12.
2018
Kotilainens dunkle Zeit
Peter Kotilainen war der goldene MVP der WM 2016 und erzielte im Final zwei Tore. Im Final 2018 in Prag wiederholte er dieses Kunststück. Zwischen diesen Höhepunkten kämpfte er abseits des Feldes jedoch gegen schwere Alkoholprobleme.
Der Name Peter Kotilainens war nach der Weltmeisterschaft 2016 in aller Munde. Er gewann die Skorerwertung und führte im Finalspiel Finnland mit zwei Treffern zum WM-Titel. Doch nach dem Gewinn dieser Goldmedaille verlief Kotilainens Leben abseits der Unihockeyfelder alles andere als rosig. „Kurz vor der Weltmeisterschaft hatte ich in der Schule sehr viel zu erledigen, da diese im folgenden Sommer zu Ende ging. Ich spürte grossen Druck und hatte nach den Spielen ein Gefühl von Leere. Ich erfreute mich ab nichts mehr in meinem Leben und war physisch und psychisch am Ende", gestand Kotilainen der finnischen Boulevard-Zeitung „Ilta-Sanomat".
Eine Rückenverletzung verunmöglichte das folgende Sommertraing und Kotilainen verfiel je länger je mehr in eine Depression. „Der Herbst 2017 war die Hölle. Ich trank viel zu viel Alkohol und mein ganzes Leben schien in die falsche Richtung zu gehen. Ich war am Boden und zerstörte meine Gefühle mit Alkohol. Ich war schon immer eine Person, die im Leben einen Kick benötigt. Als dieser Kick nicht vom Unihockey kam, suchte ich ihn auf dem falschen Weg", blickt Kotilainen zurück.
Um die Weichen richtig zu stellen, begab er sich einen Monat lang in eine Entzugsklinik, die er Anfang 2018 wieder verliess. Er schaffte das Comeback in der Nationalmannschaft, erzielte in der O2-Arena in Prag beim 6:3-Sieg der Finnen über Schweden erneut zwei Finaltore und darf sich jetzt zweifacher Weltmeister nennen. Seine Fehler von vor zwei Jahren will er auf keinen Fall wiederholen. „Ich nehme einen Tag nach dem anderen", hat er sich vorgenommen.