Bülach arg in Rücklage

Schon in der zweiten Minute kam Mario Meier nach einer Balleroberung von Marco Maag zu einer ersten Chance. Zwei Minuten später setzten die Thuner einen Volleyschuss über das Gehäuse. Und nach einem Freischlag scheiterte Mario Meier in der neunten Minute an Thuns Torhüter Meyer. Erst in Überzahl konnte der Bann gebrochen werden. Nach Renato Bührers überraschendem Pass an den langen Pfosten, wohin sich Albert Maag geschlichen hatte, traf letzterer zum 1:0 in die Maschen. Es war ein wichtiger Treffer, entschied doch bislang immer dasjenige Team das Spiel für sich, das das erste Tor erzielen konnte.

Thun bekundete auch im Mittelabschnitt grosse Mühe, war aber bestrebt, das Geschehen in die Hand zu nehmen. Die erste grosse Gelegenheit ergab sich in der 24. Minute aber für Bülachs Bührer, der nur um Zentimeter verzog. Auf der Gegenseite setzte Winkler eine Minute später seinen Schuss an die Lattenunterkante. In der 33. Minute war es nach einem Gegenstoss erneut Winkler, der direkt vor dem Tor freigespielt wurde und den Ball einen Meter vor dem leeren Gehäuse wieder an die Latte setzte. Im Gegenstoss verwertete Marco Maag den Auswurf von Pascal Meier mit einem herrlichen Volleyschuss zum 2:0 für Bülach. Und als Bührer in der 36. Minute bei einem Konter über links tatsächlich Thuns Keeper Meyer in der nahen Ecke zum 3:0 erwischte, schien das Wettkampfglück heute definitiv auf Seiten der Bülacher zu sein. Doch es kam anders, denn das Heimteam schien mental den Vorsprung bereits in die Pause gebracht zu haben. Anders ist der vierminütige Filmriss bei Bülach nicht zu erklären, der den Gästen doch tatsächlich den Ausgleich ermöglichte. Zweimal Haueter und einmal Wettstein konnten nach zwei Zuteilungsfehlern und einem Ballverlust jeweils aus nächster einschiessen.

Das Momentum war nun natürlich bei den Gästen, doch Bülach gelang es im Schlussabschnitt, die Konzentration wieder hoch zu halten. Chancen blieben vorerst Mangelware. Doch in der 49. Minute konnten die Gäste einen unsauberen Schuss abfangen und zum Gegenstoss ansetzen, den Winkler erfolgreich zum 3:4 abschliessen konnte. Je näher das Ende kam, je mehr waren die Bülacher gezwungen, etwas zu unternehmen. Dadurch mussten sie gezwungenermassen auch zunehmend Risiken eingehen. Anderthalb Minuten vor Schluss wurde dies von Wettstein bestraft, der zum 3:5 einschiessen konnte.

Hätten die Bülacher ihren Vorsprung in die zweite Pause bringen können, wäre wahrscheinlich alles anders herausgekommen. Hätte, wenn und aber. Das Heimteam leistete sich genau in dieser Phase einen in dieser Serie bislang ungesehenen Aussetzer. Dadurch waren die Gäste in der Folge natürlich mental im Vorteil. Da Bülach im letzten Drittel Thuns eingewechselten Keeper Jaun nicht mehr bezwingen konnte, schafften die Gäste tatsächlich das Break. Dadurch wird es für Bülach nun sehr schwierig. Mit dem Rücken zur Wand müssten nun die verbleibenden drei Spiele gewonnen werden. Dadurch liegen nun alle Vorteile bei Thun, das in zwei Wochen bereits mit seinem nächsten Heimspiel die Entscheidung herbeiführen könnte.

Bülach Floorball - UHC Thun 3:5 (1:0, 2:3, 0:2)
Kasernenhalle, Bülach. - 110 Zuschauer. - SR Streule, Zähnler.
Tore: 09:49 A. Maag (Bührer / Ausschluss Wüst) 1:0. 32:53 M. Maag (P. Meier) 2:0. 35:02 Bührer (Bisang) 3:0. 35:56 Haueter (Kneer) 3:1. 38:41 Haueter (Winkler) 3:2. 39:13 Wettstein (Burger) 3:3. 48:26 Winkler (Graf) 3:4. 58:33 Wettstein (Burger) 3:5.
Strafen: Bülach Floorball 1x2min, UHC Thun 2x2min.
Bemerkungen: 58:33 Time-Out Bülach Floorball.