04.
09.
2022
Nati Frauen U19 | Autor: Streiter Constantin

Schweizerinnen verpassen Bronze gegen Finnland

Das U19-Nationalteam der Frauen reist ohne Medaille von der WM in Polen ab. Im Spiel um den dritten Platz gelingt Finnland die Revanche für die klare Niederlage im Gruppenspiel, das Team von Amos Coppe kämpft über weite Strecken glücklos und muss sich mit 3:8 geschlagen geben.

Schweizerinnen verpassen Bronze gegen Finnland Die Schweizerinnen zeigten sich offensiv zu wenig effizient. (Bild: Karolina Sommer/IFF)

Nach 33 Minuten war das Wettkampfglück endlich wieder einmal bei der Schweizer U19-Nati zu Besuch. Sophia Liechti profitierte von einem katastrophalen Fehlpass im finnischen Spielaufbau und schoss unbedrängt das erste Tor für ihre Farben. Dies gegen die Weltmeisterinnen vom Vorjahr, die man im Gruppenspiel am Donnerstag noch mit 9:2 besiegt hatte und die auch im Halbfinal gegen Schweden deutlich verloren hatten.

Die einzige Parallele zum ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften war das Resultat nach 20 Minuten, nämlich eine 2:0-Führung für Finnland. Besonders eine Spielerin schien bis in die Haarspitzen motiviert, den blamablen Auftritt von vor drei Tagen vergessen zu machen: Miisa Turunen. Mit zwei Strafen hatte sie die Schweizerinnen damals zurück ins Spiel gebracht, heute schoss sie ihre Farben mit drei Treffern zum Sieg und zur Bronzemedaille.

Lattenschuss und Kickbewegung
Bis zur 12. Minute waren es vor allem die beiden Torhüterinnen, die sich mehrfach auszeichnen konnten. Beide Teams zeigten sich bemüht um die Spielkontrolle, leisteten sich aber auch den einen oder anderen defensiven Schnitzer. Laitila eröffnete schliesslich das Skore, Turunen erhöhte nach einem schönen Dribbling auf 0:2 aus Sicht der Schweizerinnen.

Im Mitteldrittel mussten sich die Fans lange gedulden, ehe ein Tor fiel - und dieses wurde erst noch aberkannt. Anja Wyss beförderte den Ball in der 28. Minute regelwidrig mit dem Fuss über die Linie. Dann folgte die sinnbildliche Zusammenfassung dafür, dass die Schweizerinnen heute vom Glück verlassen wirkten: In der 32. Minute traf Eko präzis unter die Latte zum 3:0 für Finnland. Die Schiedsrichterinnen begaben sich zum Video-Studium, aber nicht etwa wegen des Schweizer Gegentreffers. Kurz zuvor war Niederbergers Schuss von der Latte auf die Torlinie gefallen, aber eben nicht dahinter. Statt 1:2 stand es 0:3. Nach Liechtis Anschlusstreffer erhöhte Bestplayerin Turunen mit einem schönen Weitschuss auf 4:1. Mit diesem Resultat ging es in die zweite Drittelspause.

Kein Wunder von Kattowitz
Die Hoffnungen der Schweizerinnen wurden sieben Sekunden nach der zweiten Pause erneut getrübt, als Pipsa Eko mit ihrem zweiten persönlichen Treffer auf 5:1 erhöhte. Auch das erste (und einzige) Powerplay des Spiels wussten die Finninnen zu nutzen, etwas mehr als zehn Minuten vor Schluss stand es 6:1. Amos Coppe nahm das Timeout und ersetzte Torhüterin Greber durch eine sechste Feldspielerin.

