Ausgabe 191, September 2022 - Saison 2022/2023
Frischer Wind
Zwei Aufsteiger auf einen Streich gab es in der Schweiz seit Einführung der Viertelfinals noch nie. Dass die Promotion in der Ligaqualifikation völlig verdient bewerkstelligt wurde, unterstreicht die Stärke der beiden Neuankömmlinge. Anders als beispielsweise bei Thun oder Sarnen erfolgte der Aufstieg nicht unerwartet und das Mitspielen in der NLA wird nicht als «Abenteuer» bezeichnet. Basel und Thurgau haben lange und beharrlich auf dieses Ziel hingearbeitet und hegen dementsprechend auch eine Liga höher Ambitionen. «Unsere Spieler sind sehr hungrig, für uns sind die Playoffs das klare Ziel. Wir wissen, dass wir noch nicht am Ende unserer Entwicklung angelangt sind», macht Beni Bötschi, Sportchef von Floorball Thurgau, eine Kampfansage in Richtung Konkurrenz. Etwas zurückhaltender tönt es in Basel. Das Wort «Playoffs» nimmt Sportchef und Nationalspieler Patrick Mendelin nicht direkt in den Mund. «Aber um unser Minimalziel Ligaerhalt zu erreichen, wäre eine Playoff-Quali der schnellstmögliche Weg dazu.»
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Ein ganz Grosser
Robin Nilsberth zählt auch mit 33 Jahren zu den besten Verteidigern der Welt. Eine Leaderfigur für Zug United, eine Bereicherung für die NLA.
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Drei Rennen
Die Jets bleiben trotz Umbruch in der Rolle der Gejagten, aber die Skorps und Piranha lauern. Wie weit kommt Zug mit seinen neuen Skorerinnen?
Artikel lesenDie Jets bleiben trotz Umbruch in der Rolle der Gejagten, aber die Skorps und Piranha lauern. Wie weit kommt Zug mit seinen neuen Skorerinnen?
Wenn ein Meister fast ein Dutzend Spielerinnen verliert und trotzdem erster Anwärter auf den Titel bleibt, wurde im Sommer an der Transferfront vieles richtig gemacht. Die Jets müssen in der nächsten Saison ohne das zurückgetretene Duo Mischler/Hintermann auskommen, auch die dreifache Weltmeisterin Iza Rydfjäll hängte den Stock an den Nagel. Nati-Goalie Monika zog nach Schweden. Die Abgänge wurden mit drei Jung-Internationalen von Piranha, zwei Ameisen, Finnland-Rückkehrerin Céline Stettler (im Moment nach einer Operation noch ausser Gefecht) und drei neuen Ausländerinnen kompensiert. Bis die Jets eine neue Hierarchie gefunden haben, wird es Zeit brauchen, doch die Qualität für grosse Taten ist zweifellos vorhanden.
Verfolger mit Ambitionen
Mit dem Sieg am Supercup deutete Piranha an, dass die Superfinal-Klatsche vom April vergessen ist und wieder nach vorne geblickt wird. Trotz der Abgänge zu den Jets und von Nela Jirakova in die SSL bringen die Bündnerinnen zwei starke Formationen zusammen, die den nachrückenden Juniorinnen Sicherheit verleihen. Bleiben die Leistungsträgerinnen gesund, ist ein erneuter Einzug in den Superfinal möglich.
Die Skorps werden da allerdings ihr Veto einlegen und im kommenden Frühling selber wieder auf der grossen Finalbühne stehen wollen. Lukas Schüepp kann mit einer eingespielten, praktisch unveränderten Truppe den eingeschlagenen Weg fortsetzen, der mit dem Halbfinal-Out gegen Piranha einen unerwarteten Dämpfer erlitt. Gelingt in dieser Saison der letzte Schritt zum Gipfel, sprich einem Titel?
Es wird eng
Hinter dem Spitzentrio wird es eng. Bei den Red Ants, den Wizards, Zug und BEO stehen im Vergleich zum letztjährigen Saisonstart neue Chefs an der Bande. Die Winterthurerinnen haben unter Raphael Röthlin ihr bis anhin schmales Kader verbreitert, qualitativ hochwertige Zuzüge gelangen bis jetzt aber nicht - oder schiesst Malin Brolund beim zweiten Anlauf in Winterthur Tore? Auf den von Bülachs Männern gekommenen Übungsleiter wartet viel Ausbildungsarbeit.
Die Wizards vertrauen nach vier Jahren unter dem zu Piranha zurückgekehrten Mirco Torri neu dem Duo Jonas Gruber und Joël Rosolen. Die beiden haben die Aufgabe gefasst, das vorhandene Talent in konstantere Leistungen und mehr Punkte umzusetzen - müssen aber erst einmal die wegfallenden Tore der abgetretenen Simone Wyss kompensieren.
Tore schiessen sollte Zug United diese Saison leichter fallen. Headcoach Sascha Rhyner darf sich mit den Zuzügen von Isabelle Gerig und der Tschechin Denisa Ratajova über zwei Skorerinnen von Weltformat freuen. Nimmt Zug Fahrt auf, könnte das für Playoff-Halbfinals reichen.
UH Berner Oberland hingegen muss nach zwei mageren Jahren den Weg zum gegnerischen Gehäuse erst wieder finden, zumal mit den finnischen Internationalen Hanna Niemelä und Sara Piispa zwei Fachkräfte in diesem Bereich nicht mehr da sind. Ela Piotrowska, die im Verlauf der letzten Saison das „finnische Missverständnis" Seppo Pulkkinen als Chef ablöste, ist die einzige weibliche Cheftrainerin der Nationalliga. Als ehemalige Stürmerin wird die Polin wissen, was ihr Team braucht.
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Inhalt
Agenda
Die wichtigsten Termine der Saison auf einen Blick.
Ein ganz Grosser
Robin Nilsberth zählt auch mit 33 Jahren zu den besten Verteidigern der Welt. Eine Leaderfigur für Zug United, eine Bereicherung für die NLA.
Die Heim-WM
Der grösste Event der Schweizer Unihockey-Geschichte.
Nach zehn Jahren kehrt die Männer-WM in die Schweiz zurück. (Bild: Erwin Keller)
Saisonvorschau Männer NLA
Zwei starke Aufsteiger machen das Playoffrennen so spannend wie noch nie. Oben fordern Zug und Rychenberg die drei Meisterteams der letzten Jahre.
Floorball4all
Unihockey für Strassenkinder in Ecuador.
Saisonvorschau Frauen NLA
Die Jets bleiben trotz Umbruch in der Rolle der Gejagten, aber die Skorps und Piranha lauern. Wie weit kommt Zug mit seinen neuen Skorerinnen?
Saisonvorschau Männer NLB
Die beiden langjährigen Dominatoren sind weg. In der plötzlich sehr ausgeglichenen Liga scheinen Thun und die Jets die besten Karten zu haben.
Ondrej Papousek und der UHC Thun wollen wieder nach oben. (Bild: Wilä Hinz)
Saisonvorschau Frauen NLB
Es bahnt sich eine Zweiklassengesellschaft an - mit völlig offenem Ausgang an der Spitze und einem gesetzten Schlusslicht.
Saisonvorschau 1. Liga Kleinfeld
Oft versuchen wir in der Kristallkugel zu lesen, diesmal stochern wir im Kaffeesatz.