10.
2005
CH-Cup Frauen: Red Ants mit mehr Fortune
Dass die Churerinnen Tore schiessen könnten, bewiesen sie vor einer Woche beim 8:2 gegen die Burgdorf Wizards, am heutigen Abend schien das Winterthurer Tor aber wie vernagelt. Dabei verbrachte Red Ants Hüterin Sabine Forster einen eher ruhigen Abend, nur selten musste sie entscheidend eingreifen. Ihr Gegenüber Alexandra Boner hatte da schon mehr zu tun. Vorab im Mitteldrittel hatte sie alle Hände voll zu tun um ihre Mannschaft vor einem Rückstand zu bewahren. Gegen Gabi Breitenstein wehrte sie in der 36. Minute beispielsweise gleich zweimal mirakulös ab. Beim einzigen Treffer der Partie war sie aber machtlos. Die kurz zuvor eingewechselte Miriam Flückiger reagierte auf einen abgeprallten Ball im Slot am schnellsten. Dass dies der einzige Treffer der Partie bleiben sollte, war bis zu dem Zeitpunkt nicht absehbar.
Trotz dem „Fussballresultat“ war die Partie jederzeit spannend und unterhaltsam. „Eines der besten Spiele seit längerem“ wie eine Zuschauerin auf der Tribüne bekennen musste. Bis zur 40. Minute war die Partie äusserst taktisch geprägt. Die Churerinnen versuchten mit einer gut gestaffelten Deckung das Kombinationsspiel der Red Ants zu unterbinden und mit vereinzelten Kontervorstössen ihr Glück zu versuchen. Jenny Giger vergab die beste Möglichkeit kurz vor der zweiten Drittelspause . Winterthur-Coach Mark van Rooden überraschte zu Beginn mit der Nomination von Andrea Eberle als Flügel. Nach zwanzig Minuten brach er das Experiment aber wieder ab. Die flinke Eberle durfte wieder an ihren angestammten Platz in der Verteidigung zurück. Dort kamen ihre Fähigkeiten besser zur Geltung, nicht unverdient wurde sie als beste Spielerin ihres Teams ausgewählt. Die Winterthurerinnen waren zwar mehrheitlich im Ballbesitz, taten sich aber gegen die Churer Abwehr im Abschluss schwer. „Wir sind noch nicht da wo wir sein sollten“ gab sich auch die neue Red Ants Stürmerin Lea Mayer nach der Partie selbstkritisch.
Im letzten Abschnitt waren die Piranhas gefordert mehr fürs Spiel zu tun, zu zwingenden Chancen kamen sie aber zu selten. Die routinierten Zürcherinnen behielten die Ruhe und versuchten ihrerseits mit schnellen Kontern zu reüssieren. Dramatisch wurde es vor allem gegen Ende der Partie. Mit etwas Glück – drei Sekunden vor Schluss verpasste die junge Sina Casutt knapp den Ausgleich – brachten sie das 0:1 über die Runden. Piranha-Sportchef Beat Boss analysierte die Partie kurz und präzis: „Wir haben ein Tor zu viel erhalten und eines zu wenig geschossen.“ Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Piranha Chur – Red Ants Rychenberg Winterthur 0:1 (0:0, 0:1, 0:0)
Gewerbeschule, Chur – 150 Zuschauer
SR: Bösch / Schwarz
Tor: 22. Flückiger (D. Mayer) 0:1
Strafen: Piranha 1x2', Red Ants keine
Piranha Chur: Boner; Dubacher, Theus; Schütz, Buff; Giger, Sabrina Arpagaus, Gabathuler; Casutt, Kaufmann, Moser (41. Bless)
Red Ants Winterthur: Forster; Breitenstein, Jud; Siegenthaler, Kocher (21. Flückiger); Kundert, Lea Mayer (34.- 40. Ebert), Hofstetter; Eberle, Deborah Mayer, Benz
Bemerkungen: Piranha Chur ohne Wegmann (verletzt), Red Ants Winterthur komplett; 57. Time-out Piranha
Best Player: Boner / Eberle