12.
2016
Remo Buchli: „Es wäre aufgegangen“
Pechvogel Christoph Camenisch wollte nach dem Halbfinal gegen Schweden nichts sagen - irgendwie verständlich. Klubkollege Remo Buchli sprang ein und äusserte sich zum Spiel.
Wir haben während des ganzen Turniers keinen Fehler Christoph Camenischs gesehen. Dann begeht er einen - und der führt gleich zum 3:2 für Schweden. Dass das auch Spielern mit viel mehr Erfahrung passieren kann, demonstrierte Tschechiens Captain Jan Jelinek im zweiten Halbfinal. Und die Strafe, die zum 4:2 der Schweden führte, war im Vergleich zu vielen anderen Zweikämpfen auf dem Platz nicht eben zwingend. Passiert ist passiert. „Wir gewinnen und verlieren als Team", betonte Assistenztrainer Esa Jussila nach dem Halbfinal.
Für Camenischs Malanser Teamkollege Remo Buchli lag das Problem ohnehin anderswo. „Wir hatten genug Chancen zum Sieg", sagte der wirblige Stürmer.
Am Schluss steht auf der Anzeigetafel ein 2:7. Brutal?
Remo Buchli: Ja. Wir waren voll dabei. Erst ganz am Schluss sind wir auseinandergefallen, darum sieht das Resultat jetzt so aus.
Wenn die Schweiz das 3:2 geschossen hätte...
... geht dieses Spiel anders aus. Wir hatten genug Chancen, es fehlte aber der Killerinstinkt.
Wie geht man nach diesem Spiel mit Pechvogel Camenisch um - muss man ihn aufmuntern oder wird er lieber in Ruhe gelassen?
Wie ich ihn kenne, wird er sich selber grosse Vorwürfe machen. Als Teamkollege kann man ihm nur versichern, dass das jedem passieren kann. Und dass er die einzige Strafe des ganzen Spiels fasste, ist ein Witz. Da gab es unzählige Situationen, in denen es auch eine Strafe gegen Schweden hätte geben können.
Wie hast du das Spiel gegen die grossen schwedischen Bären erlebt?
Ich bin es ja schon aus der NLA gewohnt, einer der Kleinsten zu sein. Das Level der Schweden gefällt mir - hier kann ich mich so richtig in die Zweikämpfe werfen und die Gegner fallen nicht gleich um.
Bis zu diesen Treffern zum 2:3 und 2:4 ging euer Gameplan gut auf, oder?
Wir mussten nach den ersten zehn Minuten etwas korrigieren, danach lief es super und wir entschieden das Mitteldrittel 2:0 für uns. Eigentlich wäre alles aufgegangen...
Hat das Team noch genügend Kraft und mentale Energie für das Bronzespiel von morgen?
Ich fühle mich extrem fit und spüre keine müden Beine. Trotzdem heisst es jetzt, gut zu regenerieren, um morgen Bronze holen zu können.