Nyffeler hext Capitals zum Sieg

Nach der Niederlage letzte Woche wollten die Caps beweisen, dass sie auch siegen können. Da der Gegner aus dem Berner Oberland seine Auftaktpartie ebenfalls verlor, standen beide Equipen bereits ein wenig unter Druck. Das Spiel begannen die Mannschaften eher nervös. Die Thuner besassen etwas mehr Spielanteile, wurden aber nur selten richtig zwingend. Die Partie plätscherte so vor sich hin, als sich Kilchemann ein Herz fasste und zu einem energischen Sololauf ansetzte. Nach langem Sprint besass er dann noch die Klasse für den tödlichen Pass. Hählen stand alleine vor dem Tor und hatte keine Mühe den Ball in die Maschen zu hauen. 1:0 Caps! Mit diesem Resultat endete das erste Drittel.

Die Caps konnten den Schwung ins zweite Drittel mitnehmen. Nach vier Minuten wurde Yves Moosmann ideal lanciert. Er legte den Ball herrlich in die Mitte, wo der anstürmende Neyer nur noch einschieben musste. Leider konnten die Mannen aus der Hauptstadt dieses Niveau nicht halten. Sie verloren etwas die Konsequenz und so kam Thun immer häufiger zu guten Chancen. Glücklicherweise sündigten sie im Abschluss. Es schien als könnten die Stadtberner den Vorsprung in die Pause retten. Sie ahnen es, 20 Sekunden vor der Sirene, schlug es dann doch noch ein im Caps-Tor. Ein Konter führte zum 2:1-Anschlusstreffer.So führten die Caps nach zwei Drittel nur noch knapp.

Headcoach Ueli Zubler und sein temporärer Assistenzcoach Patrick Lüthy wollten das Spieldiktat wieder übernehmen und stellten auf zwei Linien um. Das Spiel änderte sich allerdings nicht wirklich. Es war ausgeglichen, beide Mannschaften scheiterten ständig am eigenen Unvermögen oder an den starken Schlussmännern. In dieser Phase steigerte sich der Caps-Torhüter Adrian Nyffeler zum Held des Abends. Mit starken Paraden sicherte er den Caps immer wieder den Vorsprung. Nach einem katastrophalen Fehlpass aus der Hintermannschaft der Stadtberner war Christoph Ming gezwungen, den anstürmenden Thuner regelwidrig zu stoppen. Logische Folge war das gekreuzte Handzeichen von Schiri Brechbühler. Penalty für Thun. Die Szene wurde matchentscheidend. Der Schütze aus dem Oberland verlud Torhüter Nyffeler im ersten Moment mit einer Täuschung, er musste den Ball nur noch einschieben. Mit unglaublicher Beweglichkeit drehte sich Nyffeler aber und wischte den Ball von der Linie. Eine Glanzparade! Wieder hatte er die Caps im Spiel gehalten.

Natürlich erhöhten die Thuner nun den Druck. Immer wieder fanden sie einen freien Mann in der Mitte. Diese vergaben aber Chance um Chance. Was dann folgte, sorgte für allgemeines Unverständnis. Thun ersetzte den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. An sich nichts Aussergewöhnliches, es waren aber noch ganze vier Minuten zu spielen und Thun bekanntlich nur mit einem Tor im Rückstand. Das Überzahlspiel war schwach und fehlerhaft, so verwunderte es niemanden als Manuel Blöchliger den Ball ins Tor lobte. Wieder versuchten es die Thuner ohne Torwart, wieder wurden sie von den Caps bestraft. Der stark aufspielende Moosmann vollendete zum 4:1. Der Mist war geführt. Der Anschlusstreffer Thuns fiel mit der Schlusssirene. Die Caps durften den ersten Saisonsieg feiern. Alle Tore erzielen Neuzuzüge, das stimmt positiv. Die Leistung der gesamten Mannschaft war relativ stark. Es bleibt aber nachwievor viel Luft nach oben.

Bern Capitals - UHC Thun 4:2 (1:0/1:1/2:1)
Sporthalle Moos, Gümligen. - 96 Zuschauer. - SR Brechbühler/Gallo.
Tore: 6. Hählen (Kilchenmann) 1:0. 24. Neyer (Moosmann) 2:0. 40. Gehrig (Haueter) 2:1. 57. Blöchlinger (Farine) 3:1. 58. Moosmann (Lussi) 4:1. 60. (59:59) Nydegger (Nobs) 4:2.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Bern; 2-mal 2 Minuten gegen Thun.