05.
2017
Tichu und Eisbad vor Lettland
Yann Ruh schoss das erste WM-Tor für die Schweizer U19-Junioren. Neben dem jungen Könizer haben wir auch bei Assistenztrainer Armin Brunner nach dem Stand der Dinge gefragt.
Nach 122 Sekunden war es soweit - die Schweiz ging gegen Polen in Führung. Der Könizer Yann Ruh brach den Bann früh und trug mit insgesamt vier Skorerpunkten (1 Tor, 3 Assists) zum gelungen Start ins WM-Turnier bei.
Wird für den ersten Torschützen des WM-Turniers eine Runde fällig - oder muss Stängeli-Torschütze Pascal Michel dran glauben?
Yann Ruh: Diesbezüglich haben wir nichts abgemacht (lacht). Vielleicht müssen wir in der Kondidorei bei unserem Hotel eine Runde ausgeben, aber das wäre wohl teuer. Wer die Tore macht, ist ja auch egal - wir wollten einfach gut ins Turnier starten.
Ist das aus deiner Sicht abgesehen vom deutlichen 12:3 gelungen?
Ich denke schon. Wir waren zu Beginn etwas unruhig - in so einer riesigen Halle zu spielen ist ja schon speziell, auch wenn sie praktisch leer war. Der Einmarsch, die Lichtshow - das ist schon anders als in der heimischen Liga. Aber wir sind gut reingekommen.
Deine Linie hat gut funktioniert.
Wir haben einen guten Groove hinbekommen, ja. Aber alle Linien konnten gegen Polen diverse Dinge wie das Festsetzen ausprobieren.
Teilst du mit einem Linienkollegen auch das Zimmer im Teamhotel?
Nein, das teile ich mit Andri Bischofberger. Ein ruhiger aber sehr lustiger Zimmerkollege (lacht). Im Hotel haben wir es prima - man macht alles für uns, damit wir Erfolg haben. Jetzt liegt es an uns.
Was passiert jetzt bis zur Partie gegen Lettland, die schon um 11 Uhr in der Früh stattfindet?
Essen, erholen, Eisbad - für eine Runde Tichu sollte es aber auch noch reichen.
Tichu müsstest du noch rasch erklären? Ist Jassen aus der Mode?
Eine Mischung aus Jassen, Pokern und... wie sagt man... A-löcherlen. Der Hit heutzutage unter den Gymnasiasten.
Danke - meine Matur liegt 25 Jahre zurück. Gehts bei Tichu um Geld?
Nicht doch, nur um die Ehre (lacht).
Auch Assistenztrainer Armin Brunner äusserte sich noch kurz zum Auftaktsieg:
Es war ein guter Start ins Turnier. Das Mitteldrittel mit den vielen Strafen war speziell - da haben wir gesehen, dass wir im Über- und Unterzahlspiel noch Reserven haben. Aber grundsätzlich bin in zufrieden: Alle Spieler kamen zum Einsatz und allzu viel Energie sollten wir nicht liegen gelassen haben. Klar ist, dass es von allen und von Tag zu Tag eine Steigerung braucht. Aber das wissen wir ja - wenn am ersten Tag schon alles perfekt laufen würde, wäre das gefährlich.