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Noël Seiler: "Zu wenig Mut, zu viele Fehler"
Mit drei Punkten aus drei Spielen zieht das Schweizer Nationalteam in den WM-Viertelfinal ein, selbst eine knappe Niederlage gegen Norwegen hätte für den zweiten Platz in der Gruppe A gereicht. Captain Noël Seiler ist natürlich trotzdem nicht zufrieden mit den bisherigen Auftritten und zieht im Interview eine Zwischenbilanz.
Selbst wenn ihr den Ausgleich nicht mehr kassiert und das Spiel mit 4:3 gewonnen hättet: Mit dieser Leistung kann man nicht zufrieden sein?
Noël Seiler: Die Leistung war nicht gut. Es fängt schon bei der Energie an, die hat heute nicht gestimmt von Anfang an. Es fängt damit an, die einfachen Sachen richtig zu machen. Das ist uns heute nicht gelungen - viel Ballverluste, viel dumme Entscheidungen. Und wir spielten einfach unsicher!
Euer Plan mit viel Spielkontrolle war soweit klar gegen tief stehende Norweger. Habt ihr ihn einfach schlecht umgesetzt?
Das kann man so sagen. Norwegen hat es sicher auch nicht schlecht gemacht, sie hatten ein schwieriges System mit dem sehr tiefen 2-1-2, und wir haben viel zu wenig mutig gespielt. Gepaart mit vielen Eigenfehlern wird es dann natürlich schwierig.
Es sah auch sehr statisch aus. Wenn der Ball endlich einmal schnell lief, gab es gute Chancen.
Genau - um das zu spielen, braucht es einfach Qualität, und die hat heute gefehlt.
Ihr hättet auch mit ein paar Toren verlieren können und wärt noch Gruppenzweiter geworden. Wird das irgendwann zum Thema auf der Bank?
Nein, diese Gedanken sind nie aufgekommen. Ob die Trainer an so etwas denken, weiss ich ehrlich gesagt nicht - wir auf dem Feld wollen einfach gewinnen.
Die Gruppenphase ist zuende. Drei Spiele, drei Punkte, Platz 2 - kannst du ein kurzes Fazit ziehen?
Wir stehen im Viertelfinal haben insofern den Job erledigt. Ob er gut gemacht wurde, ist die andere Frage. Wir können jetzt zwei Tage lang den Kopf lüften und dann machen wir es besser!
Der Viertelfinal könnte ein ähnliches Spiel wie heute werden. Wie bereitet euch vor?
Jetzt gilt es erstmal runterzukommen und zu realisieren, was passiert ist. Dann gilt es, den Spass wieder zu finden - ich glaube, heute hat der Spass gefehlt. Und dann werden wir sehen, wer der Gegner ist und uns darauf vorbereiten und bereit sein.