10.
2009
Knappe Niederlage gegen den Leader
Die Berner spielten von Anfang an mit drei vollen Blöcken und mit Nyffeler an Stelle von Falk im Tor. „Uster hatte am Vorabend ein Cupspiel und wir gingen davon aus, dass wir gegen Schluss konditionelle Vorteile haben würden, wenn wir unsere Kräfte am Anfang auf drei Linien verteilen. Zudem ist unser Team sehr ausgeglichen. Im Training gibt es keine grossen Unterschiede zwischen den drei Linien", sagte Caps-Trainer Björn Karlen. Im Spiel gegen Uster sah man den Unterschied sehr wohl. Die Linie mit den beiden Schweden vermochte dem Gegner während des ganzen Spiels die Stange zu halten beziehungsweise ihn phasenweise sogar zu dominieren. Das zeigt sich auch daran, dass diese Linie für drei der fünf Caps-Tore verantwortlich zeichnete. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Dieselbe Linie bildet auch praktisch die Powerplay-Formation. Diese war gestern erneut zu wenig effizient. Sie spielte zwar für das Auge schön, aber konnte auch diesmal keine Überzahl ausnützen. Anders der Gegner: Uster erzielte zwei Tore im Powerplay. Die beiden andern Caps-Linien hatten Mühe mit dem Forecheching von Uster.
Das Spiel hatte sehr gefällig begonnen. Beide Teams spielten offensiv. Es gab viele Chancen auf beiden Seiten. Doch mit fortlaufender Spieldauer zeichnete sich eine leichte Überlegenheit von Uster ab. Man hatte auch das Gefühl, dass die Caps nicht mit allerletzter Konsequenz auf Sieg spielten. So stand es zur Drittelspause 0:2 für Uster.
Als die Zürcher dann im zweiten Abschnitt sogar auf 0:3 erhöhten, musste man ein Debakel für die Caps befürchten. Doch diese blieben die Antwort nicht schuldig: Innert 37 Sekunden verkürzten sie auf 2:3. Obwohl Uster in diesem Drittel ebenfalls noch ein Tor zum 2 :4 gelang, lag für den Schlussabschnitt noch einiges drin.
In diesem letzten Drittel stellten die Berner auf zwei Linien um. „Das war ein Zeichen, dass wir an unsere Chance glauben", sagte Trainer Karlen. Tatsächlich setzten nun beide Caps-Linien die Gäste mächtig unter Druck. In der 46 Minute konnte Johansson dreimal nacheinander zum Weitschuss ansetzen, und beim dritten Mal gelang ihm das 3:4. Als dann Tröhler sieben Minuten vor Schluss den Ausgleich zum 4:4 erzielen konnte, schien das Spiel zu kippen. Doch gleich nach dem Wiederanspiel profitierte Uster von einem Fehlpass der Berner und konnte erneut in Führung gehen. Eine von den Schiedsrichtern streng ausgesprochene Strafe gegen die Berner ermöglichte Uster, die Führung weiter auszubauen. Als die Caps ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, konnte Uster den Sieg mit einem Schuss ins leere Tor sichern. Der letzte Treffer der Berner war nur noch Resultatkosmetik.
Die Bern Capitals sind gegen das mit Abstand stärkste Team der NLB nicht abgefallen. Wenn sie so weiterspielen, können sie noch etliche Punkte holen. In der Vergangenheit passten sie ihre Spielweise aber zu oft dem Gegner an: Gegen gute Teams spielten sie stark, gegen schwächere Teams häufig schwach. Von diesem verhängnisvollen Muster müssen sie wegkommen.
Bern Capitals - UHC Uster 5:7 (0:2/2:2/3:3)
Mooshalle Gümligen. - 107 Zuschauer. - SR Brand/Britschgi.
Tore: 11:20 Vizzini (Schlüssel) 0:1. 13:36 Bohli D. (Bohli R.) 0:2. 28:26 Bohli (Aellig) 0:3. 30:30 Bergström (Tröhler) 1:3. 31:07 Schorno (S. Galli) 2:3. 35:25 Fischer (Bohli) 2:4. 46:02 Johansson 3:4. 53:25 Tröhler (Johansson) 4:4. 53:35 Aellig 4:5. 58:03 Berweger (Vizzini 4:6. 58:39 Berweger (Aellig/ins leere Tor) 4:7. 59:00 Kirchhofer (Schorno) 5:7.
Strafen:Bern Capitals 2x2 Min, UHC Uster 2x 2Min..
Bern Capitals: Nyffeler; S. Galli, N.Galli; Kilchenmann, Jaggi; Johansson, Bergström; Lussi, Schorno, Ming; Wittwer, Stettler, Kirchhofer; Gerber, Baumann, Tröhler.
UHC Uster:Bisso; Maag, Krienbühl; Künzli; Schlüssel, Bohli D.; Aellig, Züger; Berweger; Jaggi, Hürlimann, Gerber; Vizzini, Fischer, Bohli R.