01.
2010
Uster erwischt einen miserablen Start ins neue Jahr
Die Gastgeber schienen noch in Festtagsstimmung, als sie gegen die Capitals antraten. Im ersten Durchgang spielten sie emotions- und lustlos. Zweikämpfe wurden wenn immer möglich vermieden und auch in der Vorwärtsbewegung blieb Uster ungenau, selten kam ein Pass an. Die Platzherren waren mit dem Zweitore-Rückstand noch gut bedient. Die Caps hatten neben den beiden Torerfolgen noch weitere Chancen; auch eine höhere Führung der Berner hätte der gezeigten Leistung entsprochen.
Auch im zweiten Drittel präsentierte sich das gleiche Bild. Der Leader trat fahrig und umständlich auf und liess Emotionen lange vermissen. Ab der 27. Minute zündeten die Hauptstädter dann ein wahres Feuerwerk. Bergström, Gerber und Tröhler erhöhten im Minutentakt auf fünf Zähler. Trainer Eriksson nahm nun sein Time-out und forderte in lauten und deutlichen Worten seine Mannen auf, endlich zu erwachen. Uster agierte danach aktiver und konnte durch Vizzini den ersten Treffer bejubeln. Anlass zum Feiern des 100. Treffers der Saison hatten die Zürcher bei diesem Zwischenstand aber beileibe nicht. Nachdem Berweger den Ausschluss gegen Galli zum 2:5 nutzte, glaubte manch einer die Wende sei geschafft.
Die Capitals vermochten aber ihren Vorsprung auch im letzten Umgang lange gut zu verwalten. Erst in der 50. Minute liessen die Ustermer ihre Klasse aufblitzen. Vizzini schloss einen schönen Spielzug über mehrere Stationen präzise ab und kurz darauf war der Anschlusstreffer nach einem Antritt von Aellig Realität. Die Gäste zeigten aber auch in dieser Phase eine abgeklärte Leistung. Sie liessen sich vom höheren Tempo nicht gänzlich einschnüren. Immer wieder sorgten sie vor Bisso für Gefahr. Nachdem der Ustermer Keeper einige Möglichkeiten vereitelte, musste er sich in der 57. geschlagen geben. Berwegers Tor 17 Sekunden vor Schluss kam zu spät, um den Ausgleich noch zu bewerkstelligen. Die Ustermer müssen sich an der eigenen Nase nehmen. Sie erreichten erst in der zweiten Spielhälfte ihr normales Rendement, selbst dann blieben aber einige Akteure blass.
Enttäuschung bei Spieler und Anhang
In den Reihen der Ustermer herrschte nach dem Spiel Konsternation. Torhüter Bisso meinte, man sei „schlicht nicht bereit gewesen." Auch für Stefan Fischer war klar, „dass wir uns primär selbst geschlagen haben." Michi Kohli, einst Stürmer in den Reihen des UHC Uster, war als Zuschauer von der Vorstellung der Rot-Weissen enttäuscht. Kohli sagte lakonisch, dass mit einer solchen Leistung "nicht mal in Zumikon ein Blumentopf zu gewinnen sei." Nach diesem Abend bleibt die Einsicht, dass bis zum Beginn der Playoffs noch viel Arbeit wartet. Denn möglicherweise heisst auch in der Endausmarchung um den Aufstieg der Gegner wieder Bern Capitals.
UHC Uster - Bern Capitals 5:6 (0:2, 2:3, 3:1)
Buchholz, Uster. - 152 Zuschauer. - SR: Streule / Zähnler.
Tore: 1. (0:40) Farine (Schorno) 0:1, 9. Baumann 0:2, 27. Bergström (Schorno) 0:3, 28. Gerber (Kilchenmann) 0:4, 29. Tröhler (Lussi) 0:5, 32. Vizzini (R.Bohli) 1:5, 36. Berweger (D. Bohli / Ausschluss Galli) 2:5, 50, Vizzini (Konarik) 3:5, 52. Aellig (Berweger) 4:5, 57. Lussi (Ming) 4:6, 60. (59:43) Berweger 5:6
Strafen: UHC Uster keine, Bern Capitals 1x2 Min.
UHC Uster: Bisso; Mahler, Krienbühl, D. Bohli, Schlüssel, Frei, Maag; Berweger, Aellig, Züger; Werner, Hürlimann, Konarik, Fischer, R. Bohli, Vizzini, Jaggi.
Bern Capitals: Falk; Johansson, Bergström, N. Galli, Kilchenmann; Ming, Lussi, Tröhler, Wittwer, Gerber, Baumann, Stettler, Schorno, Farine.
Bemerkungen: 13. und 51. Minute Pfostenschuss Caps, 29. Timeout Uster, 52. Timeout Capitals, Uster ohne Schaufelberger und Gerber (beide verletzt), Bern ohne S. Galli, Nyffeler und Jaggi.
maverick
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