05.
2018
Grosse Ziele für die Heim-WM
Morgen beginnt St. Gallen und Herisau die achte U19-Unihockey-Weltmeisterschaft der Frauen. Die Schweiz will an der ersten Heim-WM mindestens in den Final, vor genau zehn Jahren holte sie in Polen Gold. Schweden bleibt jedoch Favorit.
«Lieber einmal ein hohes Ziel nicht erreichen, statt gar keines zu haben», sagte Aldo Casanova im Vorfeld der anstehenden U19-WM gegenüber unihockey.ch. Der Headcoach des U19-Teams verteidigte damit seine Zielsetzung «Finaleinzug». Diese wurde aufgrund der letzten Resultate gegen die Top-Nationen hinterfragt. In den letzten zwei Jahren verlor die Schweiz nämlich gegen Schweden, Finnland und Tschechien acht von zehn Begegnungen. Casanvoa gibt sogar zu, dass Finnland und Schweden schon seit längerer Zeit enteilt sind, «weil sie mehr und besser trainieren und viele Akteurinnen schon in der höchsten Division spielen können».
Durch diese Aussagen könnte man Casanova Resignation oder Pessimismus vorwerfen, doch es ist eher Realismus. Der 39-jährige Übungsleiter ist sich bewusst, dass die Schweiz gegen Finnland oder Schweden von zehn Begegnungen vielleicht deren acht verlieren wird und Siege gegen die Skandinavierinnen nur mit Top-Leistungen möglich sind. Genau darin liegt für den Nationaltrainer die Herausforderung der WM-Kampagne. Im Gruppenspiel gegen Finnland oder in einem allfälligen Halbfinal gegen Schweden muss es seinen Spielerinnen gelingen, über sich hinauszuwachsen. Will die Schweiz in den Final, kommt sie nicht darum herum, eine der zwei besten Nationen der Welt zu schlagen.
Favorit Schweden
Letztmals schaffte die Schweiz vor sechs Jahren in der Slowakei den Sprung in den Final, scheiterte dort aber an Finnland. Der erste Finaleinzug gelang genau vor zehn Jahren. Mit den heutigen Nationalspielerinnen Flurina Marti, Seraina Ulber oder Simone Wyss gewann die Schweizer-Auswahl sogar den bisher einzigen Weltmeistertitel. Julia Suter erzielte gegen Schweden in der Verlängerung den entscheidenden Treffer zum 8:7.
Rekordmeister ist auf Stufe U19 Schweden mit fünf Titeln bei sieben Austragungen. 2014 holten sich die Nordländer in Polen von den Finninnen Gold zurück, zwei Jahre später doppelten sie in Kanada nach. Die Equipe von Trainerin Camilla Granelid ist auch in diesem Jahr der grosse Favorit. Ausser Finnland konnte sie in den letzten vier Jahren niemand schlagen - eine beeindruckende Bilanz.
Der Titelverteidiger darf das Turnier Morgen gegen Aufsteiger Deutschland eröffnen (Anpfiff: 10:00 Uhr). Die Schweiz greift am Abend mit dem ersten Gruppenspiel gegen die Slowakei ins Geschehen ein. Am Donnerstag kommt es in der Gruppe B zum Aufeinandertreffen mit Finnland, ehe am Freitag das abschliessende Gruppenspiel gegen Polen folgt. Alle Spiele der zwei Gruppen aus der A-Division werden im Athletikzentrum in St. Gallen ausgetragen, während sämtliche Partien der B-Division in Herisau stattfinden werden. Dort gilt Kanada als der heisseste Anwärter auf einen Aufstiegsplatz.
Das unihockey.ch-Team wird während der ganzen Woche vor Ort über das Turnier berichten.
Mehr zur U19-WM in St. Gallen:
- der Spielplan A-Division
- das Schweizer Kader
- Event-Homepage
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01. 05. 2018