02.
2015
Dietlikon tat sich schwer
Den überraschend spannenden Cupfinal der Frauen gewann Dietlikon 3:2 gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Floorball Riders. Bis zum Schluss musste der haushohe Favorit zittern.
Vieles war im Vorfeld des Frauen-Cupfinals erwartet worden, aber nicht, dass Dietlikon bis zur 54. Minute warten musste, ehe es erstmals mit zwei Toren in Führung ging. Es war Rebecca Hermann, die mit einem herzhaften Schuss das 3:1 markierte. Die Entscheidung war dies aber nicht. Gut 90 Sekunden vor der Sirene verkürzte die Alt-Internationale Andrea Benz auf 2:3. Zu mehr reichte es den aufopferungsvollen Riders nicht mehr. Nach sechs Jahren ging der Pott wieder nach Dietlikon.
Nein, so hatte sich Dietlikon, in der Meisterschaft 37 (!) Punkte vor den Riders liegend, den Final wohl nicht vorgestellt. Schon als die haushohen Favoritinnen nach zehn Minuten immer noch kein Tor erzielt hatten, ging ein Raunen durchs Publikum. Die Riders zogen ein engmaschiges Netz vor dem eigenen Tor auf und blockten alles ab, was von Dietlikon aufs Tor kam. Das kam oft auch neben das Gehäuse, ansonsten zeigte Riders-Torfrau Martina Fauser eine brillante Vorstellung. „Ihr kann man nur gratulieren", musste auch Dietlikons Natispielerin Tanja Stella anerkennen.
Erst in der 19. Minute erzielte Petra Weiss den lang ersehnten Führungstreffer. Sicherheit verlieh dieser aber nicht. Erst glich die Riders-Polin Natalia Legowska aus (24.), kurz danach durfte sie sogar zum Penalty antreten. Knapp zog sie den Ball aber zurück, die bereits aufs Feld eilenden jubelnden Riders-Spielerinnen mussten ohne Torerfolg auf die Bank. Dafür traf Weiss zehn Minuten später zum 2:1.
„Klar sind wir enttäuscht", sagte Riders-Stürmerin Sira Alder, „wenn du so nah dran bist, willst du auch gewinnen." Aber klar, vor dem Spiel hätten sie für so ein Resultat sofort unterschrieben, sagte Alder weiter. Als moralischer Sieger durften die Zürcher Oberländerinnen das Feld trotzdem verlassen. Während sie in der Meisterschaft oft zweistellig gegen Dietlikon verloren, verkauften sie ihre Haut im Cupfinal sehr teuer. „Das Resultat gibt Mumm für die weitere Meisterschaft", war Alder überzeugt.
Vom knappen Ausgang nicht beeindrucken, liessen sich die Dietlikerinnen nach Spielschluss. Ausgiebig wurde der sechste Cupsieg bejubelt. „Am Schluss ist egal wie hoch du gewinnst, unter Sieger Cupfinal 2015 wird nun Dietlikon stehen", sagte Stella nüchtern. Wichtiger sei gewesen, endlich wieder einen Titel zu gewinnen, so die Schweden-Rückkehrerin. Ihr erster Block habe Mühe gehabt, die Chancen zu verwerten, „dafür war der zweite und dritte Block parat".
Dietlikon - Riders Dürnten-Bubikon-Rüti 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
Wankdorfhalle Bern. - 1676 Zuschauer. - SR Hohl/Keel.
Tore: 19. Weiss (Wiki) 1:0. 24. Legowska (Thoma) 1:1. 34. Weiss 2:1. 54. Hermann (Altwegg) 3:1. 59. Benz (Legowska) 3:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Dietlikon, keine gegen Riders Dürnten-Bubikon-Rüti.
Dietlikon: Schmid; Wüthrich, Stella; Streiff, Altwegg; Zellweger, Hollenstein; Weiss, Kuoni, Michelle Wiki; Hermann, Bärtschi, Ackermann; Gämperli, Schmucki, Bachmann; Pedrazzoli, Güttinger, Walter
Floorball Riders: Fauser; Radacsi, Timmel; Grob, Spaargaren; Pfister, Linhardt, Alder; Thoma, Benz, Legowska; Carisch, Malzacher, Müller; Kuratle, Kuster, Jablonowska
Bemerkungen: Dietlikon ohne Lindén, Zimmermann (verletzt). - 24. Legowska verschiesst Penalty, 54. (53:17) Time-out Riders Dürnten-Bubikon-Rüti