03.
2009
Die Qual der Wahl
In meinem Kölner Schreibtisch fand sich Anfang März noch ein „Lidl-Ticket", ein Freifahrtschein für die Hin- und Rückfahrt mit der deutschen Bahn zu jedem beliebigen Ziel innerhalb Deutschland. Was lag also näher, als auf dem Ticket die Strecke Köln-Basel zu vermerken und am zweiten März-Wochenende sich eine Auswahl der Playoff-Halbfinals in der Schweiz anzugucken.
Die Auswahl wurde allerdings mit einem Blick auf den Spielplan sehr beschränkt. Praktisch alle Playoffspiele am Samstag, den 14. März, wurden für 18, 19 oder 20 Uhr angesetzt - auch nur zwei Spiele an einem Tag zu sehen, wie ich dies von meinen Reisen nach Schweden an Wochenenden als Minimum gewohnt bin, erschien schon auf den ersten Blick aussichtslos. Einzige (rühmliche!) Ausnahme war die SML der Damen, Dietlikon gegen die Riders (Freitag, 21 Uhr) war leider aus Deutschland nach der Arbeit nicht zu erreichen, die Red Ants begannen ihre Partie um 16:30 Uhr gegen Chur - was aber auch nichts daran ändert, dass man nach der Partie sich nicht ins Auto setzen kann, um die Herren-Playoffspiele in Kirchberg oder Biglen noch rechtzeitig zu erreichen. Und natürlich wird auch im Kanton Bern lieber parallel gespielt, als dem Unihockey-Volk die Chance zu geben, beide Partien zu sehen.
Für mich als kleiner Fotograf aus dem „kleinen" Unihockey-Deutschland ist es faszinierend zu sehen, dass der Sport in der Schweiz schon ein so großes Potential hat, dass sich die Vereine die Zuschauer gegenseitig wegnehmen können. Aber an sich ist es auch ein ganz beruhigendes Gefühl, dass es selbst im großen Unihockey-Bruderland Schweiz noch Dinge gibt, die rund um den Lochball nicht optimal verlaufen. Es relativiert so manchen Streit, der im Entwicklungsprozess des Sports in meinem Land teilweise zu lautstark geführt wird.
Florian Büchting, unihockey-pics.de
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30. 09. 2012