11.
2019
WaSa kann den Meister nur kitzeln
Der UHC Waldkirch-St.Gallen gastierte am Samstag beim SV Wiler-Ersigen. Die Ostschweizer zeigten gegen den amtierenden Meister und Topfavorit der aktuellen Saison zumindest teilweise eine ansprechende Leistung. Aufgrund eines schwachen Mitteldrittels ging die Partie aber mit 4:8 verloren.
Spiele gegen Wiler endeten für die St. Galler in der Vergangenheit trotz zumeist guten Leistungen selten mit Zählbarem. Der erstmalige Sieg in einem Meisterschaftsspiel in der abgelaufenen Saison sorgte aber für reichlich Zuversicht für das erste Aufeinandertreffen der Saison 2019/2020. So starteten die Ostschweizer mit viel Überzeugung in den ersten Spielabschnitt und präsentierten sich bissig in den Zweikämpfen und konzentriert in der Defensive. Es zeigte sich aber eindrücklich, dass Spitzenteams wie Wiler Fehler gnadenlos bestrafen können, ein verunglückter Wechsel sowie ein Ballverlust in der Spielauslösung brachten dem Heimteam eine 2:0-Führung ein. Die St. Galler liessen sich davon aber nicht beirren und behielten die Spielweise der ersten paar Minuten bei. Eine Strafe gegen den ehemaligen St. Galler Nico Mutter münzte Julian Alder nach starkem Zuspiel von Chris Eschbach in den Anschlusstreffer um. Und nur eine Zeigerumdrehung später glich Roman Mittelholzer den Spielstand gar wieder aus. Seinem Kontertor war ein starker Steal von Michi Schiess gegen Wilers mehrmaligen finnischen Weltmeister Tatu Väänänen vorausgegangen.
Mutloses zweites Drittel
Aufgrund der Darbietung im ersten Spielabschnitt waren die St. Galler durchaus auf gutem Weg dem Favoriten ein Bein zu stellen. Dazu hätten sie aber im weiteren Verlauf des Spiels die gleiche Überzeugung und Entschlossenheit aufbringen müssen - dieses Ziel wurde aber leider verfehlt. Wiler wirkte im zweiten Abschnitt konzentrierter und liess den Ball grossmehrheitlich ohne Probleme in den eigenen Reihen zirkulieren, den St. Gallern fehlten ein wenig die mentalen und taktischen Mittel um zu reagieren. Die Folge waren vermehrte Torchancen für die Berner, welche sie auch nutzen konnten. Mit 0:4 ging das Drittel aus St. Galler Sicht verloren und damit im Endeffekt auch das Spiel.
Kein Comeback im Schlussabschnitt
Gegen Ende der Partie bekamen die Ostschweizer wieder mehr Zugriff aufs Spiel, der Glaube an ein Comeback schien aber nur teilweise vorhanden. So bleiben vor allem einige einzelne Aktionen in Erinnerung, beispielsweise ein wunderbares Backhand-Tor von Michi Schiess nach starker Antizipation von Tino von Pritzbuer oder eine Handvoll starker Saves von Lukas Genhart. Schiess konstatierte im Anschluss an die Partie: „Wir haben uns heute unter Wert verkauft, es fehlte vor allem im Mitteldrittel die Überzeugung hier wirklich etwas mitnehmen zu können."
Die nächste Partie steht für die St. Galler zuhause gegen Aufsteiger Ad Astra Sarnen an. Um dann - nach mittlerweile drei Niederlagen in Folge - wieder Punkte zu gewinnen, braucht es wieder mehr Überzeugung - über alle drei Drittel hinweg.
SV Wiler-Ersigen - Waldkirch-St. Gallen 8:4 (2:2, 4:0, 2:2)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 611 Zuschauer. SR Brunner/Büschlen.
Tore: 3. C. Mutter (R. Sikora) 1:0. 13. M. Louis (J. Pylsy) 2:0. 18. J. Alder (C. Eschbach) 2:1. 19. R. Mittelholzer (M. Schiess) 2:2. 27. R. Sikora (T. Väänänen) 3:2. 32. M. Hofbauer (J. Pylsy) 4:2. 34. M. Rentsch (T. Väänänen) 5:2. 40. M. Hofbauer (M. Louis) 6:2. 45. L. Moser (L) (Eigentor) 7:2. 54. N. Jordan (M. Schiess) 7:3. 56. K. Savonen (J. Bürki) 8:3. 59. M. Schiess (T. von Pritzbuer) 8:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.