12.
2015
Neue Unihockey-Akademie geplant
Die führenden Unihockey-Vereine der Region untere Emme - Wizards Bern Burgdorf (Frauen) und Wiler-Ersigen (Männer) - planen gemeinsam den Aufbau einer Unihockey-Akademie.
Dabei soll talentierten und motivierten UnihockeyspielerInnen aus der Region aber auch der ganzen Schweiz die Möglichkeit geboten werden, speziell gefördert zu werden und die diversen schulischen Angebote in der Region wahrzunehmen. Das Projekt soll auf das nächste Schuljahr im August 2016 lanciert werden, schon ab Januar werden regelmässige Talenttrainings angeboten. Standorte dafür sind Burgdorf, Kirchberg und Zuchwil. Der Aufbau des Konzepts mit fachlich bestens ausgewiesenen Trainern und möglichst vielen Trainingsangeboten ist bereits im Aufbau. Das Konzept wird vom ehemaligen Unihockey-Natispieler Marcel Kaltenbrunner und der Firma hofbauer gmbh der Gebrüder Hofbauer erarbeitet, welche schon seit einiger Zeit auch Trainings-Days und Camps anbietet. Für die sportliche Leitung ist Wiler Nachwuchs-Chef Lukas Schüepp vorgesehen, der über alle nötigen Diplome verfügt.
„Die Kontakte zu den Schulen werden über die Vereine gesucht", so Wizards Sportchef Martin Läng. So habe die Talent Emmental/Oberaargau (vormals Talenta) mit Schulstandorten Burgdorf, Langenthal und Huttwil schon starkes Interesse signalisiert und laut Marcel Siegenthaler, Sportchef bei Wiler-Ersigen, habe der SVWE mit dem geplanten Beitritt zur Stiftung Leistungssportzentrum Solothurn (LZSO) die Kontakte zur Kantonsschule Solothurn und der Sekundarschule Schützenmatt offizialisiert.
Der nächste Schritt ist nun die Information interessierter Talente. Geplant sind dabei nach Neujahr Informationsveranstaltungen. „Wir werden diese zeitnah durchführen", so Läng, da auch die Sportklassenangebote jeweils anlässlich dieser Infoveranstaltungen vorgestellt werden. Auch für Talente, die eine Lehre absolvieren, stehen die Förderprogramme offen. Es sind ebenfalls die beiden Vereine, die zusammen mit interessierten Talenten und deren gesetzlichen Vertretern den Kontakt mit den entsprechenden Lehrbetrieben suchen und mithelfen, zielgerichtete Lösungen zu erarbeiten. Zudem sollen Lehrbetriebe gezielter zu Informationen kommen, wie explizite Sportlerlehrstellen zu schaffen sind.
Verband sendet positive Signale
Das Projekt kommt bestens einher mit den Bemühungen des Schweizer Unihockey Verbandes, sogenannte regionale Leistungszentren aufzubauen. Dazu Reto Balmer, Leiter Sport bei swiss unihockey: „Die Region Bern/Solothurn ist eine Unihockey Hochburg, auch was die Talentförderung betrifft. Es gibt aktuell 18 Athleten, welche eine Sportschule besuchen (Feusi Bern, Gymnasium Hofwil, Kantonsschule Solothurn, Gymnasium Neufeld, Kaufmännische Berufsfachschule Bern). 15 davon haben eine Talentcard von Swiss Olympic und nutzen diese somit, um ihre Ambitionen im Leistungssport mit ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung zu koordinieren. Der Stundenplan dieser Athleten erlaubt es, tagsüber Trainings zu besuchen. Leider fehlt bei den meisten Athleten die Betreuung dieser Trainingsfenster." Um international erfolgreich zu sein, so Balmer weiter, sei bereits im Nachwuchsalter ein sehr grosser Trainingsaufwand nötig. Vereine könnten ihren Talenten nur in seltensten Fällen selber genügend Trainingsmöglichkeiten anbieten. „Insbesondere tagsüber stattfindende Trainings können oft nicht geleitet werden. Genau hier setzt das Konzept der regionalen Leistungszentren an," führt Balmer aus.
Der Verband lanciert in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Hofwil ein solches Pilotprojekt, das eine Lücke zu den anderen Mannschafts-Spielsportarten, welche solche Leistungszentren mit einem Tages-Trainingsangebot bereits seit längerem erfolgreich betreiben, schliessen soll. Dass nun gleichzeitig auch die Wizards und der SVWE ein solches Projekt lancieren, wird durch Reto Balmer mehr als begrüsst: „Ich hoffe, dass es noch mehr solche Initiativen gibt. Überall wo Unihockey als Leistungssport betrieben wird, sollen regionale Leistungszentren entstehen. Sie alle helfen, den Unihockeysport in der Schweiz weiterzubringen".