05.
2014
Die Zeit rast nur so dahin
Die Zeit rast nur so dahin. Eben noch standen wir als Aktive in der Halle, dann noch als Juniorentrainer, anschliessend ab und an als Passivsportler, dann mit eigenem Junior und Familie, dann bereits schon mit vierköpfiger Familie. Und der einst so prominent plazierte Sport rückt in die Weiten des Hintergrunds. Was eben noch wichtig erschien, wird plötzlich nichtig und klein. Als oberste Priorität angefangen, rückt er mit den Jahren und den neuen Aufgaben ins Abseits.
Erst mit dem nötigen Abstand realisiere ich, wie viel Zeit, Leidenschaft und Energie wir in diesen Sport gesteckt haben. Welche Dinge wir verpasst haben und wie viel mehr Erlebnisse uns geprägt haben. Welche (Un-)Orte ich bereisen durfte. Wie intensiv gewisse Momente ge- und erlebt werden konnten. Das Adrenalin bei Siegen, die Enttäuschung bei Niederlagen, das Wir-Gefühl, dieses „Spitzensportler"-Ding eben.
Heute kann ich mir diese Leben nicht mehr vorstellen. Nicht nur, weil die Familie und vor allem die Jungs diese Zeit in Anspruch nehmen. Vor allem nicht, weil sich aus den einstigen Nebensächlichkeiten, neue Dinge in meinem Leben ergeben haben, die ich ebenfalls mit sehr viel Leidenschaft verfolge. Neue Ziele gilt es zu erreichen, zu neuen Ufern aufzubrechen mache ich mich auf.
Und doch stellt sich jedes Mal diese Freude ein, sobald ich einen Unihockeystock in die Hand nehme. Dieses coole Gefühl, wenigstens eine gewisse Zeit Teil dieser Bewegung gewesen zu sein und zu wissen, dass dies immer so bleiben wird und dieser Sport immer einen Teil in meinem Leben ausmachen wird.
Ich mag die Unihockeyszene manchmal als bereits weit Aussenstehender beurteilen und sie auch kritisch hinterfragen. Aber was bleibt, ist die Bewunderung für all jene, die diesen Sport mit dieser ungebrochenen Leidenschaft weitertreiben. Auch wenn sie mich (in letzter Zeit des öfteren) an Sisyphus erinnern, so gehörte ihnen mehr Aufmerksamkeit. All diese Arbeiter, die durch ihren Teil dazu beitragen, dass unser Sport den Stellenwert erhält, den er auch verdient.
10 Jahre unihockey.ch- Magazin sind für mich ein eindrücklicher Beweis für diesen ungebrochenen Enthusiasmus und unbändigen Willen, gegen viele Widerstände ankämpfend, sein Ding durch zu ziehen, sich über Jahre den Platz zu verschaffen, den dieses Mag nun inne hat, und den es vor allem verdient. Macht weiter so!
Herzliche Gratulation zu eurem Jubiläum!
Ein regelmässiger Leser, dabei seit der ersten Stunde.