12.
2014
Göteborg-Splitter, Teil 7
Die letzten Splitter-Geschichten aus Göteborg sind da. Noch einmal ein Kessel Buntes rund um die WM-Finaltage.
Für Aufsehen sorgte IFF-Generalsekretär John Liljelund am Finaltag. Der Finne erschien im Kilt im Göteborger Scandinavium. Was der genaue Grund war oder ob Liljelund schottische Wurzeln hat, haben wir nicht herausgefunden. Möglicherweise steht es im Zusammenhang mit seinem 50. Geburtstag, den er vor einem Monat feierte. Aber ja, das Bild war gewöhnungsbedürftig. Dass Schottland als neues IFF-Mitglied im Gespräch ist, wäre aber neu. Dafür sollen aber in China, Kroatien und Malta neue Verbände entstehen.
Vom Zuschauer zum Zuschauer
Eine ungewöhnliche Geschichte gab's aus dem Schweizer Lager. Nach dem Halbfinal musste Christoph Meier forfait geben. Bereits vor der WM hatte er sich einen Innenbandanriss am Knie zugezogen. Gegen Lettland im Viertelfinal und Schweden im Halbfinal erhielt er weitere Schläge aufs Knie. Da verletzte Spieler mit einer Bestätigung des IFF-Arztes ersetzt werden können, wurde Samstagabend Sandro Dominioni nachnominiert. Der langjährige Malanser Stürmer, der seit dieser Saison bei Warberg unweit des WM-Spielortes Göteborg spielt, schaute sich den Halbfinal noch auf der Tribüne an. Gegen Tschechien sass Dominioni dann 50 Minuten auf der Bank, ehe er sich die letzten zehn Minuten warm machte. Vermutlich wäre er für die Verlängerung vorgesehen gewesen. Zumindest hoffte dies unihockey.ch-Redaktor Reto Voneschen, der vor der WM in einem Blog-Eintrag in die Zukunft schaute. Man wechsle einfach den Namen Riedi mit Dominioni...
Nette Dekoration
Keine WM ohne technischen Schaden bei unihockey.ch. Diesmal traf es Chefredaktor Damian Keller, bei welchem sich der Bildschirm seines Laptops am Samstag verabschiedete. Shit happens. Am Sonntag half deutsche Journalist Stefan Thomé von der hochwohllöblichen Mitteldeutschen Zeitung aus. Leider nur bis zum letzten Drittel des Finals, dann musste die deutsche Delegation auf die Fähre Richtung Heimat. Lachen konnte Keller aber dann, als wir dann das Podest der Pressekonferenz im Mediencenter enterten. Das Podest war extra aufgebaut worden, aber während der ganzen Woche nie benutzt worden. Zumindest einmal sass nun jemand oben.
Der Goalietroll
Das All-Star-Team der diesjährigen WM lieferte eine faustdicke Überraschung. Auf der Torwartposition wurde der dänische Hüter Mike Trolle Wede nominiert. Der 24-jährige brillierte vor allem im Achtelfinal gegen Deutschland und machte mit ausgelassenem Jubel nach erfolgreichen Paraden auf sich aufmerksam. Insgesamt wehrte Trolle Wede 107 Schüsse ab und musste 17 Gegentore einstecken (Rang 6 der Torhüterstatistik). Eine Premiere war es indes nicht: Vor 14 Jahren wurde mit Morten Andersen schon einmal ein dänischer Torhüter ins All-Star-Team berufen. Gerüchten zufolge soll Trolle Wede bereits im Gespräch beim SSL-Team Dalen sein. Mit Kim Nilsson (Grasshoppers Zürich) und Tatu Väänänen (Wiler-Ersigen) schafften es auch zwei NLA-Spieler ins Team der WM. Nilsson wurde dazu, wie schon vor zwei Jahren in Zürich, zum wertvollsten Spieler gewählt.
Our Song
Zum Abschluss noch ein wenig Kultur. In der ersten Drittelspause des Finals trat auch Julia Kedhammar mit dem offiziellen WM-Song «Dancing for Gold» auf. Wie fast befürchtet, tönte das von uns wenig geliebte Liedchen in «live» auch nicht viel besser. Die Stimme der 14-Jährigen ist noch etwas gar dünn. Zum wahren WM-Hit mauserte sich in der letzten Woche der Tor- und Einlaufsong «Foot Steps» von Arias & Greg Cerrone. Der eingängige Refrain ist ein wahrer Ohrwurm, der auch trotz Dauerbeschallung nicht auf die Nerven ging. Für uns der Sound der WM.
H2O 46.18.27.4
15. 12. 2014