02.
2023
"Die Chancen wären da gewesen"
Nach dem Sieg 2022 erlitt Aline Wiedmer mit Oekingen diesmal eine Niederlage gegen die Kloten-Dietlikon Jets. Während ihrer Zeit auf dem Grossfeld spielte Wiedmer selber einmal zwei Saisons für die Dietliker U21-A.
Im Gegensatz zu einigen ihrer Teamkolleginnen war es für Aline Wiedmer „erst" die zweite Teilnahme am Final des Ligacups. Dafür spielte sie auf dem Grossfeld schon für die U21 der Wizards und von Dietlikon, in der NLA später für Aergera Giffers und Zug United. Nach dem 13:8-Sieg im Vorjahr gegen die Jets setzte es diesmal gegen die gleichen Gegnerinnen eine 9:13-Niederlage ab. Nach dem Spiel konnten wir uns mit der 26-jährigen Stürmerin unterhalten.
unihockey.ch: Anders als vor einem Jahr hat es heute nicht ganz gereicht. Woran lag es?
Aline Wiedmer: Ich würde sagen, das Glück stand einfach nicht auf unserer Seite. Wir haben zu viele kleine Fehler gemacht und sie haben ihre Chancen gnadenlos ausgenutzt. Bei den Jets hat es viele gute Einzelspielerinnen, das war uns klar. Aber wir sind ein cooles Team und haben es auch gut gemacht.
Das erste Drittel war recht spektakulär, danach habt ihr euch mit dem Toreschiessen etwas schwerer getan. War das entscheidend?
Ich denke, dass wir viele gute Abschlussmöglichkeiten hatten, aber einfach die Tore nicht schossen. Das ist sehr schade, weil die Chancen da gewesen wären. Ich finde, wir hatten genau so viele gute Möglichkeiten wie die Jets.
In deinem Unihockey-Lebenslauf stehen unter anderem die Wizards, Dietlikon und Giffers. Wie bist du in Oekingen gelandet?
Das hat vor allem mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun. Ich musste in der NLA zurücktreten, da ich im Schichtdienst arbeite. Mehr als zwei Trainings pro Woche lagen da einfach nicht mehr drin. Auch bei Oekingen kann ich nicht jedes Mal anwesend sein und schaue einfach, dass ich mein Bestmögliches mache um Job und Unihockey unter einen Hut zu bringen. Darum bin ich also vor zwei Jahren in der 1. Liga Kleinfeld gelandet, aber es gefällt mir wirklich gut hier, da wir ein echt cooles Team haben.
Du sprichst euer Team an - einige Spielerinnen waren schon zum sechsten oder siebten Mal hier mit dabei. Sind das allenfalls sogar noch die ehrgeizigsten, weil sie einfach immer wieder gewinnen wollen?
Ja, einerseits ist das sicher so. Andererseits sind wir wirklich alle sehr motiviert, haben einen tollen Zusammenhalt und motivieren uns gegenseitig.
Noch ein Wort zum Gegner. Nach 30 Minuten können sie zwei Weltmeisterinnen und Mitglieder der Hall of Fame des Weltverbands einwechseln... Wie ist es, gegen so jemanden zu spielen?
Ganz ehrlich gesagt, legten wir nicht so einen grossen Wert darauf. Natürlich wussten wir, dass sie einige sehr gute Spielerinnen haben. Aber wir hatten sicher nicht Angst oder so. Einigen von uns sind diese ehemaligen NLA- oder Nationalspielerinnen vielleicht auch etwas weniger bekannt, da wir ein Kleinfeldteam sind. Bei uns kennen viele die Spielerinnen der höchsten Grossfeldligen nicht unbedingt so gut. Und ich finde, man sollte da auch nicht allzu viel Wert darauf legen.
In der Meisterschaft spielt ihr Turniere mit 2x20 Minuten nicht-effektiver Spielzeit, im Cup 3x20 Minuten effektiv. Wie schwierig ist es da jeweils, sich umzustellen?
Ich finde, es macht einen enormen Unterschied! Das ist vielleicht auch ein bisschen das Erfolgsrezept von Oekingen, dass wir eigentlich sehr gerne diese 3 mal 20 Minuten spielen. Manchmal haben wir im Turniermodus fast zu wenig Zeit, um richtig ins Spiel zu kommen. Man muss sich einfach daran gewöhnen - auch für mich als ehemalige Grossfeldspielerin war es zu Beginn ein recht grosser Unterschied.