Ausgabe 185, März 2022 - Saison 2021/2022
Aaaaachtung!
Wenn ein Spieler auf der höchsten Stufe der U18- und U21-Junioren fünfmal Meister wird und dabei mehrfach absurd hohe Skorerwerte abliefert, sind die Erwartungen an die folgende NLA-Karriere automatisch riesig. Das war beim von der halben Liga gejagten Noah Püntener der Fall, als er den alles dominierenden Nachwuchs des SV Wiler-Ersigen verliess, um in der Saison 2019/20 beim HC Rychenberg seine Rookie-Saison in der höchsten Liga in Angriff zu nehmen. Es wurde eine anständige Spielzeit mit 14 Skorerpunkten. Der HCR erreichte die Playoffs und lag in diesen gegen Alligator Malans vorne, als die Saison abgebrochen wurde. Im Cup war erst im Halbfinal gegen Alligator Endstation. Püntener war bereit für mehr. Viel mehr. Mit grossen Ambitionen richtete er seinen Blick nach vorne auf die nächste Saison. Rückblickend darf gesagt werden - die Gefahr, dass die hochfliegenden Pläne scheitern würden, war real gegeben. Beruflich arbeitete der junge Berner erstmals Vollzeit, nachdem er zuvor an der Sportschule Erlen und als Sportler-Lehrling bei den SBB immer genug Zeit für den Sport vorfand. Alleine in einer eigenen Wohnung in einer neuen Stadt, im Sommer 2020 die Rekrutenschule - es waren viele Veränderungen auf einmal. Dazu kam der sich selber auferlegte Druck, richtig durchstarten zu wollen.
Artikel lesen
Leseproben zu dieser Ausgabe
Neue Allzweckwaffe
Im Nationalteam ist Brigitte Mischler als kompromisslose Verteidigerin bekannt. Bei den Kloten-Dietlikon Jets hat die Baslerin in dieser Saison ihre Skorerqualitäten wiederentdeckt und sogar die Topskorer-Wertung gewonnen.
Artikel lesen
Pendler zwischen zwei Ligen
Luca Rizzi spielte während fast zwei Saisons für seinen Herzensklub Davos-Klosters und für Sarnen. Reisestrapazen sind nichts Neues für den 26-jährigen Bündner, der in Oerlikon wohnt und jeweils am Freitag nach Davos ins Training reist.
Artikel lesenLuca Rizzi spielte während fast zwei Saisons für seinen Herzensklub Davos-Klosters und für Sarnen. Reisestrapazen sind nichts Neues für den 26-jährigen Bündner, der in Oerlikon wohnt und jeweils am Freitag nach Davos ins Training reist.
Luca Rizzi musste sich im Dezember entscheiden. Iron Marmots Davos-Klosters oder Ad Astra Sarnen, NLB oder NLA? Welches der beiden Team würde im aktuellen Abstiegskampf auf seine Unterstützung zählen dürfen? Das waren die Fragen, die er sich stellen musste. Rizzi entschied sich für seinen Herzensklub aus dem Landwassertal. Auch, weil er noch nicht weiss, was nächste Saison sein wird. Ob es für ihn eine neunte Spielzeit mit dem NLB-Team Davos-Klosters geben wird oder nicht. «Es fühlte sich nicht richtig an, mich gegen den Verein zu entscheiden, dem ich seit Juniorenzeiten immer treu geblieben war», sagt er.
Rizzi, der 26-jährige Davoser, lebt aus beruflichen und studiumsbedingten Gründen seit 2017 im Kanton Zürich lebt - aber auch, «weil ich mal von Davos weg wollte». Zuerst landete er in Bassersdorf, seit vergangenem Frühling ist Oerlikon sein neues Zuhause, wo er mit einem Kollegen in einer WG wohnt. Doch der Kanton Graubünden ist die Heimat geblieben, wo er beim Klub Davos-Klosters als Sechsjähriger damit begann, alle Nachwuchsstufen zu durchlaufen.
Konstant treffsicher
In seinem Stammklub machte er schon früh mit vielen Toren und Vorlagen auf sich aufmerksam. Dies hat er in der NLB beibehalten, Saison für Saison lieferte er zwei Punkte pro Spiel ab. In den sechs Saisons von 2014/15 bis 2019/20 zeigt seine Statistik eine unglaubliche Konstanz - er hatte immer zwischen 45 und 55 Skorerpunkten auf seinem persönlichen Konto.
Klar also, dass Rizzi Begehrlichkeiten weckte. Auch in der höchsten Spielklasse. Im Sommer 2020 das erste Mal, als das damalige NLA-Schlusslicht Sarnen anfragte und Rizzi das Angebot noch ausschlug. Zu wichtig waren ihm die Kollegen im Davoser Team, zu verbunden fühlte er sich seiner Heimat. Doch als im Herbst desselben Jahres der Spielbetrieb in der NLB coronabedingt abgebrochen wurde und die Obwaldner erneut anklopften, wagte er den Schritt doch noch. Jedoch nicht, ohne zuerst abzuklären, ob das für die Spieler im Team stimmen würde, wenn da einer von ausserhalb käme und vielleicht dem einen oder anderen Akteur den Stammplatz streitig machen würde. Es war okay und Rizzi schlug ein. Ihm gelangen in elf Spielen zwölf Punkte (vier Tore und acht Vorlagen). «Gerechnet habe ich nicht damit, deshalb war meine gute Ausbeute eine schöne Überraschung. Aber ich habe schon gehofft, dass ich auch eine Liga höher etwas reissen könnte», so der Stürmer.
