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2016
Nati Männer A | Autor: Keller Damian

David Jansson: „Es macht Spass, seriös zu sein“

Nach dem Final trafen wir uns mit Nati-Trainer David Jansson zum Bilanzgespräch. Der Schwede zeigte sich glücklich, aber nicht zufrieden - und verlangt eine Verbesserung der individuellen Skills seiner Truppe.

David Jansson: „Es macht Spass, seriös zu sein“ David Jansson und Esa Jussila werden die WM noch im Detail analysieren müssen. (Bild: Erwin Keller)

Soeben ist der WM-Final mit dem Sieg Finnlands zu Ende gegangen. Was hast du daraus gelernt?
David Jansson: Dass Unihockey mehr Spass macht, wenn die Schweiz spielt. Aber klar, der Final wurde nach dem 3:3 der Finnen spannend, da jeden Moment die Entscheidung fallen konnte. In der Verlängerung sowieso.

Ist eine Erkenntnis, dass der oft angeführten körperlichen Überlegenheit der grossgewachsenen Schweden mit dem richtigen Zweikampfverhalten begegnet werden kann? Nehmen wir als Beispiel den 1.72 Meter „kleinen" Krister Savonen, der sich in jedes Duell mit Kim Nilsson geworfen hat.
Savonen hat das Klasse gemacht. Sein Beispiel zeigt, dass wir unsere individuellen Skills verbessern müssen. Mit Teamwork und Taktik können wir Defizite in diesem Bereich nur zu einem gewissen Teil kompensieren. Hätten wir gegen Schweden im Halbfinal einen echten Sniper gehabt, hätten wir gewonnen.

Einen, der die Tore eben dann erzielt, wenn man sie braucht?
Genau. Dafür braucht es Spitzenskills. Diese können wir in der Nati zwar fördern, aber die Hauptarbeit passiert natürlich in den Vereinen.

Gehst du heute mit der Bronzemedaille glücklich aus der Halle?
Glücklich ja, aber nicht zufrieden. Zufrieden bin ich nie. Wir haben gezeigt, dass unsere Mischung aus zwei Generationen cooles Unihockey zeigen kann. Es geht aber noch cooler. Dazu brauchen wir jedoch noch mehr der angesprochenen Skills.

 

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Drehen wir die Uhr zurück. Sagen wir, bis zum Erlass des WM-Aufgebots. Würdest du rückblickend andere Entscheidungen treffen, bereust du aus den letzten Wochen etwas?
Darüber habe ich mit Esa Jussila schon nach dem Halbfinal lange gesprochen. Wir sind beide sehr selbstkritisch. Wir hätten aber nicht viel anders gemacht. Unser Powerplay war gut, das Boxplay auch, wir erzielten Tore durch Auslösungen, nach Freischlägen - das lief besser als erwartet. Hinterfragen kann ich das Coaching-Timing - hätte ich gewissen Informationen zu einem anderen Zeitpunkt liefern sollen, früher oder später?

Einzelkritik so kurz nach Turnierschluss ist schwierig. Dennoch die Frage: Hat „Wackelkandidat" Christoph Hofbauer seine Nomination gerechtfertigt?
Ich finde Chrischis Passqualität herausragend. Er war während der WM-Woche etwas krank, aber wir wollten ihn gegen Schweden unbedingt bringen - und er war aus meiner Sicht gut.

Joël Rüegger galt vor der WM als der Mann mit den heissesten Händen, bekam aber nicht sehr viel Einsatzzeit und konnte das nicht zeigen - bis zum wichtigen Tor im Bronzespiel.
Wir sahen ihn in der Jokerrolle. Gerade auf seiner Position im Steuerspiel braucht es viel Energie und diese brachte er immer wieder ins Spiel. Und wie du gesagt hast: Gegen Tschechien schoss er ein sehr wichtiges Tor.

Ist es nicht schwierig, ohne Spielrhythmus immer wieder auf den Platz geworfen zu werden?
In einem normalen Ligaspiel ist das für einen Spieler nicht einfach, da gebe ich dir Recht. An einer WM und bei dieser Anspannung sehe ich jedoch kein Problem darin.

Gegen die Tschechen fiel der erste Gegentreffer nach 43 Sekunden. Auch gegen Finnland und Schweden lag die Schweiz schnell zurück. Warum diese Fehlstarts?
Das weiss ich wirklich noch nicht. Vielleicht war es bei acht WM-Neulingen die Nervosität - wobei mir gerade die Jungen eigentlich nicht nervös zu sein schienen. Und während der Partie haben wir die richtigen Knöpfe gefunden, was ja normalerweise schwieriger ist. Ich muss das noch genauer analysieren. Dass wir aber immer auf den Rückstand reagieren konnten, zeugt von mentaler Stärke. Das Team verfügt über die nötige Winnermentalität.

Denkst du noch an das Finnland-Spiel zurück? Im Sinne von „was wäre wenn" - mit einem Sieg über Tschechien im Halbfinal wäre der Final drin gelegen.
Die Tschechen sind nicht viel schlechter, was sie im Halbfinal auch gezeigt haben. Okay, unsere Chance auf den Finaleinzug wäre vielleicht zehn Prozent höher gewesen als gegen Schweden.

Das Stichwort - dein Kommentar zum entthronten Weltmeister, deinen Landsleuten?
Für mich bleibt Schweden das Team mit den besten Spielern - aber es wurden bei Ballbesitz komische Dinge forciert.

Was war für Finnland der Schlüssel zum Weltmeistertitel?
Leider die Verteidigung.

Leider, weil du ein Verfechter des offensiven Spiels bist. Geht es jetzt auch beim Abschluss des Turniers in Rigas Altstadt in die Offensive?
Wir essen gemeinsam etwas und ziehen dann ins House of Switzerland. Danach ist freier Ausgang. Ich halte generell nicht viel von Bussen und Regeln. Bisher hat kein Spieler die gewährten Freiheiten ausgenutzt - alle haben verstanden, dass es Spass macht, seriös zu sein. Heute Abend hoffe ich aber, dass sie nicht so seriös sein werden.

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7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
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