05.
2017
Endlich Sommer
Okay, bevor ich mich auf den Weg zu den letzten Spielen in dieser Saison machte, spielte mir der Winter mit seinem Comeback einen üblen Streich. Statt in Berlin Tegel schnell umsteigen zu können, führte der Schnee zum verspäteten Abflug in Zürich und zu vier Stunden auf dem wohl langweiligsten (grossen) Flughafen der Welt. Immerhin blieb so genug Zeit, um sich Gedanken über das anstehende Sommertraining zu machen.
Unihockey gehört zu den Sportarten, die eine längere Saisonpause haben als die Saison dauert. Und diese gilt es sinnvoll zu nutzen. Nur was heisst sinnvoll? Stundenlange Waldläufe zwecks Verbesserung der Kondition? Möglichst lange keine Trainings mit Stock und Ball, damit die Spieler und Spielerinnen dann im August hungrig auf die hauptsächlichen Arbeitsgeräte sind? Natürlich spielen da äussere Umstände eine Rolle, ob zum Beispiel überhaupt Hallen verfügbar sind. Oder ob es die Schulen und Gemeinden lieber vorziehen, diese gleich für den ganzen Sommer zu schliessen – wie das noch immer zu häufig der Fall ist.
Ausdauerläufe waren vermutlich vor zehn Jahren noch verbreitet und aktuell. Doch können wir es uns tatsächlich leisten, das eigentliche Arbeitsgerät für drei bis vier Monate in den Keller zu stellen? Die Technik ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Sportart; sie macht sie erst so attraktiv. Nur wer die Technik bei höchstem Tempo beherrscht und anwenden kann, der wird auch im Meisterschaftsbetrieb brillieren – geschweige denn auf internationalem Niveau. Ein gutes Physistraining sei damit explizit nicht ausgeschlossen. Es braucht beide Komponenten! Sie sind das Fundament, auf das im Herbst dann das Haus mit Taktik gesetzt werden kann. In diesem Sinne: Endlich ist der Sommer da, um genau daran zu arbeiten, damit die Schweiz dann auch in Zukunft auf der internationalen Bühne Erfolge feiern kann!