Unterwegs im ÖV
Zusätzlich aufwendig geworden ist es für Rizzi nun in dieser Saison. Weil kurz vor dem Saisonstart wiederum Sarnen auf ihn zukam und anfragte, entschied er sich für eine doppelte Spielberechtigung bei den Obwaldnern neben seinem Engagement in Davos. Dass er sich davon überzeugen liess, hat vor allem damit zu tun, dass er die Teamkollegen und das Gefüge bei Sarnen ähnlich zu schätzen weiss, wie er dies seit einer Ewigkeit auch in seiner Heimat tut. «Sonst würde ich nicht seit Jahren jeden Freitag fürs Abschlusstraining und die Spiele am Wochenende nach Davos reisen, sondern bei einem Klub im Kanton Zürich anheuern.»
Rizzi legt die Reise am Freitag jeweils mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück und absolvierte wöchentlich jeweils zwei weitere Einheiten in Sarnen, was von Oerlikon aus für den Hin- und Rückweg ebenfalls ganze drei Stunden in Anspruch nimmt. «Das Generalabonnement brauche ich definitiv genug», sagt er lachend. Seit klar ist, dass er den Kampf um den Ligaerhalt bei den Davosern bestreitet, ist er bei den Obwaldnern nicht mehr im Training und hält sich individuell fit.
Während der Qualifikation war es ein grosser Aufwand für einen nicht sonderlichen grossen Ertrag. Weil es viele Überschneidungen gab und Davos-Klosters dabei immer Priorität genoss, kam er bei Sarnen «nur» auf sechs Partien. Den frühen Höhenflug mit der Schweden-Connection, der aber schnell abflaute, erlebte er hautnah mit und trug selbst mit vier Toren und zwei Vorlagen einen Punkt pro Spiel bei. Für Davos, das die Playoffs deutlich verpasste, traf er weniger häufig als in früheren Jahren, auch wenn er mit 29 Punkten teaminterner Topskorer blieb - es war die schlechteste Ausbeute seit Langem. «Unterbewusst war es für mich wohl doch schwierig, beide Teams unter einen Hut zu kriegen, um jeweils meine Top-Leistung abzurufen», zieht Rizzi Bilanz.
Den ganzen Text lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.
Inhalt
Kurznews
Rührende Widmung, Hartwall steigt aus, der Capo, Retro. Dazu wird gut gebrüllt.
Aaaachtung!
Sportsoldat Noah Püntener meldet sich zum Dienst bereit. Der 22-Jährige profitiert von der Spitzensportförderung der Armee und zahlt die Freiheiten mit Skorerpunkten zurück.
Pendler zwischen zwei Ligen
Luca Rizzi spielte während fast zwei Saisons für seinen Herzensklub Davos-Klosters und für Sarnen. Reisestrapazen sind nichts Neues für den 26-jährigen Bündner, der in Oerlikon wohnt und jeweils am Freitag nach Davos ins Training reist.
Raphael Röthlin zieht es von Bülach nach Winterthur. (Bild: Zürcher Unterländer)
Seitenwechsel
Raphael Röthlin wechselt nach fünf erfolgreichen Jahren beim 1.-Liga-Spitzenteam Bülach Floorball nach Winterthur, um Cheftrainer der Red Ants zu werden. Der 42-Jährige freut sich auf die neue Herausforderung.
Dramatische Quali
Obwohl Chur Unihockey und die Tigers in der Qualifikation eifrig punkteten, wurden die Playoffs verpasst. Noch nie holten die Teams auf den Rängen 9 und 10 so viele Punkte. GC marschierte souverän durch und muss nun den Qualisieger-Fluch besiegen.
Nina Metzger und Leonie Wieland entscheiden den Frauen-Cupfinal 2022. (Bild: Dieter Meierhans)
Die Cupfinals
Endlich wieder eine Titelvergabe vor vollen Rängen. Die Kloten-Dietlikon Jets feiern den zehnten Cupsieg, GC lässt gegen Rychenberg trotz gelber Wand nichs anbrennen.
Die Ligacup-Finals
Oekingen und Wiler holten sich in der Wankdorfhalle die ersten Titel, die seit zwei Jahren auf dem Kleinfeld vergeben wurden. Die Affichen zwischen den Kleinfeld-Titanen und den mit ehemaligen Internationalen gespickten Herausforderern boten reichlich Glamour.
Pingpong
unihockey.ch nimmt es mit Viviane Lenz (Frauenfeld) und Remo Buchli (Alligator) kurz persönlich.
Neue Allzweckwaffe
Im Nationalteam ist Brigitte Mischler als kompromisslose Verteidigerin bekannt. Bei den Kloten-Dietlikon Jets hat die Baslerin in dieser Saison ihre Skorerqualitäten wiederentdeckt und sogar die Topskorer-Wertung gewonnen.
Pixbo-Skorer Felix Lanver. (Bild: Per Wiklund)
Neue Gesichter
Einige Stammgäste aus den vordersten Positionen der SSL-Skorerlisten sind verschwunden, oder von neuen Kräften verdrängt worden.