11.
2022
Linus Nordgren: "Wir müssen alle bezwingen"
Zweimal konnte Linus Nordgren, der ein wichtiger Bestandteil der dritten Linie der Schweden ist, bereits einen Weltmeistertitel in der Schweiz feiern. An dieser WM soll nun der «WM-Hattrick» in der Schweiz folgen. Im Interview mit unihockey.ch sprach der 33-jährige Center über die vergangenen Erfolge und wie die Schweden die Mission Titelverteidigung lanciert haben.
Blicken wir zurück ins Jahr 2012: Es lief bereits die 25. Spielminute, als Joel Kanebjörk den Pass auf Linus Nordgren spielte. Dieser traf mit einem sehenswerten Slapshot ins nahe Eck. Es sollte das sechste Tor der Schweden im Final gegen Finnland im Hallenstadion sein. Letztlich gewann das Team von Cheftrainer Jan-Erik Vaara die Weltmeisterschaft dank einem ungefährdeten 11:5-Sieg und versetzte damit die schwedischen Fans in Ekstase - nach vier Jahren Pause endlich wieder Gold. Für Linus Nordgren war es der zweite Weltmeistertitel, den er in der Schweiz gewann. Beim ersten Gewinn einer Goldmedaille im Jahr 2007 in Kirchberg und Zuchwil, damals noch als Teil der U-19-Equipe, erzielte der Center ebenfalls ein Tor im Endspiel. Diese zwei Treffer sind dem mittlerweile 33-jährigen Schweden in guter Erinnerung geblieben. «Es ist schön wieder hier zu sein», freut sich Nordgren über den Austrageort der diesjährigen WM.
Die Gruppenphase ist für die Schweden bereits wieder vorbei. Mit 33 erzielten Toren und zwei Siegen gegen Lettland und Deutschland konnte einmal mehr der Gruppensieg gesichert werden. Einzig bei der Begegnung gegen die Tschechen wirkte der Weltmeister nicht sattelfest und gab einen Punkt ab. «Wir spielten bis zur Hälfte des Spiels gut. Jedoch kreierten wir im Anschluss keine hochkarätigen Chancen mehr und schossen nur noch ein Tor», analysiert Nordgren diese Partie. Er selber erzielte in der 25. Spielminute den zweiten schwedischen Treffer, zu einem Zeitpunkt, in dem die schwedische Dominanz noch erdrückend war.
Das Ziel ist klar
«Wir werden versuchen hoch zu stehen, um unsere Gegner früh unter Druck zu setzen und wollen so möglichst viele Tore erzielen», antwortet Nordgren, auf die Frage, was der Game-Plan der Schweden für die kommenden Partien sein wird. Überraschend ist das nicht. Schon während des gesamten Turniers wies das Spiel der Skandinavier diese Eigenschaften auf. Die Frage wird nur sein, ob sie ihren Plan auch gegen die anderen Top-Nationen umsetzen können. Gegen die Tschechen funktionierte es nur 30 Minuten. Dennoch ist der Weltmeistertitel, wie jedes Jahr, das Ziel. «Wir haben dieses Jahr ein sehr gutes Team. Diese Truppe spielt nun schon länger zusammen und es hat eine gute Energie im Team», meint Nordgren zu seiner eigenen Equipe.
Im Viertelfinal trifft der amtierende Weltmeister heute Donnerstag (18.05 Uhr in Winterthur) auf motivierte Norweger, die der Schweiz ein Unentschieden abtrotzen konnten. In einem möglichen Halbfinal würden die Finnen folgen, die nach der Niederlage im letzten WM-Final in Helsinki auf Revanche sinnen. Zum möglichen Halbfinal gegen Finnland meint Nordgren: «Uns ist es egal, ob wir gegen Finnland, die Schweiz oder Tschechien spielen, da alle ihre Qualitäten haben. Wir müssen sie alle bezwingen, wenn wir Weltmeister werden wollen.»