30.
04.
2015
Nati Männer U19 | Autor: Voneschen Reto

«Scheisse»

Die Schweizer U19-Junioren verloren das entscheidende Gruppenspiel gegen Finnland sang- und klanglos mit 4:12. Ein Spiel zum Vergessen. Morgen besteht die Möglichkeit zur Korrektur gegen die Slowakei.

«Scheisse» Kaum zu halten: Die finnischen Junioren waren den Schweizern oft einen Schritt voraus (Bild Damian Keller)

Fast schon „unschweizerisch" selbstbewusst verkündeten die Schweizer U19-Junioren den Weltmeistertitel als Ziel der diesjährigen Weltmeisterschaft. Gross war der Optimismus auch vor dem vermeintlich entscheidenden Gruppenspiel gegen Finnland. „Team schlägt Einzelspieler", sagte beispielsweise Cheftrainer Simon Meier. Die Finnen taten sich bei ihrem Auftaktspiel schwer gegen die Slowakei (8:6), während die Schweizer den lettischen Widersacher schlussendlich mit 11:5 in die Schranken wiesen.

Viel hatten sich die Schweizer vorgenommen. Mit einem Sieg wäre die Halbfinal-Qualifikation klar gewesen. Dort hätte dann Tschechien und nicht Weltmeister Schweden gewartet. Schon nach dem ersten Drittel und einem 0:3-Rückstand war aber klar: Das wird schwer. Die Finnen spielten gefühlte 150 Prozent besser als im Auftaktspiel, während die Schweizer wieder einen harzigen Start hinlegten. Nach zwei Gegentoren innert 17 Sekunden zu Beginn des Mitteldrittels hatte erst Goalie Timon Keller genug. Kurz danach war die Partie nach einem fünfminütigen Ausschluss gegen Deny Känzig mit zwei weiteren Gegentreffern frühzeitig entschieden.

Die finnische Lehrstunde endete mit 12:4. Ein Resultat, das (leider) absolut in Ordnung geht. Die finnischen Junioren waren den Schweizer Alterskollegen in Sachen Ballsicherheit, Tempo und Abschlussgenaugigkeit klar überlegen. Dazu schlichen sich bei der Schweizer Equipe immer wieder grobe Schnitzer ein. Teilweise wurden den Finnen die Torchancen auf dem Silbertablett serviert. Zusammengefasst: Finnland zeigte ein starkes Spiel, die Schweizer ein sackschwaches.

Kein Wunder war die Stimmung nach der Partie auf dem Tiefpunkt. „Scheisse", war der erste und auch treffende Kommentar von Wiler-Stürmer Känzig. „Wir haben ein ganz anderes Spiel erwartet. Wir waren überzeugt, dass Finnland zu packen ist", sagte er enttäuscht. Zu viel Respekt hätten die Schweizer gezeigt, war Känzig überzeugt. Ebenso, dass sein Team viel mehr könne, als es heute gezeigt habe. „Das Spiel so schnell wie möglich vergessen", lautete denn auch Känzigs Rat an die Teamkollegen

Dies wird auch bitter nötig sein. Statt Testlauf für die Halbfinals heisst es morgen gegen die Slowakei „Verlieren verboten". Ein Spaziergang wird die Partie für die Schweiz mit Sicherheit nicht. Dies dachte sich schon Finnland und auch heute Estland. 6:2 führte dieses, ehe die bissigen Slowaken im Schlussdrittel auf 6:6 ausglichen. Einen Ausrutscher haben sich die Schweizer heute erlaubt. Ein zweiter darf nicht mehr folgen. „Wir werden zeigen, dass wir mehr können", war denn auch Deny Känzig überzeugt. Nötig ist eine Steigerung allemal.


SCHWEIZ U19 - FINNLAND U19 4:12 (0:3; 2:6; 2:3)
Helsingborg Arena - 322 Zuschauer - SR: Sojka/Sojka (CZE)
Tore: 03:56 Olli Kinnunen (Miska Makinen) 0:1, 10:20 Ville Lastikka (Rasmus Kainulainen) 0:2, 12:43 Eemil Ukkonen (Ville Lastikka) 0:3, 22:58 Olli-Akseli Laine (Ville Lastikka) 0:4, 23:15 Olli Kinnunen (Jesse Ruokostenpohja) 0:5, 27:11 Olli Kinnunen (Eemil Ukkonen) 0:6, 28:51 Henri Luoma (Olli Kinnunen) 0:7, 30:13 Rasmus Kainulainen (Eemil Ukkonen) 0:8, 30:37 Tobias Baumann (Mario Jung) 1:8, 38:12 Eero Nuutinen (Joonatan Surakka) 1:9, 38:36 Jan Zaugg (Andrin Hollenstein) 2:9, 42:51 Miska Makinen (Juho Sorri) 2:10, 45:37 Jan Zaugg (Simon Laubscher) 3:10, 50:05 Juho Sorri (Olli Kinnunen) 3:11, 51:30 Mario Jung (Tobias Baumann) 4:11, 55:18 Matias Lintula (Juho Sorri) 4:12
Strafen: 15:28 Martin Mosimann 2', 22:46 Micha Baumgartner 2', 24:15 Deny Känzig 5'
Schweiz U19: Lukas Genhart, Timon Keller; Micha Baumgartner, Simon Gurtner; Marco Klauenbosch, Martin Mosimann; Mario Jung, Fabian Michel; Nicola Heierli; Dan Hartmann, Andrin Hollenstein, Jan Zaugg; Deny Känzig, Simon Laubscher, Claudio Mutter; Tobias Baumann, Simon Steiner, Micha Strohl; Adrian Stock, Ursin Thöny
Finnland U19: Miro Tuomala; Jesse Ruokostenpohja, Miska Makinen; Olli-Akseli Laine, Eemil Ukkonen; Otto Lehkosuo, Miikka Pentikainen; Oskari Heikkila, Olli Kinnunen, Juho Sorri; Eino Heinonen, Rasmus Kainulainen, Ville Lastikka; Riku Holopainen, Eero Nuutinen, Joonatan Surakka; Matias Lintula, Henri Luoma, Teemu Metsala

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