12.
05.
2013
Nati Männer U19 | Autor: Voneschen Reto

Das Wunder blieb aus

Die Schweizer U19-Auswahl muss sich im U19-Weltmeisterschafts-Final in Hamburg Schweden mit 2:6 geschlagen geben. Die Schweizer bekamen von den starken Schweden ihre Grenzen aufgezeigt, die Silbermedaille ist aber der grösste Erfolg seit zwölf Jahren.

Das Wunder blieb aus Enttäuschte Schweizer Gesichter (Bild Damian Keller)

Eine Viertelstunde durften die Schweizer U19-Junioren auf den grossen Coup hoffen. Dan Hartmann hatte in der zehnten Minute die Schweiz in Führung gebracht, doch danach kehrten die Schweden die Partie mit zwei einfachen Toren. Der gelbblaue Riese war in Schwung, der Schweizer Ausgleich, wie er noch gegen Finnland bei Spielhälfte mitten in eine Druckphase kam, fehlte diesmal. Ganz im Gegenteil: Schweden wurde immer stärker, machte aus 14 Chancen im Mitteldrittel aber nur mehr ein Tor. Nur noch drei Abschlüsse konnten die Schweizer in dieser Phase verzeichnen.

Auch im Schlussabschnitt glich sich das Bild. Schweden tonangebend, die Schweiz verteidigend. Nach dem 1:5 in der 48. Minute schien die Partie entschieden. Der eingewechselte Claudio Mutter sorgte mit seinem prächtigen Weitschusstor in der 52. Minute aber wieder für etwas rotweisse Hoffnung. Die Schweden waren aber zu abgeklärt in diesem Final. Mit einem direkt verwandelten Freischlag zum 6:2 sorgte Tobias Lindström in der 59. Minute für die Entscheidung.

Mit wehmütigen Blicken mussten die Schweizer zusehen, wie den Schweden die Goldmedaillen um die Hälse gehängt wurden. Die Klänge von ABBA's «I Have a Dream» passten - leider - wunderbar. Der Traum vom WM-Titel war ausgeträumt. Schweden definitiv eine Nummer zu gross. «Am Mittwoch nahmen sie uns nicht so ganz ernst und schonten drei Spieler», sagte Nicola Bischofberger, «diesmal nahmen sie die Sache ernst.»

Trotzdem gilt es nicht Trübsal zu blasen: Für die derzeitigen Verhältnisse haben die Schweizer das Optimum rausgeholt. Erstmals seit 2001 wurde wieder der Final erreicht. Im richtigen Moment, im Halbfinal, waren die Schweizer «voll parat» und zeigten eine brillante Leistung. So kann auch darüber hinweggesehen werden, dass die Gruppenspiele durchzogen waren und gegen Norwegen sogar um die Halbfinalqualifikation gezittert werden musste. Nach der Silbermedaille der Mädchen vor einem Jahr war dies der zweite Finaleinzug auf U19-Stufe in Folge.


Schweiz U19 - Schweden U19 2:6 (1:2; 0:1; 1:3)
Sporthalle Hamburg (DE) - 2013 Zuschauer - SR: Fordell/Vuola (FIN)
Tore: 10:35 Dan Hartmann (Michel Dumauthioz) 1:0, 15:40 Marcus Ekengren (Jesper Kivipaasi) 1:1, 17:33 Tobias Lindström (Adam Persson) 1:2, 26:30 Lindqvist Wibring (Tobias Lindström) 1:3, 43:05 Isak Julkunen 1:4, 47:19 Marcus Ekengren (Emil Kihlblom) 1:5, 51:53 Claudio Mutter (Nico Gröbli) 2:5, 58:34 Tobias Lindström 2:6
Strafen: 14:36 Nicola Bischofberger 2', 27:58 Marco Louis 2', 34:44 Nils Conrad 2', 57:49 Nicola Bischofberger 2'
Schweiz U19: Ruven Gruber; Micha Baumgartner, Nils Conrad; Nicola Bischofberger; Sämi Gutknecht, Tobias Heller; Claudio Mutter; Nico Gröbli, Joël Rüegger, Manuel Staub; Fabian Beeler, Carlo Engel, Marco Louis, Lucas Schlegel; Sebastian Baumann, Michel Dumauthioz, Dan Hartmann
Schweden U19: Mans Parsjö-Tegner; Tobias Lindström, Adam Persson; Anton Nilsson, Jesper Thorberg; Jesper Kivipaasi, Robin Westergren; Marcus Ekengren, Emil Kihlblom, Lindqvist Wibring; Sebastian Degeryd, Oliver Johansson, Jonathan Olsson; Isak Julkunen, Sebastian Palmqvist, Albin Sjögren
Bestplayer: Adam Persson / Nils Conrad

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