Tatsächlich ging der Plan vorerst auf. Emma Hedlund behielt im Gedränge vor dem Tor die Übersicht und verkürzte zum 2:6. Dieses Resultat ist den Schweizer Unihockey-Fans seit 2019 bestens bekannt: An der Frauen-WM gelang damals im Halbfinal gegen Tschechien das «Wunder von Neuchâtel». Zu mehr als dem dritten Treffer durch Gerber reichte es den Schweizerinnen im polnischen Kattowitz aber nicht. Die Finninnen schafften zwar das Kunststück, anstatt des leeren Tors noch zweimal den Pfosten zu treffen. Mit dem 8:3 in der letzten Minute - Torhüterin Greber war erst gerade wieder eingewechselt worden - stand dann auch das Schlussresultat fest.

Somit verpassten die U19-Frauen seit 2016 zum dritten Mal nacheinander eine WM-Medaille. Nach einer tollen Gruppenphase, die mit einem Torverhältnis von 32:3 auf dem ersten Platz endete, folgte in einem extrem spannenden Halbfinal am Samstag das Out im Titelrennen. Am Sonntag revanchierte sich Finnland für die 2:9-Klatsche im Gruppenspiel und erzwang dabei das nötige Wettkampfglück. Im Schweizer Lager erklang nach dem verlorenen Bronzespiel auch wieder einmal das alte Lied von der Chancenauswertung. Ein einziges, vom Gegner geschenktes Tor in den ersten 50 Minuten reicht in einem Spiel um eine WM-Medaille eben fast nie.

 


Schweiz U19 - Finnland U19 3:8 (0:2, 1:2, 2:4)
Szopienice Arena, Kattowitz (POL). 719 Zuschauende. SR: Franzon/Hedelind (SWE).
Tore: 12. Laitila (E. Pietilä) 0:1. 15. Turunen 0:2. 32. Eko (Turunen) 0:3. 34. Liechti 1:3. 36. Turunen 1:4. 41. Eko 1:5. 50. (49:33) Laitila (Turunen/Ausschluss Fitzi) 1:6. 51. (50:01) Hedlund (Fitzi/Schweiz ohne Torhüterin) 2:6. 55. Gerber (A. Wyss/Schweiz ohne Torhüterin) 3:6. 58. Hämäläinen 3:7 (ins leere Tor). 60. Turunen (Laitila) 3:8.
Strafen: 1x2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz U19: Greber; Überschlag, Ritter; Weis, Bertini; Larsson, Koch; Wiedmer, Anderegg; Niederberger, Fitzi, R. Wyss; A. Wyss, von Arx, Liechti; Gerber, Schaffer; Hedlund; Renz.
Finnland U19: Lyttinen; E. Pietilä, Maikola; Parta, Virta; Fredman, Kattilakoski; Turunen, Laitila, Eko; Heikkinen, Koski, O. Pietilä; Kuosmanen, Holmström, Hämäläinen; Nupponen, Mertanen, Purhonen.
Bemerkungen: von Arx (Schweiz) und Turunen (Finnland) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. 28. Tor von A. Wyss aberkannt. 32. Lattenschuss Niederberger. 50. Timeout Schweiz. Die Schweiz von 49:33 bis kurz vor dem 8. Gegentor bei Ballbesitz ohne Torhüterin und mit einer zusätzlichen Feldspielerin. 58. Pfostenschuss O. Pietilä. 59. Pfostenschuss Hämäläinen.

 

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Tabellen

1.UHC Thun+4018.000
2.UHC Grünenmatt+1717.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+1717.000
4.Pfannenstiel Egg-311.000
5.Floorball Fribourg-111.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1310.000
7.Ad Astra Obwalden-79.000
8.Unihockey Limmattal-119.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-97.000
10.Ticino Unihockey+16.000
11.UHC Lok Reinach-165.000
12.I. M. Davos-Klosters-153.000
1.Floorball Uri+2119.000
2.Aergera Giffers+214.000
3.Chilis Rümlang-Regensdorf+1013.000
4.Nesslau Sharks+212.000
5.UH Appenzell+311.000
6.UHC Bremgarten-1211.000
7.UH Lejon Zäziwil+88.000
8.Unihockey Basel Regio-97.000
9.Red Lions Frauenfeld-136.000
10.Visper Lions-124.000

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