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Markus Lindgjerdet: «Wollen gegen die Schweiz etwas zeigen»
HCR-Verteidiger Markus Lindgjerdet zeigte sich nach der 3:8-Niederlage Norwegens gegen Deutschland enttäuscht. Die folgenden Hürden werden nicht tiefer und der Verband schiesst sich ins eigene Knie - trotzdem will der 31-Jährige nicht aufgeben.
Wir mussten in der Mixed-Zone eine Weile auf dich warten - offenbar mussten noch Fotos mit deinen HCR-Teamkollegen Michel Wöcke und Niklas Rutz geschossen werden?
Markus Lindgjerdet: Wöcke ist die HCR-Web-Crew hier, er wollte das (lacht).
Gab es vor dem Spiel noch persönliche Wetten zwischen euch?
Nein, dafür spielen wir schon zu lange mit- und gegeneinander. Auf dem Feld geht es professionell um den Sieg. Heute hätten wir im ersten Drittel mehr Tore verdient, wir machten sie aber nicht. Deutschland schon, so bauten sie Momentum und Selbstvertrauen auf, was zu diesem klaren Resultat führte.
Geht es für Norwegen jetzt darum, morgen gegen die Schweiz möglichst viel Kraft zu sparen, um dann via Zwischenrunde den Sprung in die Viertelfinals zu schaffen? Kann man in so einem Spiel überhaupt Kraft sparen?
Gute Frage. Wir wissen, dass es nach der Vorrunde für uns eine grosse Aufgabe gibt, gleichzeitig haben wir zuletzt gegen die Schweiz oft gut gespielt. Ich glaube nicht, dass wir schon an die Zeit nach der Vorrunde denken können. Wir wollen gegen die Schweiz ein gutes Spiel zeigen und danach weiterschauen.
Wir hörten von Schwierigkeiten im Verband, so etwa, dass ein Fitnesstest dazu führte, dass einige Spieler nicht hier sind, die eine Verstärkung wären?
Dafür bin ich nicht der richtige Ansprechpartner. Was ich sagen kann: Es gab zu viele Dinge neben dem Platz, die unsere Leistung auf dem Platz beeinflussen. Ich hätte gerne das beste Team an der WM. Der angesprochene Fitnesstest fand an genau einem Datum statt - wer verhindert oder krank war und den Test verpasste, ist in Malmö nicht dabei. Ich weiss, dass die Trainer einen oder zwei Spieler gerne hier gehabt hätten. Und ich denke, dass so ein Test auch privat oder im Verein nachgeholt werden könnte.
Als Spieler kann man solche Dinge nicht beeinflussen.
Richtig, wir müssen die Situation so annehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Mit einer besseren Vorbereitung könnten wir aber auch bessere Leistungen zeigen. Wir hatten seit der WM in der Schweiz etwa sechs Zusammenzüge, WM-Quali inklusive. Aus meiner Sicht müssten es mindestens doppelt so viele Termine sein, damit wir als Team wachsen können. Die Routiniers und Talente dafür hätten wir eigentlich.
Bleibt das Ziel Rang 5 und die Qualifikation für die World Games?
Wir können nur Spiel für Spiel nehmen und zunächst einmal fighten, um die Top 8 zu erreichen.