10.
2011
"Herzige" Geschichten
Nehmen wir einmal an. Der Messi, der kleine Fussball-Zwirbel aus Katalonien, gewinnt am Samstag noch mit dem grossen FC Barcelona den Champions-League Final. Zwei Tage später sitzt man bei Messi zu Hause in seiner Villa, wird von ihm bekocht und er berichtet mit funkelnden Augen von diesem grossartigen Erfolg. Unvorstellbar oder?
Wie wäre es damit. Unser Streit Mark, gewinnt mit seinen Islanders den Stanley Cup Titel in der besten Eishockeyliga der Welt. Im Anschluss an das Spiel trifft man unseren Mark zufällig an der Players-Party, gratuliert ihm zum Titel und seiner überragenden Leistung. Ebenfalls unvorstellbar oder?
Okay, ich bin ganz eurer Meinung. In Fussball und Eishockey unvorstellbar aber wie sieht es im Unihockey aus? Unserer „herzigen" Sportart, wo man sich noch kennt und hoffentlich noch grüsst? Wo Geld noch keine gewichtige Rolle spielt, dafür die so gern genannte „pure Leidenschaft" für die Sache? Im überschaubaren Unihockeysport gibt es diese Geschichten halt wirklich noch.
Zum Beispiel gewann die Torhüterin Linnea Lexe mit ihrem neuen Team Djurgarden vergangenen Samstag den Champions Cup im Unihockey. Der grösste Titel, den man auf Club-Ebene im Unihockey überhaupt holen kann. Nur zwei Tage später sitze ich am Abend bei der Unihockey-WG von Lexe in der Küche und werde von ihr mit schwedischen Spezialitäten bekocht.
Ebenfalls sehr nett war die Bekanntschaft 2009 beim SM-Final der Schwedischen Unihockey Liga in Stockholm. Peter Fischerström gewinnt mit AIK das Finalspiel gegen Warberg mit 6 zu 2. An der anschliessenden Players-Party trifft man den „O-Bein Peter" zufällig an der Bar, gratuliert ihm zum Titel und seiner tollen Leistung. Zur Feier des Tages spendiert man dem bestgelaunten „Fischer" noch ein „Stark Öl".
Auch ganz liebenswürdig ein bleibender Moment einiger Schweizer Fans beim erstmaligen WM-Titel Finnlands, 2008 in Prag. Ebenfalls an der Players-Party im altehrwürdigen Club Lavka trafen die Supporter aus der Schweiz auf den finnischen Spieler Vesa Punkari. Freundlich wird Herr Punkari von ihnen angesprochen und gefragt, ob sie nicht einmal die WM Goldmedaille anlegen dürfen? Die Jungs schwärmen heute noch davon, dass sie die ersten Schweizer mit einer Goldmedaille waren.
Es gibt noch viele solcher „herzigen" Geschichten, die zeigen wie klein und nett die Unihockeyszene manchmal noch ist. Irgendwie halt auch sympathisch, wie ich finde. Vielleicht darf man über fehlende Beachtung unserer Sportart jammern und mit einem Schmollmund in der Ecke sitzen aber damit wird sich bestimmt nichts ändern. Solange sich die Szene selber nicht wirklich für die eigene Sportart interessiert und der 3. Liga Spieler sich lieber ein Fussballspiel der Super-League antut, als ein SML-Spiel seiner eigenen Sportart besucht, solange wird es halt noch etwas dauern, bis zum nächsten Schritt in der Entwicklung.
Bis dahin sollten wir unsere „herzigen" Geschichten nicht vergessen und unsgegenseitig als Gute-Nacht-Geschichte in den Trainingslagern, im Bett der Jugendherberge, noch fleissig weiter erzählen. Denn ganz ehrlich, irgendwie macht es uns halt auch sympathisch, dass zumindest im Unihockey der alte Sporttip Werbespot mit Michel Zeiter „Ich han uf Sie gwettet" durchaus noch realistisch erscheint.
Also liebe Unihockeyszene, „Es isch jetzt Ziit. Ich han uf sie gwettet". Geniessen wir die Vorteile, solange wir uns noch alle kennen und lieb haben. Weiterhin viel Freude an den „herzigen" Geschichten, die uns das Unihockey(.ch) tagtäglich liefert...
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30. 09. 2012