11.
2021
Schweiz ringt Polen nieder
Die Schweizer Frauen tun sich mit Polen 40 Minuten lang schwer, sichern den zweiten Platz in ihrer Gruppe aber schlussendlich mit einem 6:2-Sieg. Entscheidenden Anteil am Schweizer Erfolg hat Michelle Wiki mit drei Toren. Am Freitag geht es weiter mit dem Viertelfinal gegen die Slowakei oder die USA.
Das Powerbreak nach etwas mehr als 30 Minuten kam gerade zum richtigen Zeitpunkt. Mit ungewohnt vielen Ungenauigkeiten im Spiel mit Ball machten sich die Schweizerinnen gegen Polen im letzten Gruppenspiel das Leben selber schwer. Doch die Osteuropäerinnen spielten auch frech und mutig mit, suchten immer wieder die schnellen Gegenstösse. 3:2 lautete der Zwischenstand für die Schweiz, wirklich beruhigend war der Auftritt des Teams von Cheftrainer Rolf Kern für die Schweizer Fans in der Arena und vor dem TV nicht.
Sirius-Spielerinnen gut aufgelegt
Beide Teams zeigten sich gleich von Anfang an offensiv bemüht, die Schweiz hatte besonders mit der 1. Linie die etwas besseren Aktionen. In der 4. Minute traf Corin Rüttimann auf Zuspiel von Julia Suter zur erhofften, frühen Führung. Doch die Polinnen kamen nur 18 Sekunden später sehenswert zum Ausgleich. In der 8. Minute fasste sich Tanja Stella in ihrem 132. Länderspiel ein Herz und überlief die polnischen Abwehrreihen, um in der Mitte die völlig freistehende Spichiger zu bedienen - schon stand es 2:1. Genau wie für Stella ist die IFU-Arena auch für Michelle Wiki und Chiara Gredig die Heimstätte bei ihrem SSL-Verein Sirius IBK, und prompt versenkte Wiki auf Zuspiel von Gredig mit einem satten Schuss den Ball zum 3:1 nach etwas mehr als elf Minuten. In der Folge verpassten es die Schweizerinnen, sich weiter abzusetzen, und auch die Polinnen tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor von Monika Schmid auf. Dies auch, weil sich das Team von Rolf Kern immer wieder Fehlpässe leistete.
40 Minuten lang Mühe
Und tatsächlich waren es die Osteuropäerinnen, die im Mitteldrittel erstmals jubeln durften. Nach einem schnellen Konter traf Zagorska zum zweiten Mal in diesem Spiel, nachdem die erst 15-jährige Helman schön für sie zurückgelegt hatte. Die Schweiz war bemüht, die Führung wieder auszubauen, doch es fehlte an der notwendigen technischen Präzision. Und auch nach dem eingangs erwähnten Powerbreak stand Monika Schmid öfter im Mittelpunkt, als es ihr lieb war. Dann aber zeigte Michelle Wiki ihre Skorerqualitäten im besten Moment und traf kurz vor der zweiten Pause zum wichtigen 4:2, erneut kam das Zuspiel von Chiara Gredig.
Zu Beginn des Schlussabschnitts wurde die erste Strafe des Spiels ausgesprochen, die Schweiz spielte in Überzahl. Das Powerplay agierte druckvoll und es war Michelle Wiki, die mit ihrem dritten Treffer der Partie das 5:2 für die Schweiz erzielte. Und tatsächlich schien nun die Gegenwehr Polens ein wenig gebrochen und Flurina Marti erhöhte mit einem sehenswerten Tor auf 6:2. Nun flachte die Partie etwas ab, die Schweizerinnen standen etwas tiefer und bei den Polinnen schienen die Kräfte zu schwinden. Vier Minuten vor Schluss konnten die Schweizerinnen erneut in Überzahl agieren, doch diesmal blieb ihnen der Torerfolg verwehrt.
Nun zwei Tage Pause
So setzte sich die Schweiz am Ende zwar verdient mit 6:2 durch, vor allem dank Michelle Wiki mit ihren drei eiskalt erzielten Treffern. Während zwei Dritteln war die Leistung der Schweizerinnen nicht über alle Zweifel erhaben, Polen spielte die Rolle des spielfreudigen Aussenseiters aber auch sehr gut. Mit den Toren kurz vor und kurz nach der zweiten Pause war der Bann dann aber gebrochen. Die Schweizerinnen treffen am Freitag um 19:00 Uhr auf den Sieger des Spiels zwischen der Slowakei und den USA.
Schweiz - Polen 6:2 (3:1, 1:1, 2:0)
IFU Arena, Uppsala. 307 Zuschauer. SR: Järvi/Kirsilä (FIN).
Tore: 4. (8:15) Rüttimann (Suter) 1:0. 4. (3:33) Zagorska (Helman) 1:1. 8. Spichiger (Stella) 2:1. 12. Wiki (Gerig) 3:1. 23. Zagorska (Helman) 3:2. 40. Wiki (Gerig) 4:2. 42. Wiki (Rüttimann) 5:2 (Überzahltor). 44. Marti 6:2.
Strafen: 2x2 Minuten gegen Polen.
Schweiz: Schmid; Gredig, Marti; Mischler, Stella; Stettler, Liechti; Berger; Suter, Rüttimann, Wiki; Gerig, Gämperli, Spichiger; Wyss, Kühne, Hintermann; Cattaneo, Hanimann.
Polen: Trojan (50. Kotecka); Noga, Lubanska; Drzymala, Bieniasz-Krzywiec; Samson, Zadrozna; Helman, Plechan, Zagorska; Z. Krzywak, Hliwa, J. Krzywak; Arendarczyk; Wojcik, Slonina; Pudzisz, Mazur, Rozmus.
Bemerkungen: 16. Pfostenschuss Krzywak. 48. Lattenschuss Wyss. 56. Timeout Schweiz. Michelle Wiki und Maja Helman als beste Spielerinnen ausgezeichnet.