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Zuger Premiere vor Rekordkulisse
Vor über 9000 Zuschauern in Fribourg gewinnen die Männer von Zug United ihren ersten Meistertitel. Die Zentralschweizer können im ersten Drittel mit 2:0 vorlegen und auf jedes Tor des SVWE reagieren, am Ende reicht der Vorsprung aus dem Mitteldrittel zu einem knappen 6:5-Sieg.
Wiler-Ersigen rannte an, vergab gute Torchancen entweder durch mangelnde Effizienz, oder aber wegen dem wie schon im Cupfinal stark aufspielenden Zug-Goalie Nils Schälin. Als Deny Känzig im Powerplay mit einem sehenswerten Ablenker im Slot zum 2:4 verkürzte, schöpfte der Rekordmeister wieder Hoffnung. Doch es war symptomatisch, dass die Zuger an diesem Tag nur 21 Sekunden brauchten, um den Vorsprung wieder auszubauen. Bereits auf den ersten Wiler-Treffer in der 22. Minute hatten die Zentralschweizer mit einem eiskalten Konter und einem Tor aus dem Getümmel im Slot reagiert.
Staubs Abstauber
Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten konnte Zug nach einem Freistoss mit 1:0 in Führung gehen. Manuel Staub lenkte die Hereingabe von Sami Johansson am zweiten Pfosten ins Netz hinter Yanick Flury ab. Kurz vor der Pause erwiesen sich die Zentralschweizer als effizienter als ihr Gegner, Kailiala traf mit einem Schlenzer aus der Halbdistanz. Nach der ersten Pause dauerte es knapp zwei Minuten, bis Wiler einen Freistoss schnell ausführte und Laubscher in unmittelbarer Nähe zum Tor einnetzte. Die Spannung war zurück, doch Zug agierte schlau und effizient. Sjögren lancierte Johansson blitzschnell, schon war der Zwei-Tore-Vorsprung wieder da. Und während Wiler mit viel Ballbesitz das nächste Tor erzwingen wollte, jubelte Blau-Weiss kurz vor Spielhälfte erneut. Manuel Staub stand erneut goldrichtig und wurde auch bei seinem zweiten Abstauber-Tor von Sami Johansson bedient, diesmal kam das Zuspiel von hinter dem gegnerischen Tor.
Die erste und einzige Strafe der Partie konnte Känzig nach einer Hereingabe von Wahlgren sehenswert zum 2:4 ausnützen, doch der Wiler des SVWE verstummte rasch wieder - Nilsberths Abschluss per Freistoss fand den Weg durch Freund und Feind und purzelte zum 5:2 aus Zuger Sicht ins Netz.
Das Aufbäumen kommt zu spät
Wiler musste sich bei der eigenen Nase nehmen, da der Rekordmeister im Angriff wesentlich umständlicher agierte als der amtierende Cupsieger aus Zug. Im Schlussdrittel kehrte die Spannung nach Känzigs zweitem Treffer zurück, und tatsächlich konnte Michal Dudovic zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mit einem herrlichen Ablenker den Rückstand bis auf ein Tor zum 4:5 reduzieren. Unter den 9023 Zuschauern - Rekord für ein Meisterschaftsspiel in der Schweiz - war die Spannung nun förmlich greifbar. Doch stand Wiler gegen Albin Sjögren und Miko Kailiala ungewöhnlich passiv, sodass der Finne eiskalt auf 4:6 erhöhen konnte. Obwohl Wiler mit sechs Feldspielern durch Wahlgren noch einmal verkürzte und Adrian Uhr zuvor statt des leeren Tors nur den Pfosten getroffen hatte, blieb es bei der Zuger Führung.
Die Zentralschweizer holen sich somit nach den Cupsiegen 2020 und 2024 bei der ersten Superfinal-Teilnahme den ersten Meistertitel und wie zuletzt GC 2022 das Double. Wiler gelang es zumindest 50 Minuten lang nicht, die Spielkontrolle wie gewünscht an sich zu ziehen und in Tore umzumünzen. Zug hingegen nutzte die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt aus und überstand auch das letzte Anrennen des Rekordmeisters schadlos.
Hier gibt es den Liveticker des Spiels zum Nachlesen.
Superfinal Männer 2024
SV Wiler-Ersigen - Zug United 5:6 (0:2, 2:3, 3:1)
BCF Arena, Fribourg. 9023 Zuschauer (ausverkauft). SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 10. Staub (Johansson) 0:1. 18. Kailiala (Sjögren) 0:2. 22. Laubscher (Dudovic) 1:2. 27. Johansson (Sjögren) 1:3. 30. Staub (Johansson) 1:4. 38. (37:47) Känzig (Wahlgren) 2:4 (Powerplay-Tor). 39. (38:08) Nilsberth (Kailiala) 2:5. 47. Känzig (Bürki) 3:5. 50. Dudovic (Känzig) 4:5. 56. Kailiala (Sjögren) 4:6. 59. Wahlgren (Dudovic) 5:6 (mit 6 gegen 5 Feldspielern).
Strafen: 1x2 Minuten gegen Zug United.
SV Wiler-Ersigen: Flury; Ziehli, Hollenstein; Wyss, Bürki; von Arx, Sikora; Persici, Louis, Affolter; Dudovic, Laubscher, Känzig; Vogt, Siegenthaler, Wahlgren.
Zug United: Schälin; Staub, Nilsberth; Neidhart, Mock; T. Flütsch, Stettler; Sjögren, Johansson, Kailiala; Uhr, Arnold, F. Flütsch; Eggimann, Knüsel, A. Flütsch.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ab 55:30 bei Ballbesitz ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern. 59:01 Timeout Wiler. 59:56 Timeout Zug. Deny Känzig und Sami Johansson als beste Spieler ausgezeichnet.