30.
09.
2019
NLA Männer | Autor: Zug United

Von späten Toren und Ketchup

31 Tore in zwei Spielen. Zug United behält dank starken Schlussdritteln und offensiver Stärke das bessere Ende in den Partien gegen den UHC Waldkirch-St. Gallen (8:7) und beim UHC Uster (10:6).

Von späten Toren und Ketchup Nicklas Hedstahl holte mit Zug am Wochenende das Punktemaximum. (Bild: Cedric de Silvestro)

19 Sekunden vor Schluss ging Zug United gegen den UHC Waldkirch-St. Gallen erstmals in Führung. Carl Kostov-Bredberg hatte von der Mittellinie abgezogen, Manuel Staub vor dem Tor Goalie Raphael Schmied die Sicht genommen und irgendwie flog der Ball am linken Pfosten ins Netz. Dabei hatte nach 40 Minuten noch relativ wenig auf ein Happyend für die Zentralschweizer hingedeutet. Waldkirch-St. Gallen trat mit dem Selbstvertrauen eines gelungenen Saisonstarts und als Leader in der Dreifachsporthalle der Kantonsschule Zug an. Und übertölpelte die Zug gleich im ersten Einsatz: Michael Schiess auf Stefan Schiess - Schuss - 1:0. So schnell kann es gehen. Und die Gäste diktierten das Spielgeschehen weiterhin. Es brauchte allerdings ein Powerplay, um den Vorsprung zu verdoppeln: Rückkehrer Julian Alder traf mit einem platzierten Direktschuss. Das erste seiner insgesamt drei Treffer an diesem Abend. Weil Alex Larsson noch in der gleichen Minute seine Torpremiere im Dress der Zuger gelang, hielt sich der Schaden nach 20 Minuten in Grenzen.

War der Start ins erste Drittel missraten, gilt dies noch mehr für den mittleren Abschnitt: In nur 66 Sekunden stellten Michael Schiess und Chris Eschbach auf 4:1. Und den jeweiligen Anschlusstreffer der Zuger beantworteten die Ostschweizer im Powerplay. «Wir spielten nicht unser bestes Unihockey bis hierhin und Wasa war sehr stark im Powerplay», bilanzierte Severin Nigg, der das zwischenzeitliche 2:4 erzielt hatte die ersten beiden Drittel. Und Wasa-Topskorer Roman Mittelholzer, der ohne Torerfolg blieb, pflichtete bei: «Das 6:3 wiederspiegelte den Spielverlauf nicht nach 40 Minuten.» Nicht weniger als viermal hatten Zuger Spieler das mehr oder weniger leere Tor verfehlt.

Trainer Nicklas Hedstål nahm für das Schlussdrittel einige Umstellungen vor und Zug agierte etwas aggressiver im Forechechking. Und mit dem 4:6 durch Andreas Dahlqvist kam wieder Hoffnung auf; die Ostschweizer sahen sich zunehmend in der eigenen Zone eingeschnürt. Fabian Arvidsson versuchte, mit einem Timeout dem Team neue Inputs zu geben und den Rhythmus des Gegners zu brechen. Ohne Erfolg: 40 Sekunden nach dem Timeout traf Daniel Uhr zum 5:6. Und wiederum nur 58 Sekunden später folgte für St. Gallen der Knackpunkt: Ball und Kostov-Bredberg landeten gleichzeitig im Tor, das auch noch verschoben wurde. Die Schiedsrichter gaben den Treffer und es folgten längere Diskussionen. «Wir haben in dieser Situation den Faden etwas verloren», bekannte Mittelholzer nach dem Spiel. Wohl gelang den Gästen noch einmal der Führungstreffer, doch hatte Nigg 31 Sekunden später die Antwort mit dem erneuten Ausgleich. «Wir haben nie aufgegeben und bewiesen eine starke Moral», so der 18-jährige Doppeltorschütze. «Es war umgekehrt wie im Startspiel gegen die Tigers.» Damals hatten die Zuger im Schlussdrittel einen 5:1-Vorsprung aus der Hand gegeben und standen ohne Punkteausbeute da. Diesmal behielten sie dank Kostov-Bredbergs Schuss 19 Sekunden vor Schluss die volle Punktezahl in Zug.

Torflut im Mitteldrittel
Wie auch gegen Wasa verpasste Zug auch den Start gegen den UHC Uster - und wie schon am Vortag wurde es nur mässig bestraft. Die Zürcher Oberländer nutzten ihre Überlegenheit im ersten Drittel nur zu zwei Toren und dank dem Treffer von Andreas Dahlqvist hielt sich der Schaden aus Zuger Sicht sogar in sehr überschaubarem Rahmen. Dafür wurde das Mitteldrittel zu einer Art «Ketchup-Erfahrung»: Wohl begannen beide Teams vorerst eher zurückhaltend. Uster reagierte nach Emil Julkunens Ausgleich mit der neuerlichen Führung durch Romano Schubiger, der schon das 1:0 erzielt hatte. Nach Spielhälfte fielen die Tore dann fast so unkontrolliert und auf alle Seiten, wie eben das Ketchup aus der Flasche spritzt, wenn man diese lange genug bearbeitet. Sieben Tore in nur acht Minuten und schön abwechslungsweise. Den jeweiligen Ausgleich von Zug beantwortete Uster prompt und ging wieder in Führung: Mock-Berweger-Mock-Stäubli-Fiechter-Bolliger-Julkunen war die Torfolge. Nach dem Treffer des Schweden, 27 Sekunden vor der zweiten Sirene, unterbrach die Pause das muntere Hin und Her.

