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10.
2018
Nati Männer A | Autor: "St. Galler Nachrichten"

Vom Zuschauer zum WM-Teilnehmer?

Heute trifft die Schweizer Nationalmannschaft an der Euro Floorball Tour in Uppsala auf Finnland (Anpfiff: 13:45 Uhr). Für die Hauptprobe vor der Weltmeisterschaft erhielt mit Roman Mittelholzer auch ein Spieler des UHC Waldkirch-St.Gallen ein Aufgebot.

Vom Zuschauer zum WM-Teilnehmer? Roman Mittelholzer während der EFT in Kirchberg gegen Tschechien. (Bild: Hinz Wilfried)

«Die Erleichterung war gross, als das Aufgebot kam, schliesslich macht man sich gerade kurz vor der WM schon viele Gedanken», räumt Roman Mittelholzer ein. «Es handelt sich noch nicht um den definitiven WM-Kader, aber es ist sicher ein gutes Zeichen, jetzt ein Aufgebot zu erhalten», erklärt der Captain des UHC Waldkirch-St.Gallen. Nun habe er die Chance, sich nochmals zu präsentieren und seine Abschlussqualitäten unter Beweis zu stellen. «Wenn mir das gelingt, stehen die Chancen für eine WM-Teilnahme gut», so der Stürmer, der in bisher sieben Länderspielen für die A-Nati neun Tore erzielte.

Mit einem WM-Aufgebot würde für Mittelholzer ein Traum in Erfüllung gehen. «Titel auf Vereinsebene zu holen, ist das eine, aber ein Aufgebot für die Nationalmannschaft ist aus persönlicher Sicht das Highlight in unserem Sport und ein Aufgebot für die WM somit das ultimative Highlight», erklärt WaSa's Topscorer der letzten Saison. Sie seien mit der Familie als Zuschauer mehrmals an Unihockeyweltmeisterschaften gereist, nach Finnland, Schweden und auch in die 02 Arena nach Prag, in der vom 1. bis 9. Dezember auch die diesjährige Weltmeisterschaft ausgetragen wird.

Stamm des Kaders steht
Die Weltmeisterschaft habe ihn immer fasziniert. «In einer Woche wird alles entschieden. Dann muss man voll bereit sein und alles abrufen. Wenn das dem Schweizer Team gelingt, ist alles möglich», erklärt der WaSa-Captain, der vor einem Jahr sein erstes Aufgebot für die A-Nati erhielt. Die Schweiz ist im Unihockey hinter Schweden und Finnland die dritte Kraft und gewann an bisher elf Weltmeisterschaft nicht weniger als sechs Mal Bronze. Ins Finale drangen die Schweizer aber erst ein einziges Mal vor und es ist bereits zwanzig Jahre her, als sie das Endspiel gegen Rekordweltmeister Schweden verloren. Wie nahe die Schweizer den beiden Unihockeygrossmächten aus dem Norden aktuell sind, wird sich an diesem Wochenende zeigen, wenn die Schweiz im Rahmen der Euro Floorball Tour gegen Schweden, Finnland und Tschechien spielt.

«Gut einen Monat vor der Weltmeisterschaft wird man vielleicht nicht alle Karten auf den Tisch legen, aber doch muss man sich einspielen», erklärt Mittelholzer. Das sei jedoch vor allem ein Poker für Nationaltrainer David Jansson. Der Stamm des Kaders werde danach sicher nicht mehr über den Haufen geworfen, aber der eine oder andere Spieler müsse wohl noch über die Klinge springen.

Brüder als Unterstützung
Sollte es Roman Mittelholzer an die WM schaffen, würde sich darüber auch sein älterer Bruder Thomas freuen, der gemeinsam mit seinem Bruder im NLA-Team von WaSa spielt. «Ich darf immer auf seine Unterstützung zählen. Es gab nie auch nur die kleinste Krise, weil ich für die Nati aufgeboten wurde und er nicht. Er mag es mir gönnen und steht immer an meiner Seite», erzählt Roman. Auch Patrick, der jüngste der Mittelholzer-Brüder, ist vom Unihockey begeistert und spielt für den UHC Herisau in der 1. Liga. Aufgewachsen sind die Mittelholzers in St.Gallen und Engelburg.

Seit rund eineinhalb Jahren wohnt Roman, der als Primarlehrer im Schulhaus Spelterini in St.Gallen arbeitet, in einer Wohngemeinschaft. Ausgezogen ist er einst auch für ein halbes Jahr nach Schweden. «Ich hatte die Möglichkeit, an der Pädagogischen Hochschule ein Auslandsemester zu machen und wollte natürlich ins Unihockeyland Nummer 1 », lacht der 26-Jährige. Bei Karlstad durfte der St.Galler in einem Team der höchsten schwedischen Liga mittrainieren. Vielleicht trug auch diese Erfahrung dazu bei, dass Mittelholzer zu einem der besten Schweizer Scorer avancierte, dessen statistische Werte in den letzten beiden Saisons mit 29 und 28 geschossenen Toren regelrecht explodierten.

Mit WaSa in die Playoffs
Nach den ersten Aufgeboten für die Nationalmannschaft mag es für Aussenstehende überraschend kommen, aber im Frühling verlängerte Mittelholzer seinen Vertrag bei WaSa um zwei Jahre. «Wir haben sehr viel Herzblut, Leidenschaft und Energie reingesteckt, damit der Zug ins Rollen kommt. Jetzt vom fahrenden Zug zu springen, wäre für mich falsch gewesen. Ich möchte mit WaSa in den Playoffs spielen», erklärt der Nationalspieler, weshalb er Angebote von arrivierteren Clubs ausgeschlagen hat.

Dass seine Leistungen auch in der Ostschweiz nicht unbemerkt blieben, zeigte die Nomination für den St.Galler Sportpreis, an dem Mittelholzer schliesslich nur Salome Kora den Vorrang lassen musste. «Die Nomination war eine grosse Ehre und hat mich mega gefreut. Schliesslich steht Unihockey nicht oft im Rampenlicht», so Mittelholzer. Es sei auch eine Bestätigung für den grossen Aufwand, den er als Halbprofi für seinen Sport betreibe.

Quelle: St. Galler-Nachrichten, von Tobias Baumann

 

 

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1.UHC Thun+5732.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

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