12.
2017
Schweiz von Norwegen nicht gefordert
Die Schweiz qualifiziert sich ohne Probleme für den WM-Halbfinal. Im Hinblick auf die Partie gegen die Finninen gibt es aber bei der zweiten und dritten Schweizer Formation noch Steigerungspotenzial.
Der Viertelfinale war definitiv nicht die stärkste Partie der Schweizerinnen an der bisherigen Weltmeisterschaft. Die Eidgenossinnen begannen zwar druckvoll und kontrollierten das Spiel von Beginn weg, doch viel Zählbares schaute in den ersten 20 Minuten nicht heraus. Da die Norwegerinnen zusätzlich vor allem in der zweiten Hälfte immer wieder Raum zum Kontern bekamen, lautete das Verdikt nach 20 Minuten nur 2:1 für die Schweiz. Für die Schweizerinnen hatten Corin Rüttimann und Tanja Stella getroffen. Der Schuss von Stella wurde noch von einer Norwegerin abgelenkt.
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Langsam auf Touren gekommen
Auch zu Beginn des zweiten Drittels wirkten die Schweizerinnen defensiv nicht ganz so sattelfest wie gegen vergleichbare Gegnerinnen in der Gruppenhase. Norwegen hatte in der 22. Minute gleich zwei Mal die Chance, die Partie auszugleichen. Danach folgte eine der besten Phasen der Schweizerinnen. Die Zuschauer konnten den Eindruck gewinnen, dass man nun zum aus den Spielen gegen Polen und Deutschland bekannten Passspiel gefunden hat und Tore in regelmässigen Abständen folgen werden. Grund für diese Annahme waren die Treffer von Isabelle Gerig nach 22 und Michelle Wiki nach einer schönen Drehung nach 24 Minuten zum 4:1 Zwischenstand. Doch danach fielen die Schweizerinnen etwas ins Muster des ersten Drittels zurück. Sie spielten den Grossteil der Zeit mit Ball, agierten aber häufig zu wenig abgeklärt. So schoss die Schweiz nicht selten in den Block einer Norwegerinnen statt aufs Tor.
Wikis Viererpack
Positiv zu vermerken war in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels aber, das die Schweizerinnen defensiv nun zu ihrem Spiel fanden und so Norwegen eigentlich nie mehr vor dem Tor von Lara Heini auftauchte. Rüttimann und Wiki waren im zweiten Abschnitt ebenfalls noch erfolgreich, sodass die Schweizerinnen den Halbfinaleinzug vor dem Schlussdrittel schon in der Tasche hatten. Erneut die erste Formation um die beiden Piranha-Spielerinnen Ulber und Rüttimann war es dann, die das Skore im letzten Abschnitt eröffnete. Die Sache war damit definitv gegessen und dementsprechend konnten die Schweizerinnen damit beginnen, Kräfte für die morgige Partie gegen die Finninnen zu sparen. In der 53. und 56. Minute gelang Michelle Wiki nach Vorarbeit von Marti und Ulber noch ihre persönlichen Treffer drei und vier. Wenig überraschend war es dann erneut die erste Schweizer Formation, der das Tor zum 10:1 Schlussresultat gelang. Nadia Reinhard traf wieder nach Zuspiel von Ulber. Damit erzielte die erste Linie heute acht der zehn Schweizer Tore. Die zweite und dritte Linie kam hingegen heute offensiv nur bedingt auf Touren und muss sich im Hinblick auf morgen noch steigern.
Schweiz - Norwegen 10:1 (2:1,4:0,4:0)
Arena O. Nepelu, Bratislava (SVK), 243 Zuschauer, SR Lin/Teo (SGP)
Tore: 6. Reinhard (Marti) 1:0. 11. Gidske (Berg) 1:1. 12. Stella (Scheidegger) 2:1. 22. Gerig (Scheidegger) 3:1. 24. Wiki (Rüttimann) 4:1. 30. Rüttimann (Wiki) 5:1. 40. Wiki (Ulber) 6:1. 46. Rüttimann (Ulber) 7:1. 53. Wiki (Marti) 8:1. 56. Wiki (Ulber) 9:1. 58. Reinhard (Ulber) 10:1.
Strafen: 1x2Minuten gegen die Schweiz, keine Strafen gegen Norwegen
Schweiz: Heini; Marti, Reinhard; Mischler, Stella; Liechti, Streiff; Cina; Ulber, Rüttimann, Wiki; Gerig, Rossier, Scheidegger; Zwinggi, Gämperli, Spichiger; Wyss, Frick
Norwegen: Ekholt; Osterhaug, Einstulen; Hjort, Berg; Bakka, Torp; Gidske, Farnes, Gillberg; Holm, Langaker, Knudsen; Thorvaldsen, H. Hedlund Eriksen, Naess Haug; Flatland, Navestad Gundersen, K. Hedlund Eriksen
Bemerkungen: Margrit Scheidegger (SUI) und Karen Farnes (NOR) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.
Interview mit Flurina Marti (englisch)
Interview mit Michelle Wiki