Im letzten Drittel stellte Zug leicht um, spielte aber immer noch mit drei Linien, derweil Uster schon zum Ende des zweiten Spielabschnitts seine Kräfte konzentriert hatte. Der Plan ging für Zug auf: Severin Nigg brachte die Gäste erstmals in Führung und nur 23 Sekunden später erhöhte Dahlqvist. Erstmals führte ein Team mit zwei Toren Unterschied. Uster war wohl bemüht, fand aber keinen Weg mehr vorbei an Petter Nilsson, der in der 35. Minuten Daniel Mück nach dem 5:4 für Uster ersetzt hatte. Vielmehr war Joshua Schelbert fünf Minuten vor Schluss mit dem 9:6 für die Entscheidung besorgt. Jede Linie hatte im dritten Drittel getroffen und so für die kursweisende Differenz gesorgt. «Es lief wie schon gegen Wasa vor allem über den Willen», fand Routinier Thomas Grüter. Es sei ein ziemliches Hin und Her gewesen. «Wir hatten am Ende mehr Schnauf - das ist uns am Samstag und Sonntag gut gelungen.»


 

Zug United - Waldkirch-St. Gallen 8:7 (1:2, 2:4, 5:1)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. 135 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 2. Stefan Schiess (Michael Schiess) 0:1. 18. (17:09) Alder (Chris Eschbach/Ausschluss Julkunen) 0:2. 18. (17:51) Larsson (Staub) 1:2. 21. (20:40) Michael Schiess (Stefan Schiess) 1:3. 22. (21:06) Chris Eschbach (Zellweger) 1:4. 26. Nigg (Nilsson!) 2:4. 35. Chris Eschbach (Michael Schiess/Ausschluss Bachmann) 2:5. 37. Furger (Rubi) 3:5. 40. (39:46) Alder (Michael Schiess/Ausschluss Daniel Uhr) 3:6. 45. Dahlqvist (Kostov-Bredberg) 4:6. 52. (51:10) Daniel Uhr (Mock) 5:6. 53. (52:08) Dahlqvist (Julkunen) 6:6. 56. (55:31) Alder (Chris Eschbach) 6:7. 57. (56:02) Nigg (Daniel Uhr) 7:7. 60. (59:41) Kostov-Bredberg (Dahlqvist) 8:7.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug United. keine Strafen gegen Waldkirch-St. Gallen.
Zug United: Nilsson; Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Yannick Schelbert; Adrian Uhr, Furger; Tobias Flütsch; Julkunen, Nigg, Mock; Daniel Uhr, Larsson, Dahlqvist; Rubi, Bachmann, Laely; Joshua Schelbert, Grüter, Fiechter.
Waldkirch-St. Gallen: Schmied; Jeanot Eschbach, Stefan Schiess; Meier, Holenstein; Thomas Mittelholzer, Joel Conzett; Michael Schiess, Jordan, Roman Mittelholzer; Chris Eschbach, Zellweger, Chiplunkar; Gross, Bamert, Alder.
Bemerkungen: Zug ohne Mück (Ersatzgoalie), Peter Flütsch (verletzt), D‘Oto, Reto Flütsch und Niederberger (Einsatz mit Zuger Highlands). 51. Timeout Waldkirch-St. Gallen.

UHC Uster - Zug United 6:10 (2:1, 4:5, 0:4)
Buchholz, Uster. 311 Zuschauer. SR Leholk/Pauli (Dä).
Tore: 4. Schubiger (Klauenbösch) 1:0. 12. Klauenbösch (Juhola/Ausschluss Mock) 2:0. 13. Dahlqvist (Staub) 2:1. 24. Julkunen (Kostov-Bredberg) 2:2. 28. Schubiger (Klauenbösch) 3:2. 32. (31:33) Mock 3:3. 33. (32:10) Berweger 4:3. 35. (34:01) Mock (Kostov-Bredberg) 4:4. 35. (34:51) Stäubli (Heierli) 5:4. 36. (35:38) Fiechter (Joshua Schelbert) 5:5. 39. (38:39) Bolliger (Beerli) 6:5. 40. (39:33) Julkunen (Kostov-Bredberg) 6:6. 43. (42:46) Nigg (Mock) 6:7. 44. (43:09) Dahlqvist (Kostov-Bredberg) 6:8. 55. Joshua Schelbert (Grüter) 6:9. 59. Nigg (Julkunen) 6:10 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Uster. 2mal 2 Minuten gegen Zug United.
UHC Uster: Brütsch; Klauenbösch, Heierli; Steiger, Bolliger; Gallati, Zimmermann; Stäubli, Schubiger, Berweger; Suter, Beerli, Juhola; Urner, Kanebjörk, Kulmala.
Zug United: Mück (ab 35. Nilsson); Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Furger; Tobias Flütsch, Adrian Uhr; Yannick Schelbert; Julkunen, Nigg, Mock; D'Oto, Larsson, Dahlqvist; Joshua Schelbert, Grüter, Fiechter; Daniel Uhr, Rubi, Laely; Reto Flütsch.
Bemerkungen: Zug ohne Peter Flütsch (verletzt), Bachmann, Niederberger und Nils Schälin. 59. Timeout Uster, anschliessend ohne Goalie.

 

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2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

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