11.
2004
CH-Cup Damen: Der Meister war zu stark
Das Viertelfinalspiel im Schweizer Cup begann für den «Underdog» aus Höfen optimal. Das erste Tor schossen nämlich die Oberländerinnen und nicht der mehrfache Schweizer Meister und Cupsieger aus der Nationalliga A. Eine knappe halbe Minute später glich Rychenbergs Norwegerin Linda Christiansen aber schon zum 1:1 aus. «Sie metzgen sich gut», sagte Höfens Präsident Peter Wenger während des Spiels.
Halbe Nati angerückt
Immerhin rückte Rychenberg-Winterthur in Spiez mit sechs Nati-Spielerinnen, mit der U19-Auswahlspielerin Ramona Ott und mit der Norwegerin Linda Christiansen, die in Spiez ihr zweitletztes Spiel für Winterthur bestritt, an. Im Gegensatz dazu stand bei Höfen mit Sandra Hadorn nur gerade eine U19-Nati-Spielerin im Einsatz.
Dass sich Höfen gegen die Oberklassigen gut hielt, fanden auch die Brüder Ronny und Lars Huber aus Wimmis. Diese Cuppartie war für die beiden Anlass, das erste Mal einen Unihockeymatch der Höfner Damen zu besuchen. «Die Spielerin Stephanie Zahnd hatte uns zum Matchbesuch animiert», sagte Ronny Huber.
Von Stephanie Zahnd bekamen die beiden lediglich einen halbstündigen Kurzeinsatz zu sehen. «Stephanie befindet sich im Moment in einem Welschland-Aufenthalt und kann nicht an allen Trainings teilnehmen. Deshalb spielt sie jeweils nur etwa eine halbe Stunde», sagte Trainer Roger Krebs.
Lars Huber hoffte nach dem ersten Drittel – es stand zu jenem Zeitpunkt 1:1 – gar auf einen Sieg der Höfnerinnen, während Ronny realistisch meinte: «Eigentlich bin ich optimistisch. Winterthur unterschätzt Höfen vielleicht, aber gewinnen werden sie am Ende wahrscheinlich doch.»
Klare Verhältnisse
Im zweiten Drittel geriet Höfen in Rückstand, der sich bis zum 2:6 im letzten Drittel ausbaute. «Da haben die Winterthurerinnen ihre Klasse unter Beweis gestellt. Wir wurden sofort bestraft», sagte Präsident Peter Wenger. Auf Seiten der Oberländerinnen fiel insbesondere die Verteidigerin Manuela Haussener auf. Sie behielt den Überblick, und sie konnte die Abwehr organisieren. «Sie ist eine Kämpferin», sagte Peter Wenger über Manuela Haussener.
Schwung mitnehmen
Manuela Haussener wusste: «Der Cup hat seine eigenen Gesetze. Wir hatten nichts zu verlieren.» Mit der ehrenvollen 4:7-Niederlage gegen den Meister ist Haussener trotzdem zufrieden. «Einzig das letzte Goal der Winterthurerinnen, eine halbe Minute vor Schluss, hätte nicht sein müssen. Wir schweben nicht gerade auf Wolke sieben, aber wir hoffen, dass wir den Schwung mitnehmen können.»
Vorgaben gut umgesetzt
Noch zufriedener als Manuela Haussener ist das Trainergespann Roger Krebs/Mike Utiger. «Wir hätten nie gedacht, dass das Team unsere Vorgaben so gut umsetzen könnte», äusserte sich Roger Krebs nach dem Match. Peter Wenger hatte gar ein Rähmli erwartet. «Wir hätten uns natürlich einen leichteren Gegner gewünscht. Aber gegen den Rekordmeister zu spielen war auch schön», so Krebs.
UHC Höfen - R.A. Rychenberg Winterthur 4:7 (1:1,1:3,2:3)
AC-Zentrum, Spiez - 120 Zuschauer
SR: Ruh / Siegfried
Tore: 11. Haldemann 1:0, 12. Kundert (Kristiansen) 1:1, 21. Jud (Kundert) 1:2, 23. Hofer 2:2, 25. Siegenthaler (Kristiansen) 2:3, 37. Kristiansen (Jud) 2:4, 46. Eberle (Kristiansen) 2:5, 47. Ertürk 2:6, 56. Seiler 3:6, 59. Seiler (Hofer) 4:6, 60. Ertürk (Eberle) 4:7
Strafen: Höfen 1x2', Red Ants keine
UHC Höfen: Christen, Baumgartner; Haussener, Hofer, Seiler, Holzer, Baumann, Zahnd, Feuz, Hadorn, Wenger, Haldemann, Egger, Stübi, Tschannen, von Weissenfluh, Schneider, Marti
Winterthur: Forster, Oberli, Tschümperlin; Schreiner, Kristiansen, Eberle, Füllemann, Jud, Flückiger, Ott, Siegenthaler, Hofstetter, Ertürk, Kundert, Breitenstein, Kocher, Benz, Müller
Bemerkungen: 41. Christen wehrt Penalty Winterthur ab, Höfen ohne Egli und Rösch (beide verletzt)
Best Players: Christen / Kristiansen