine M-O. Gerber konnte zweimal alleine auf Keeper Wittwer losziehen -, dann hätten sich noch weitere Tigers in die Skorerliste eintragen können.
Die Tigers holen verdient die drei ersten Punkte dieser Saison gegen ein schwaches Lok Reinach. Eines sei aber zum heutigen Gegner positiv erwähnt: Rumpelunihockey scheint mit dem neuen Trainer nicht mehr Hauptgegenstand der Taktik zu sein und dies alleine ist eine wertvolle Erkenntnis aus dem Saisoneröffnungsspiel. Die finnischen Spielleiter waren souveräne Chefs auf dem Platz - auch dies ein Experiment, welches durchaus fortgesetzt werden darf.
Unihockey Tigers - Lok Reinach 11:3 (1:1, 5:1, 5:1)
Espace Arena, Biglen. - 345 Zuschauer. - SR: Mikkola/Montonen.
Tore: 15. (14:10) Dätwyler (De Icco) 0:1, 15. (14:38) Stucki (Mühlethaler) 1:1, 26. Stucki (Rindlisbacher) 2:1, 30. (29:43) Liechti 3:1, 31. (30:24) Mühlethaler (Gerber M.) 4:1, 32. (31:34) Merki Ph. (Wittwer L.) 4:2, 36. Oilinki (Rahkonen) 5:2, 39. Oilinki 6:2, 45. Mühlethaler (Stucki) 7:2, 51. Gerber M. 8:2, 56. (55:10) Oilinki (Dysli) 9:2, 57. (56:15) Stucki (Gerber M.) 10:2, 58. Oilinki (Rahkonen) 11:2, 60. (59:56) Merki Ph. (Dätwyler) 11:3.
Strafen: Tigers 4mal 2 Minuten, Lok Reinach 2mal 2 Minuten.
Unihockey Tigers: Gerber Ph.; Gerber M., Rindlisbacher, Stucki, Mühlethaler, Kropf; Dysli, Suter, Rahkonen, Oilinki, Gerber M-O; Held, Siegenthaler St., Liechti, Burkhalter, Rybka; Hofer, Lüthi, Langengger, Siegenthaler J.
Lok Reinach: Wittwer J.; Näf, Hühler, De Icco, Gustafsson, Dätwyler; Wittwer L., Höltschi, Hug, Merki Ph., Merki M.; Berner, Wullschleger, Hunziker, Strebel, Geiregger, Byland, Lahti.