12.
2009
Interview mit Andrea Hofstetter
Andrea, mit was für einem Gefühl im Bauch reist du nach Schweden?
Mit einem guten. Wir haben uns in Zuchwil gut vorbereitet, niemand ist verletzt - jetzt schauen wir mal, was uns in Västeras erwartet.
Der Weg muss sein: Schwung holen in den Gruppenspielen, Finnland schlagen, somit Schweden im Halbfinal aus dem Weg gehen...
... und dann vor 5000 Zuschauern im Final gegen Schweden zu spielen. Etwa so stelle ich mir das auch vor (lacht). Aber wie immer müssen wir Spiel für Spiel nehmen und uns ins Turnier kämpfen.
Hand aufs Herz: Schweden stellt eine Übermannschaft.
Ich denke, dass ein Finalspiel reine Kopfsache ist. Sollten wir den Final erreichen, ist alles möglich.
Für dich ist Västeras bereits die dritte WM. Wie schätzt du das Schweizer Team ein?
Wir haben eine gute Mischung aus älteren Spielerinnen wie Tomatis, Stadelmann oder Berner und den jungen Wilden. Trotzdem gibt es nicht zwei Fraktionen, wir sind wirklich ein Team.
Macht es dir nichts aus, anders als im Verein in der Nati als Verteidigerin spielen zu müssen?
Wenn ich ehrlich bin, spüre ich das Stürmerblut natürlich schon in mir. Aber ich habe mich daran gewöhnt, in der Nati hinten zu spielen, es ist ja nicht das erste Mal. Und es ist ja auch ein Lob, wenn man weiss, wie wichtig Figi Coray und Marco Moser die Abwehrarbeit ist.
Verspürst du nach dem happigen Herbst-Programm mit Europacup-Quali und Finalturnier in Dänemark noch keine Müdigkeit?
Nein. Wir haben - auch im Verein - immer wieder Regenerationspausen eingelegt. Und gewonnen haben wir im Herbst ja auch nichts - wir sind also alle noch immer hungrig und freuen uns auf die WM.
Zwischen Vorrunde und Halbfinal wird die Schweiz zwei Tage Pause haben. Kommt man da aus dem Rhythmus oder ist das gut, um wieder zu Kräften zu kommen?
Es wird uns sicher die Möglichkeit bieten, allenfalls taktisch noch einmal etwas zu arbeiten. Insgesamt werden wir sicher genug Pausen und Freizeit haben. Figi Coray hat uns schon immer viele Freiheiten gelassen an diesen Turnieren, damit es gar nie zu so etwas wie Lagerkoller kommt.