05.
2010
Golden Girls, Part II?
Am 11. Mai 2008 schoss die Winterthurerin Julia Suter ihren bislang wohl wichtigsten Treffer. Nach 63 Minuten und 23 Sekunden stoppte die Matchuhr im polnischen Wolsztyn. Suter hatte eben das 8:7 im U19 Weltmeisterschaftsfinale der Frauen geschossen und eine euphorisierte Schweizer Equipe stürmte auf die junge Winterthurerin zu. Als Einzige war sie aber der Meinung, dass die Verlängerung noch weitergehe...
Suters energischer Vorstoss war das Sahnehäubchen auf eine couragierte Leistung im damaligen Finale. Selbstbewusst hatten die Schweizerinnen dem haushohen Favoriten Schweden die Stirn geboten und bereits nach zwölf Minuten 3:0 geführt. Erst elf Sekunden vor Ablauf der Spielzeit glichen die Schwedinnen aus. Noch heute bezeichnen einige Schwedinnen die damalige Niederlage als bitterste ihrer Karriere.
Hoffnungsträger Rüttimann
Mit Corin Rüttimann, Flurina Marti, Laura Bürgi (alle Piranha Chur), Ursina Hollenstein (Red Ants Rychenberg Winterthur), Marianne Gämperli (Wil) und Simone Wyss (Bern) stehen noch sechs Spielerinnen der damaligen Weltmeisterinnenequipe im diesjährigen U19 Aufgebot. Trainer ist wie damals Bernhard Nussbaum, neu stehen ihm mit Gabriela Breitenstein (Winterthur) und Nicole Spicher (Bern) zwei ehemalige SML-Spielerinnen als Assistentinnen zur Seite.
Angeführt wird das Schweizer Team von der 18-jährigen Corin Rüttimann, welche im vergangen Dezember an der Frauen-WM in Västeras (Schweden) für grosses Aufsehen bei den Aktiven sorgte. Sie war auch massgeblich am ersten Titelgewinn von Piranha Chur Mitte April beteiligt. Erfreulich: Rund die Hälfte der Schweizerinnen spielt oder trainiert zumindest regelmässig bei einem SML-Team.
Favorit Schweden
Erstes Ziel der Schweizerinnen ist der Gruppensieg, damit einem möglichen Halbfinal am Freitag gegen Schweden aus dem Weg gegangen werden kann. Erster Prüfstein ist am Dienstag um 14 Uhr die polnische Equipe. Am Mittwoch folgt die vermeintlich einfachste Aufgabe gegen Aufsteiger Slowakei (11.30 Uhr), ehe am Donnerstag gegen Gastgeber Tschechien die wohl schwerste Gruppenpartie um 17 Uhr ansteht. Gegen die Tschechinnen verloren die Schweizerinnen ihre letzten beiden Testspiele.
In der Gruppe B kämpfen Schweden, Finnland, Norwegen und Lettland um die zwei Halbfinalplätze. Als grosser Favorit treten dabei wieder die Schwedinnen an, welche sich die ersten beiden WM-Titel 2004 und 2006 sicherten. Mit Anna Wijk und Emélie Wibron (beide IKSU) stehen gar zwei Weltmeisterinnen von Västeras im Kader. Die 18-jährige Wijk wurde zudem kürzlich sogar zum Center des Jahres in der Schwedischen Elitserien gewählt.
Der Schweizer WM-Fahrplan
Dienstag, 4. Mai
14.00 Uhr Schweiz - Polen
Mittwoch, 5. Mai
11.30 Uhr Schweiz - Slowakei
Donnerstag, 6. Mai
17.00 Uhr Tschechien - Schweiz
Freitag, 7. Mai
Halbfinal oder Platzierungsspiele
Samstag, 8. Mai
Finalspiele
Alle Schweizer Spiele werden mit einem Live-Ticker von unihockey.ch begleitet. Daneben wird täglich über die Ereignisse in Olomouc berichtet.