09.
2021
Solidarisch und solid zum Turnierabschluss
Die Schweizer Frauen-Nati bezwingt im letzten Spiel des Vierländer-Turniers in Bern Tschechien mit 6:1 und sorgt damit für ein erfreuliches Ende. Die letzten drei Treffer fielen alle ins verlassene Tor.

Ausfälle von gestandenen Spielerinnen wie Corin Rüttimann, Nadia Reinhard, Julia Suter und Michelle Wiki erforderten von Nationaltrainer Rolf Kern schon vor dem letzten Spiel des Vier-Länder-Turniers viel Improvisation ab. So standen ihm gegen Tschechien nur noch 16 Feldspielerinnen zur Verfügung. Vor allem auf der Centerposition war die Besetzung äusserst dünn, weshalb die Kapitänin und eigentliche Abwehrchefin Flurina Marti wie schon gegen Schweden erneut eine Reihe nach vorne rückte. Die Linie mit der Pixbo-Akteurin bestand nun aus drei gelernten Verteidigerinnen, was sie aber gegen Tschechien nicht daran hinderte, in der Offensive für Power zu sorgen und die ersten beiden Schweizer Tore zu erzielen. Einmal schloss Wildermuth einen Konter vorzüglich ab (4.), das andere Mal hämmerte Liechti den Ball aus der zweiten Reihe ins Lattenkreuz (31.).
Doch auch die anderen beiden Formationen gefielen mit einer solidarischen und reifen Leistung. Durch die gegenseitige Unterstützung gelange es der Schweiz, die Gefahr vom Tor Lara Heinis (und ab der Spielmitte Monika Schmids) fernzuhalten. Tschechien wurde eigentlich nur richtig gefährlich, wenn sich die Schweiz vermeidbare Ballverluste in der Mittelzone leistete. Nachdem Nathalie Spichiger kurz nach Beginn des letzten Drittels zum 3:0 traf, wurde der Schweizer Offensivbetrieb weitgehend eingestellt und sich auf das Verwalten des Resultates konzentriert. Als Barbora Huskova das erste Mal für das Team von Sascha Rhyner traf, erhielt der Schweizer Coach die Gelegenheit, zweieinhalb Monate vor der WM noch einmal kräftig sein 6-gegen-5 zu trainieren. Doch die Tschechinnen waren weit davon entfernt, was den Schweizerinnen beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Equipen vor fast zwei Jahren in Neuenburg gelang. Statt einer furiosen Aufholjagd kam es durch drei Schweizer Tore ins verlassene Gehäuse noch zu einer Resultatauffrischung.
Alles in allem hat die Schweizer Frauen-Nati am Turnier in der schmucken Mobiliar Arena in der Berner Agglomeration gezeigt, dass sie immer noch vor Tschechien liegen sollte - und zu Schweden und Finnland nicht viel fehlt. Zumal die eingangs erwähnten Abwesenheiten in den Plänen von Rolf Kern eine grosse Rolle einnehmen. Beim nächsten und letzten Termin vor der WM Mitte Oktober (EFT in Finnland) könnte die Schweiz also noch einmal verstärkt werden.
Länderspiel Frauen
Schweiz - Tschechien 6:1 (1:0; 1:0; 4:1)
Mobiliar Arena, Muri bei Bern. 268 Zuschauer. SR: Rampoldi/Crivelli (SUI).
Tore: 4. Wildermuth (Hintermann) 1:0, 31. Liechti (Hintermann) 2:0, 46. Spichiger (Gämperli) 3:0, 57. Huskova (Konickova) 3:1 59. Gerig (ins leere Tor) 4:1, 59. (58:54) Gerig (ins leere Tor) 5:1., 60. (59:20) Hintermann (Marti/ins leere Tor) 6:1.
Strafen: keine.
Schweiz: Heini (30. Schmid); Mischler, Stella; Liechti, Gredig; Meer, Berger; Gerig, Gämperli, Spichiger; Wildermuth, Marti, Hintermann; Kühne, Cattaneo, Hanimann.
Tschechien: Christianova; Berankova, Plankova; Supakova, Jirakova; Konickova, Paloncyova; Ratajova, Krupnova, Huskova; Plaskova, Sucha, Repkova; Hanzlikova, Kotzurova, Cholinska.
Bemerkungen: Schweiz ohne Wiki und Jeyabalasingam (nicht eingesetzt).