05.
11.
2016
Nati Männer A | Autor: Güngerich Etienne

Schweiz wieder schlecht belohnt

Trotz guter Leistung verliert die Schweiz an der EFT in Växjö auch das zweite Spiel gegen Weltmeister Schweden mit 5:7. Drei schwarze Minuten mit vier Gegentoren brachte das Team von David Jansson um einen Erfolg.

Schweiz wieder schlecht belohnt Kim Nilsson erzielte gegen die Schweiz drei Tore. (Bild: IFF)

Für die Partie gegen den Weltmeister Schweden krempelte David Jansson seine Aufstellung um. Nur die Linie um Center Tim Braillard, die am Vortag gegen Finnland alle fünf Schweizer Tore erzielte, blieb zusammen. Im Tor durfte sich Wilers Nicolas Wolf beweisen. Christoph Camenisch, Joel Friolet, Nico Scalvinoni, Benjamin Reusser und Patrick Mendelin rückten in die Startformationen. Dafür nahmen arrivierte Kräfte wie Emanuel Antener und Nicola Bischofberger vorerst auf der Bank oder wie Michael Zürcher sogar auf der Tribüne Platz.

Time-Out zeigte Wirkung

Die Schweiz startete denkbar schlecht ins Spiel und lag nach nur 46 Sekunden nach einem Treffer von HCR-Stürmer Rasmus Sundstedt mit 0:1 im Hintertreffen. Gemäss offizieller Statistik blieb dies im ersten Drittel der einzige Abschlussversuch der Schweden auf Wolfs Tor! Die Schweizer schossen dagegen im ersten Abschnitt gleich neun Mal aufs gegnerische Gehäuse, fanden aber nur durch ein typisches Mendelin-Tor zum Erfolg.
Nach dem Manuel Engel in seiner Heimhalle fünf Minuten nach der ersten Pause die Nati erstmals in Führung schoss, schien der hochgelobte Weltmesiter doch noch aufzuwachen. Und wie: innert 177 Sekunden stellten Mattias Samuelsson, Rasmus Enström, Kim Nilsson und Sundstedt eine komfortable 5:2-Führung her.
Daraufhin zog Jansson sein Time-Out, welches seine Wirkung nicht verfehlen sollte. Nach den rabenschwarzen drei Minuten stabilisierte sich die Equipe, erhielt bis zum Ende des zweiten Drittels keinen Gegentreffer mehr und bewahrte sich damit für den letzten Spielabschnitt immer noch Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis.

Die Reaktion nach dem 2:6

Dafür brauchte es aber ein schnelles Tor im Schlussdrittel. Jansson brachte nun Falun-Söldner Nicola Bischofberger anstelle Beni Reussers, der bei Nilssons 5:2 den Ball vertändelte. Nach drei Minuten konnte Friolet alleine aufs schwedische Tor zulaufen, scheiterte jedoch an Victor Klinsten. Wenige Augenblicke später machte auch Christoph Meier zu wenig aus einer vielversprechenden 2-gegen-1-Situation. So kam es, wie es kommen musste: Johan Samuelsson fing einen Fehlpass Matthias Hofbauers ab und bediente Nilsson, der nur noch einschieben musste. 6:2 für Schweden zehn Minuten vor Schluss.
In vergangenen Jahren wäre die Schweiz nach diesem Genickschlag wohl auseinandergefallen und zu keiner Reaktion mehr fähig gewesen. Nicht so dieses Mal in Växjö. Die Schweizer wichen nicht von ihrem Spielplan ab und Captain Hofbauer machte seinen Fehlpass eineinhalb Minuten später mit einem schönen Zuspiel auf Scalvinoni wieder gut. Als dann auch noch Graf und Mendelin ihre Möglichkeiten eiskalt ausnutzten, schien die Verunsicherung auf die Seite der Schweden gekippt zu sein - ein Bild, das man wahrlich nur selten zu Gesicht bekommt.
Die Schweiz versuchte in den Schlussminuten mit sechs Mannen alles, um das Spiel noch ausgleichen zu können, während Schweden den Vorsprung auf clevere Art und Weise zu verwalten versuchte. Es kam nicht mehr zum erhofften Schweizer Ausgleich, auch weil sie sich während den schwachen drei Minuten im Mitteldrittel wohl einen Treffer zu viel eingehandelt hatten.

Trotz der enttäuschenden Niederlage kann man aus Schweizer Sicht festhalten, dass man auf dem richtigen Weg ist und sich auch durch Rückschläge nicht von diesem abbringen lässt. Jetzt muss man nur noch schauen, dass man die Rückschläge minimieren kann. Schon morgens um 09:15 Uhr hat die Nationalmannschaft beim letzten EFT-Spiel gegen Tschechien die Chance, dies besser zu machen.


 

Schweden - Schweiz 7:5 (1:1; 4:1, 2:3)

Fortnox Arena, Växjö. 933 Zuschauer. SR: Sojka/Sojka (CZE).
Tore: 1. (00:46) Sundstedt (Nilsson) 1:0, 10. Mendelin (Chr. Hofbauer) 1:1, 25. Engel (M. Hofbuaer) 1:2, 27. M. Samuelsson (Enström) 2:2, 28. (27:16) Enström (Rudd) 3:2, 28. (27:45) Sundstedt (Nilsberth) 4:2, 30. Nilsson 5:2, 52. Nilsson (J. Samuelsson) 6:2, 53. (52:55) Scalvinoni (M. Hofbauer) 6:3, 54. (53:36) Graf (Braillard) 6:4, 56. Mendelin (M. Hofbauer/Ausschluss Hedlund) 6:5, 60. (59:59) Nilsson (ins leere Tor).
Strafen: 1x2 Minuten gegen Schweden.
Schweden: Klinsten; Nilsberth, Östholm; Hedlund, M. Samuelsson; Gustafsson, Roos; Sundstedt, J. Samuelsson, Nilsson; Enström, Rudd, Galante-Carlström; Sjögren, Svahn, Nordgren.
Schweiz: Wolf; Camenisch, Chr. Hofbauer; Berry, Graf; Kuchen, Reusser; Bischofberger; Scalvinoni, M. Hofbauer, Engel; Laely, Braillard, Rüegger; Mendelin, Chr. Meier, Friolet; Antener.
Bemerkungen: 31. Time-Out Schweiz. Schweiz ohne Chr. Meier, Riedi (beide nicht eingesetzt), Zürcher und Flühmann (beide nicht im Aufgebot).

 

 

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