Wer rettet die Saison?

Noch selten war ein Cupfinal so brisant, wie der diesjährige Männerfinal. Entweder Wiler-Ersigen oder Grünenmatt können ihre Saison mit einem Titel beenden. Gedanken an die Playoffs muss keiner verschwenden.

Als sich Wiler-Ersigen und Grünenmatt am 20. Januar für den Cupfinal qualifizierten, war die Meinung rasch gemacht: Laaaangweilig. Einzig, ob Wiler-Ersigen den Cupfluch endlich besiegen kann, fragte sich die Unihockey-Schweiz. «Wenn nicht jetzt, wann dann?», die einhellige Meinung, Grünenmatt wurden nur Aussenseiterchancen zugebilligt. So weit, so gut.

Seit letztem Sonntag sieht die Sache aber anders aus. Wiler-Ersigen ist bereits aus den Playoffs ausgeschieden. Der Cupfinal ist nun der Rettungsanker, um die durchzogene Saison mit einem Titel zu retten. Zum Glück wurde die Wankdorfhalle nicht, wie einst angekündigt, gesprengt. «Wir können im Cup fast nur gewinnen», ist Sportchef Matthieu Pulver überzeugt. Dagegen sprechen die acht Finalniederlagen bei neun Teilnahmen. Aber da begannen wenige Tage später auch jeweils die Halbfinalpartien. «Wir haben die grosse Chance die Saison mit einem Titel abzuschliessen, das wird jeden speziell motivieren», glaubt Pulver.

Bei Grünenmatt war der Cupfinal in den letzten Wochen das bestimmende Thema. Seit dem Ausscheiden aus den Playoffs gegen Qualisieger Malans vor zwei Wochen, konnten sich die Mätteler auf Tag X vorbereiten. «Die Vorfreude ist riesig, für unseren Verein ist der Cupfinal eine riesen Kiste», erzählt Torhüter Pascal Haab. Für ihn eine doppelt spezielle Sache - vor zwei Jahren letztmals erlebte er den Final auf der Wiler-Bank.

Mit «Kampf, Wille, Secklen und Vollgas», will Grünenmatt gegen Wiler-Ersigen bestehen. So wie es das vor einem Jahr in den Playoff-Viertelfinals tat und es zwischenzeitlich 2:1 für Grünenmatt stand. Auch Alligator Malans bekam den Mätteler Kampfgeist zu spüren. In den Playoffs- speziell in Spiel 2 und 3 - forderten die Emmentaler den Qualisieger stark. Dort zeigten sie auch, warum sie im Cuphalbfinal gegen die Alligatoren im Penaltyschiessen gewannen. Erst in der Verlängerung gewann der UHCG im Viertelfinale gegen Mittelland.

Zittern musste auch Wiler-Ersigen im Cuphalbfinal. Zwar führte es mit 5:1 gegen Chur, doch die Bündner holten bis auf ein Tor auf. Noch knapper war das Achtelfinal gegen den B-Ligisten Sarganserland, wo Wiler-Ersigen zwar 5:0 führte nach dem ersten Drittel, dann sich aber erst im Penaltyschiessen mit 7:6 für die Viertelfinals qualifizierte. Dort wurde Köniz dann aber souverän mit 5:3 bezwungen. In der Meisterschaft gewann Wiler-Ersigen 8:3 und 8:7 gegen Grünenmatt.

Unsere Prognose: Schafft es Wiler-Ersigen nicht, gleich zu Beginn ein, zwei Tore vorzulegen, wird der diesjährige Cupfinal zu einem Highlight. Je länger die Partie ausgeglichen steht, werden die Grünenmatter Spieler sich die Socken heiss laufen. Trotzdem geben wir Wiler-Ersigen eine grössere Siegeschance. Der Wille, die Saison mit einem Titel abzuschliessen, ist zu gross für Grünenmatt, welches erstmals im lauten Rund der Wankdorfhalle spielt.
Resultattip: Wiler-Ersigen gewinnt 6:4