12.
2014
Pflicht erfüllt
Die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft hat die Pflichtaufgabe im WM-Viertelfinal gegen Lettland mit einem 6:1 erfolgreich erledigt. Erst im Schlussdrittel fiel aber die endgültige Entscheidung. Morgen wartet nun Weltmeister Schweden.
Als Patrick Mendelin in der 54. Minute mit einer formvollendeten Pirouette das 4:0 erzielte, wachte die Mehrzahl der knapp 3000 Zuschauer nochmals auf. Auf der Leinwand konnte das herrliche Tor noch viermal in Zeitlupe bewundert werden - ein Treffer, den sich Mendelin einrahmen kann. Mit seinem Tor war der Viertelfinal zwischen der Schweiz auch so gut wie entschieden. Adrian Zimmermann nutzte die lettische Schlussoffensive - ab der 57. Minute spielte Lettland meist ohne Torhüter Andis Blinds - zu zwei Treffern (59./60.), dazwischen «versaute» Arturs Jursevskis dem tadellosen Schweizer Torhüter Pascal Meier seinen Shutout.
3:0 nach zwei Dritteln
Die Schlussphase und der letztendlich souveräne 6:1-Sieg entschädigten die vielen angereisten Schweizer Fans, die für eine schöne Länderspiel-Atmosphäre sorgten, für die zeitweilig biedere Kost. Nur 1:0 führte Favorit Schweiz gegen die physisch starken, aber technisch limitierten Letten nach dem ersten Drittel. Manuel Maurer entwischte in der zehnten Minute der lettischen Abwehr. Besser lief es im Mitteldrittel, als Nico Scalvinoni schon früh das 2:0 erzielte (21.). In der besten Phase der Schweiz, als das Passspiel endlich flüssiger und schneller wurde, traf Philipp Fankhauser zum 3:0 (27.). Der Wiler-Captain erbte einen missglückten Schussversuch Kaspar Schmockers.
Steigerung vorhanden
Pflicht erfüllt, Steigerung zu den Gruppenspielen (teilweise) ersichtlich, Steigerungspotenzial aber nach wie vor vorhanden - so lautet die erste Analyse des Viertelfinals. Nach wie vor scheinen die Puzzleteile bereit zu liegen. Zusammengesetzt sind sie aber (noch?) nicht. Die Massnahme Manuel Engel anstelle von Fankhauser neben Matthias Hofbauer und Nico Scalvinoni zu spielen, half der Formation. Nach einer halben Stunde kehrte auch der vorerst geschonte Emanuel Antener auf Kosten Fankhausers auf seine angestammte Position zurück. Das sah zeitweise vielversprechend aus, aber auch hier gilt: Steigerungspotenzial vorhanden. Nicht zu vergessen ist, dass es einen aufmerksamen Goalie Meier brauchte, damit die Schweiz nicht ins Zittern kam.
Der Weltmeister wartet
Die Zeit für weitere Korrekturen wird knapp. Morgen Samstag um 17.15 Uhr wartet der ausgeruhte Weltmeister Schweden - heute spielfrei - auf die Schweiz. Erstmals an dieser WM geht die Schweiz als Aussenseiter ins Rennen. Zu hoffen ist, dass diese Rolle der Schweizer Nati besser liegt. Zu verlieren hat sie nichts, ganz im Gegenteil zu Schweden, von welchem ein deutlicher Sieg verlangt wird. Kein Wunder: Mit 46:7 Toren schossen sich die Schweden durch die drei Gruppenspiele und den Viertelfinal. Die Schweizer Aufgabe als happig zu bezeichnen, wäre mehr als untertrieben.
Schweiz - Lettland 6:1 (1:0; 2:0; 3:1)
Scandinavium Göteborg (SWE) - 2994 Zuschauer - SR: Cerny/Janousek (CZE)
Tore: 09:39 Manuel Maurer (Kaspar Schmocker) 1:0, 20:43 Nico Scalvinoni (Manuel Engel) 2:0, 26:26 Philipp Fankhauser (Kaspar Schmocker) 3:0, 53:01 Patrick Mendelin (Florian Bolliger) 4:0, 58:05 Adrian Zimmermann (Nico Scalvinoni) 5:0, 58:37 Arturs Jursevskis (Atis Blinds) 5:1, 59:03 Adrian Zimmermann 6:1
Strafen: 16:17 Michael Zürcher 2', 36:00 Ainars Juskevics 2', 42:01 Atis Blinds 2', 59:03 Andris Malkavs 2'
Schweiz: Pascal Meier; Florian Kuchen, Simon Stucki; Florian Bolliger, Christoph Meier; Joel Friolet, Kaspar Schmocker; Luca Graf, Markus Gerber; Nico Scalvinoni, Matthias Hofbauer, Manuel Engel; Patrick Mendelin, Michael Zürcher, Adrian Zimmermann; Philipp Fankhauser, Christoph Hofbauer, Manuel Maurer; Emanuel Antener.
Lettland: Andis Blinds; Ingus Laivins, Aigars Belasovs; Andris Malkavs, Ivo Balodis; Janis Rajeckis, Oskars Firmanis; Gatis Liepins; Arturs Jursevskis, Artis Raitums, Morics Krumins; Ainars Juskevics, Atis Blinds, Juris Gribusts; Aleksandrs Abramovs, Martins Rajeckis, Artis Savins; Andris Rajeckis, Atis Stepans
Die Highlights der Partie