12.
02.
2002
Nati Männer A | Autor: Keller Damian

4-Nations: Noch viel Arbeit bis zu WM

Eine solide Leistung gegen den Weltmeister, dann zwei Unentschieden gegen Gegner, die man unbedingt schlagen wollte. Als Fazit bleibt einzig der Trost, dass es bis zur WM noch drei Monate dauert. Jani Westerlund hat noch viel Arbeit vor sich. Es empfiehlt sich auch, das internationale Reglement bis dahin noch einmal zu studieren, um unnötige Konfusionen zu vermeiden.

Autogramm
Trotz dem enttäuschenden 3. Rang
Die Unterschriften der CH-Spieler waren begehrt.

"Einige Spieler haben die knappe Niederlage gegen Schweden wie einen Sieg aufgefasst und waren vor allem im Spiel gegen die Norweger noch nicht wieder ganz bei der Sache" - so sah es der erfolgreichste Schweizer Stürmer Adi Capatt. Das ist die eine Art, die Unentschieden gegen Norwegen und Tschechien zu erklären. Man kann auch darauf hinweisen, dass die Schweizer vom Verletzungs- und Krankheitspech gebeutelt worden sind. Matthias Hofbauer spielte nur die letzte Partie, im Verlaufe des Turnieres fielen andere konstruktive Kräfte wie Thomas Engel oder Daniel Telli aus. Tatsache ist, dass es die Schweizer nicht verstanden haben, das Spiel zu machen. Drei Monate vor der WM zeigt das Team noch zu wenig Konturen.

Sind denn im Vergleich zu früheren Begegnungen die Norweger und Tschechen stärker geworden oder haben die Schweizer nachgelassen? Dazu wiederum Capatt: "Wir sind sicher auf einem höheren Niveau als diese beiden Nationen. Je höher das Niveau, desto schwieriger ist es, weitere Fortschritte zu machen. Den Norwegern und Tschechen fällt das noch leichter, deshalb sieht es so aus, als ob sie den Abstand zur Schweiz verringert hätten."

Pokal
Captain Olofsson holt vor dem Abflug noch kurz den Pokal

Die Schweden dominierten das Turnier wie erwartet klar. Nach dem knappen Auftaktsieg gegen die Schweiz demontierten sie sowohl die Tschechen als auch die Norweger. Dabei kommt ihnen natürlich zugute, dass sie auf zum Teil seit Jahren eingespielte Sturmformationen zählen können. Und noch sind grosse Reserven vorhanden – wenn der Superblock mit Kronstrand, Gustafsson und Östlund die Playoffs hinter sich hat, wird er zu wirbeln beginnen und keinen so schwachen Tag mehr abliefern wie am Freitag oder gar geschont werden wie am Samstag. Das Passspiel des Weltmeisters funktioniert, Querpässe vor dem Tor werden gesucht, präzise geschlagen und direkt abgenommen. Bei den Schweizern fehlt in diesem Bereich sowohl das „blinde“ Spielverständnis als auch die Präzision. Und noch zu oft muss ein Ball erst noch einmal präpariert werden, bevor der Abschlussversuch erfolgt. Diese Sekundenbruchteile reichen oft, um eine Chance zunichte zu machen. Gegen einen in der Defensive solide stehenden Gegner wird es so äusserst schwer, zu Torerfolgen zu kommen. Auch Nati-Trainer Westerlund sieht das so. „Die Norweger spielen noch recht altmodisch, oft mit gezogenen Schüssen, während die Schweden fast perfekt sind. Wir stehen irgendwo dazwischen. In der Defensive stehen wir solider als zuletzt, jetzt müssen wir das Offensivspiel noch verbessern.“ Noch bleibt etwas Zeit dazu – auch die Schweizer haben noch Steigerungspotenzial, wenn alle Spieler wieder fit sind und nicht mehr die Playoffs im Hinterkopf haben.

Ein hochrangiger SUHV-Funktionär drückte aber das richtig aus, was wohl auch dem einen oder anderen Zuschauer durch den Kopf gegangen ist. „Wenn man sieht, wieviel Aufwand, nicht nur finanzieller Art, für die Nationalmannschaft betrieben wird, ist man ob solcher Leistungen wie am Samstag und Sonntag natürlich schon enttäuscht.“ Anders sah es Thomas Gilardi, Cheftechniker im Verband. „Jetzt wissen die Jungs, was in Finnland auf sie zukommen wird. Der Kampf um eine Medaille wird brutal hart.“

Pokal
Grösser als gedacht
Der tschechische Captain mit dem Pokal für Platz 2...

Auch der Kampf um die Pokale dieses Vierländerturnieres wurde hart. Da die Schweizer deutlich weniger hoch gegen die Schweden verloren hatten als die Norweger und Tschechen, und sämtliche anderen Partien unentschieden ausgegangen waren, rechneten alle damit, dass die Schweizer den zweiten Turnierrang einnehmen würden. Wohl auch die Tschechen, den sie hatten in den letzten Minuten des Spiels gegen die Schweizer noch vehement den Siegtreffer gesucht, während den Schweizern das Unentschieden zu reichen schien. Nun beschied das internationale Reglement aber, dass bei der Punktgleichheit von drei Teams das Spiel gegen Schweden gar nicht zählte - und so konnten sich die Tschechen über den zweiten Turnierrang freuen, während die Schweizer mit Rang 3 am eigenen Turnier vorlieb nehmen mussten. Der SUHV-Medienmann Giovi Marti, offensichtlich ein profunder Regelkenner, hatte vor der Partie noch auf diesen Umstand hingewiesen. Bis zur Mannschaft scheint das aber nicht vorgedrungen zu sein - so musste ein verdutzter Captain Reto Weber den kleinen Pokal für Rang 3 entgegen nehmen...

Reisecar
Der Lohn für den zweiten Platz
Die lange Heimfahrt im tschechischen "Luxusbus"...

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