03.
2010
Fanscharen
Der Entscheid für Achter-Playoffs war wohl der beste, den man im Verband jemals getätigt hat. Endlich sind die Zeiten der unsäglichen Platzierungsspiele in der Finalrunde passé und die Hallen wieder voll. Als Kritiker dieser Lösung (Achter-Playoffs bei einer Zehner-Liga) musste ich mich eines besseren belehren lassen. Obwohl rein sportlich gesehen das technische Niveau nicht wirklich gestiegen ist zu Beginn der Playoffs, hat sich dies auf Seite der Spannung ins beinahe Unermessliche gesteigert. Die Fans goutieren dies und strömen in Scharen in die Hallen, um die meist knappen Serien zu verfolgen.
Organisierte Fangruppen sind in der Unihockey Szene noch nicht wirklich verbreitet, wenn man von den West-Seiten-Teufeln aus Bern mal absieht. Hier von einer organisierten Gruppe zu reden, wäre wohl etwas gar hoch gegriffen. In Sachen Krach in der Halle aber mögen sie zu überzeugen. Nur schon der Einsatz eines Megaphones vermag in einer Turnhalle jeden ansatzweise vorgebrachten Fangesang locker zu übertönen. Der Name ist jedenfalls nicht Programm, jedenfalls was das Anhängsel „Teufel" betrifft. Da es in Zuchwil nur einseitig Fantribünen hat, war auch der erste Namensteil sehr einfach zu wählen...
Andere Massstäbe setzten hier schon die meist schwarz gekleideten GC- Anhänger der Fussballsektion, welche sich anlässlich der Partie GC gegen Winterthur in der Hardau eingefunden haben. In guter alter Fussballfanmanier entblössten sie während dem Spiel gar ihre Oberkörper. OK, kein wirklich schöner Anblick wie die Fotos beweisen, aber sehr wirkungsvoll als Geste. Auch weil in der Hardau die wesentlich angenehmeren Temperaturen für solche Aktionen herrschten, als Outdoor in einem Fussballstadion. Dass sie dann in ihrem jugendlichen Übermut bei einem Torerfolg auch noch das Feld stürmten, macht die Jungs doch sehr sympathisch. Und da sie gleich mehrere Spiele besuchten, kamen die aufgebotenen Sicherheitskräfte gleich noch gratis zu spannenden Playoff- Partien. Leider entfielen dem Kassier die Eintritte der Jungs, weil die es sich nicht mehr gewohnt waren, Eintritt zu bezahlen - Stadionverbot? Aber dank dem immensen Bierkonsum, war der Schaden bereits in der zweiten Drittelspause mehr als behoben.
In Chur fanden sich Hardcore Anhänger des lokalen Eishockeyvereins ein, um in der Gewerbeschule für Stimmung zu sorgen. Ob sie nur da waren, weil der EHC Chur gerade Spiel- Pause hatte oder ob sie die anwesenden EHC Arosa- Spielern abpassten, entzieht sich meiner Kenntnis. Für Stimmung war gesorgt und das nicht zu knapp. Unterstützt von den lautstarken Einheimischen entstand so eine für Churer Verhältnisse doch sehr ungewohnte hohe Lautstärke. So war es dem geneigten Zuschauer beinahe unmöglich, den Ton von Golf und Mercedes zu unterscheiden.
Auf Seiten Malans kam die Unterstützung durch die Vuvuzelas leider etwas gar spät. Dieses stete Surren hatte mich beim Afrika Cup bereits nach fünfzehn Minuten beim Eröffnungsspiel völlig entnervt wegzappen lassen. Hätten die Malanser die Tröten früher eingeflogen, wer weiss, wie viele Churer Spieler und Fans darob irrsinnig geworden wären?
Die Halbfinals folgen nächste Woche. Ich bin ja mal gespannt, was sich die Fans für die nächste Runde einfallen lassen.
Real or fake, please do eveyorne (mostly your gun) a favor and refrain from flipping' the cylinder 80.250.99.170
29. 09. 2012