12.
2017
Erster Final für die Slowakei
Alzbeta Durikova und die Slowakei stehen zum zweiten Mal in einem WM-Viertelfinal. Dabei schien es für einen Moment, als ob der WM-Traum für die ehemalige Wizards-Verteidigerin vorzeitig beendet sei.
Es passierte im Mitteldrittel des Zwischenrundenspiels zwischen der Slowakei und Deutschland (7:3). Alzbeta Durikova sackte nach einem Zweikampf zusammen und blieb minutenlang liegen. Nur mit Hilfe konnte sie das Spielfeld verlassen. Vom blossen Zuschauen her musste eine schlimme Knieverletzung befürchtet werden. Doch im Schlussdrittel kehrte die 22-Jährige überraschend auf den Platz zurück und dürfte auch heute Abend im Viertelfinal gegen Finnland wieder im ersten Block der Slowakinnen auflaufen.
Vor zwei Jahren in Tamper verloren die Slowakinnen den Viertelfinal gegen Schweden und auch die anschliessenden zwei Klassierungsspiele gegen Lettland und Polen. Diesmal soll mehr als nur Rang 8 herausschauen.
Alzbeta Durikova freut sich über das für einmal grosse Interesse der Medien am Unihockeysport. (Bild: Michael Peter)
Was passierte im Mitteldrittel der Partie gegen Deutschland?
Alzbeta Durikova: Ich bekam einen Schlag von der Seite und das Knie fühlte sich so an, als ob etwas gerissen wäre. Ich hatte grosse Angst, dass alles vorbei ist. Aber nach einer Weile ging es wieder besser und die Schmerzen waren weg. Also kehrte ich im letzten Drittel ins Spiel zurück, um mich etwas zu bewegen.
Du hast ein Jahr in der Schweiz bei den Wizards gespielt und bist aktuell bei Vitkovice in Tschechien engagiert. Ist die WM in Bratislava für dich trotzdem ein grosser Heim-Anlass?
Auf jeden Fall, ich geniesse es. Insgeheim habe ich ja schon auf eine ganz volle Halle gehofft... Aber 2000 Zuschauer wie gegen Deutschland sind auch okay. Wir werden noch mehr Fans brauchen, denn sie sind unsere sechste Frau auf dem Platz.
Alzbeta Durikova überstand den Schreckmoment gegen Deutschland unbeschadet. (Bild: Michael Peter)
Glaubt Ihr wirklich an eine Chance im Viertelfinal gegen Finnland?
Lass es mich so formulieren: Wenn Finnland den schlechtesten Tag aller Zeiten einzieht und wir den besten Tag aller Zeiten, dann vielleicht... Jedenfalls ist die Partie für uns wie ein erster Final.
Habt Ihr mit dem Erreichen des Viertelfinals das Hauptziel schon erreicht?
Noch nicht, das war der erste Schritt. Das Ziel bleibt Rang 5.
Was macht diese WM für dich speziell?
Schon vor zwei Jahren begannen sich die Medienanfragen langsam zu steigern, das Interesse nahm zu. Das Niveau in der slowakischen Liga ist leider immer noch sehr tief und ich hoffe, das gesteigerte Interesse wird dem Unihockeysport im Land helfen.
Die besten slowakischen Spielerinnen sind im Ausland aktiv. Sieht man dich eventuell bald wieder in der Schweizer NLA?
Ich muss im Verlauf des nächsten Jahres erst einmal mein Bachelor-Studium abschliessen. Danach würde ich gerne wieder in der Schweiz oder vielleicht in Finnland spielen - vielleicht kann ich ja dort als Ingenieurin arbeiten.
Du bist also offen für Angebote?
Das kannst du so schreiben (lacht). Aber erst in einem Jahr. Mal schauen, wer nach dieser WM Interesse zeigt.